Filmtipp am Donnerstag

Falls Ihr Lust und Zeit habt, einen beeindruckenden Film zu gucken, empfehle ich Euch „The Guilty“. Der ist bis zum 4. Mai hier zu finden: The Guilty – Film in voller Länge | ARTE

Gestern schaute ich 85 Minuten lang einem Polizisten beim Telefonieren zu und wurde bis zur letzten Minute von der Geschichte eingefangen. Ich werde ihn mir noch einmal ansehen, vielleicht sogar jetzt sofort, denn draußen regnet es sowieso!

Schattenwesen

Gestern Abend erkannte ich, es gibt sie also doch, die Schattenwesen!

Hier ein Original und seine Fälschung😁

Am frühen Morgen gibt es auch im Haus Schatten, die mir sagen: „Draußen scheint die Sonne! Auf und munter ans Tageswerk, du faule Trine.“ Manchmal schlafe ich aber trotzdem weiter und stehe erst auf, wenn sie weg sind.🥱

Meine kleine Angst und ich

Meine kleine Angst und ich

Über ein Jahr nur „ICH ALLEIN ZU HAUS“ hinterlässt Spuren. Sobald ich unter Leute will, meldet sich freudig meine kleine Angst zurück. Noch ist sie schüchtern, aber trotzig macht sie mir klar, dass sie unbedingt dabei sein muss, wenn schon mal was los ist in meiner Rentnerinnen-Corona-Dümpelei!

Ich begrüße sie, weise ihr ihren Platz zu und treffe ab und zu Menschen und Ärzte.

Heute sind der Hausarzt und der große Gesundheitsscheck Teil I dran. Dazu muss ich den Wecker stellen (!) und kurz nach acht (!) los.

Mein Termin für ein Vorgespräch, den ich vor zwei Wochen telefonisch vereinbart hatte, befindet sich nicht im System der Praxis, was mich kalt lässt. Ich will gleich einen neuen verabreden und wieder nach Hause eilen. Aber so schnell lassen sie mich nicht gehen. Ein kurzes Gespräch mit dem Arzt wird eingeschoben und danach eine Menge Blut abgenommen. Zwischendurch hört mein Blutfluss auf, was mir noch nie passierte. Nichts will durch die Kanüle. Ich finde das lustig und schiebe es meinem Alter zu. Die Arzthelferin schiebt es sich selber zu und probiert weiter, bis der rote Saft wieder fließt.

Dann will sie meinen Blutdruck messen. Ich will das nicht und lieber mein eigenes Blutmessgerät mit den Werten der letzten Tage vorzeigen. Aber das wiederum will sie nicht und so wird gemessen. Meine Güte! Natürlich ist mein Blutdruck viel, viel höher als der, den mein eigenes Messgerät vorweisen kann. Die Arzthelferin trägt beide Werte ein und ich meine zu erkennen, wie sie sich ein Grinsen nicht verkneifen kann. Ich denke, meine kleine Angstattacke ist hier sehr gut ablesbar. Zuhause werden meine Werte übrigens wieder völlig in Ordnung sein. Also gut, schnell noch Pipi abgeben und dann nichts wie weg. Aber ich will noch probieren, ob ich einen Impftermin ergattern kann. Nein, kann ich nicht. Ich komme nicht einmal auf die Warteliste. Die ist nämlich lang und muss erst abgearbeitet werden. Im Juni soll ich anrufen, denn dann gibt es eine neue Liste. Ich kann mich auch ans Impfzentrum wenden, sobald ich eine Impfeinladung erhalte. NEIN! WILL ICH NICHT! Ich müsste nach Uelzen fahren. 40 Kilometer hin und 40 Kilometer zurück! Die Bilder der Impfzentren sind purer Horror für mich und eine große Freude für meine kleine Angststörung. Ja, das versteht die Frau hinter dem Tresen und dann erzählt sie noch einmal von der unermesslich langen Warteliste. Vorletzte Woche hat die Praxis 6 Dosen erhalten und letzte Woche 25.

Kann also dauern das Ganze! Ich bleibe weiter geduldig. Kommt ja jetzt auf ein paar Monate mehr oder weniger auch nicht mehr an, oder? Und wer weiß, vielleicht mache ich mich ja doch noch auf ins Impfzentrum nach Uelzen, sobald ich eine Einladung und dann einen Termin erhalte. Meine kleine Angst reibt sich schon die Hände.

Ich verlasse die Praxis und besteige mein Fahrrad, das schon sehnsüchtig auf mich wartet. Glücklich und zufrieden drehe ich meine übliche Runde. Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, die Schafe tun gar nichts und meine Lieblingskuhherde liegt noch faul herum. Ja, es ist immer noch früh und der ganze Tag liegt noch vor mir.

Und jetzt wärmt die Sonne das Land. Ich bereite mein Essen zu und kann dann gleich meinen Leseplatz auf der Terrasse einnehmen. Gestern begann ich meinen neuen Stephen King (Neuer Thriller von Stephen King: Der junge Geisterseher – taz.de) und kann es gar nicht erwarten, weiter zu lesen. Fragt mich bitte nicht, warum sich Angststörung und Stephen King miteinander vertragen. Ich weiß es nicht, aber sie tun es bestens! Und wenn ich lese, dass King 2018 den „PEN America Literary Service Award für sein Wirken, gegen jedwede Art von Unterdrückung aufzubegehren und die Humanität zu verteidigen,“ erhielt, muss ich dann doch schmunzeln. Sein Ruf ist bei vielen Leuten ja ein ganz anderer.

Heute habe ich das Gefühl, richtig viel geleistet zu haben. Morgen ist frei, Donnerstag ist Einkaufstag und Freitag wieder Video-Konferenz mit dem Lesebeirat der Zeitungsredaktion. Meine kleine, winzige Angststörung findet es prima, dass sie mich bald wieder ärgern kann, auch wenn ich nach außen hin weitgehend gelassen bleibe. Mein Blutdruck verbündet sich doch immer wieder mit ihr, darauf kann sie sich verlassen! 😂

Das muss jetzt mal raus!

Mich beschäftigt die Aktion „Alles dicht machen“ mehr als mir lieb ist. Ich habe mir nur einen Teil davon angesehen und möchte eigentlich nichts mehr mit dem Blödsinn zu tun haben. Ich verstehe die ausgesendete Botschaft so: Hey, du bist total verblödet und hast das eigenständige Denken aufgegeben, weil Du Dich seit über einem Jahr weitgehend an die Regeln hältst. Es fällt mir schwer, mich davon abzugrenzen.

Ich bin dankbar für jede Information und jeden Erfahrungsbericht. Ich ziehe meine Schlüsse und verhalte mich dementsprechend. Wir erleben gerade eine weltweite Pandemie und ich brauche keine Belehrungen darüber, wie ich als mündige Bürgerin handeln soll. Ich will erst recht nicht verspottet werden für das, was ich tue und lasse.

Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass die betreffenden Schauspieler und Schauspielerinnen mit Berufsverbot „bestraft“ werden sollten. Das wäre genauso wenig konstruktiv wie diese seltsame Aktion, bei der ich mich frage: Was wollten die eigentlich erreichen?

Realitätsflucht

Kalt, windig, sonnig, wolkig. Heute sieht meine kleine Sonntagsspaziergehwelt folgendermaßen aus:

Ja, ganz schön. Aber nicht genug. Zuhause schaffe mir eine eigene Zaubertraummärchenwelt. In der gibt es alles, aber keine Gedanken an die Pandemie! Von der mache ich eine kleine Sonntagspause. Ist ja sonst schwer auszuhalten das Ganze!

Seelenfutter

Augenblicke im Garten. Ich bin zufrieden und still. Meine Seele lässt Träume wachsen und das innere Kind bleibt friedlich. Es gibt keinen Stillstand, auch wenn scheinbar nichts passiert. Das Kleine ist doch ziemlich wunderbar!

Zimmerreisen 4: I wie Inchies

Zimmerreisen“ ist ein spannendes Schreibprojekt. Genaueres findet Ihr hier: https://puzzleblume.wordpress.com/2021/04/09/einladung-zu-den-zimmerreisen-04-2021/ Wie Ihr wisst, habe ich aus bekannten Gründen wenig zu tun außer zu wohnen. Also mache ich mit und danke Almuth (naturaufdembalkon – Für mehr Natur in der Stadt und auf dem Land ! (wordpress.com)) und Puzzleblume für die Anregung zum Phantasiereisen.

Ich bin keine Künstlerin, aber ich male und bastle gern. Ich nenne das jetzt mal Wohnzimmerkunst, weil es so gut zu den Zimmerreisen passt. Ich probiere gerne etwas Neues aus, um es dann auch häufig schnell wieder sein zu lassen. Aber was getan wird, bleibt.

Alles schon gemacht: Scherenschnitte, Collagen, Malen nach Musik, Malen auf Packpapier, Seidenmalerei, Fensterbilder, Pappmaschee, Puppen, sticken, stricken, häkeln, Schmuck, Laubsägearbeiten, Zentangle, Photographieren, digitale Bildbearbeitung, Zeichnen mit Bleistift, Zeichnen mit Buntstift, Malen mit allen möglichen Farben und Inchies.

Wenn Ihr wissen wollt, was Inchies sind, könnt Ihr hier nachlesen: Inchies – eine Anleitung mit Ideen und Inspirationen – Caromite

Ich hatte schon immer eine Vorliebe für kleinteiliges Arbeiten. Als ich von den Inchies erfuhr, war ich also Feuer und Flamme. Diese briefmarkengroßen Dinger können überall hergestellt werden. Sie sind also hervorragend dazu geeignet, sich auf Reisen zu beschäftigen, wenn gerade nichts anderes anliegt.

Die ersten Inchies meines Lebens stellte ich in Berlin her. Es war Weihnachten und ich besuchte für ein paar Tage meinen Sohn. Die Stadt war neu für mich. Wir erkundeten das Museum für Naturkunde (Startseite | Museum für Naturkunde (museumfuernaturkunde.berlin)), wo ich aus dem Staunen nicht herauskam. Wir erlebten eine vergnügliche Zeit im Improvisationstheater (Improvisationstheater | ImproBerlin Theater) und wir aßen Pizza. Wir fuhren andauernd mit der Bahn und ich bewunderte meinen Sohn, wie gut er sich im Gewimmel zurechtfand. Dabei konnte ich das in jungen Jahren in Hamburg doch genauso. Aber in Berlin verlor ich den Überblick und ließ mich willenlos überallhin mitschleppen. Ich hatte genug damit zu tun, die vielen Eindrücke zu verkraften. Wenn wir nicht unterwegs waren, erholten wir uns. Er entschwand im PC und ich fing mit meinen Inchies an.

Zuhause stellte ich sie dann fertig und klebte 5 mal 5 Inchies auf eine quadratische „Leinwand auf Pappe“. Ich fand das witzig.
Dies ist eine Erinnerung an einen Urlaub in Husum. Ich verkleinerte Fotos und machte Inchies aus ihnen.
Und hier sehen wir Erinnerungen an einen langen Urlaub auf Föhr. Ein alter Seidenschal musste daran glauben und wurde zum ewigen Untergrund. Die Pappe beklebte ich mit den Überresten eines Glitzerschals.
Inchies aus Stoff wurden zu einer vorweihnachtliche Beschäftigung. Dieses Jahr werde ich nie vergessen. Es war ein besonders trauriges, was man den Inchies aber nicht ansieht.
Das Bild stellte ich während meiner Reha her. Das ruhige Arbeiten in meinem Zimmer gehört zu den schöneren Erinnerungen an diese schreckliche Zeit.
Da ich mit meiner Fingerarthrose keinen Schmuck und keine Stickereien mehr herstellen kann, war ich froh, Perlen und Pailletten doch noch verwenden zu können.

Eigentlich hatte ich vor, 25 Bilder mit je 25 Inchies an die Wand zu hängen. Aber nach 15 Artefakten verließ mich die Lust und so ist das „Gesamtkunstwerk“ (noch) unvollendet.

Ich verspüre gerade eine klitzekleine Lust, mich doch mal wieder mit Inchies zu befassen und mit 10 neuen Bildern die Gruppe zu vervollständigen. Zimmerreisen sind doch manchmal ziemlich nützlich!😂

Collagen digital

Ich bearbeite meine Fotos mit „Picasa“. Dort kann ich Collagen herstellen. Ich zeige Euch mal ein paar Beispiele.

Ich wähle Fotos aus, packe sie in einen Ordner und klicke auf Collage/Einstellungen: Kontaktabzug Miniaturansichten mit Infokopfzeile.

Es gibt noch eine Reihe anderer Einstellungen und unendliche viele Möglichkeiten der Bearbeitung. Hier ein paar Beispiele:

Kürzlich entdeckte ich eine interessante Einstellung, die mich bisher nicht interessierte. Es ist folgende: Mehrfachbelichtung: Bilder überlagern. Mit den oben gezeigten Fotos sieht das so aus:

Und diese Collage kann ich neu bearbeiten und bearbeiten und bearbeiten……

Damit könnte ich nun Stunden verbringen und Tage und Wochen. Ich kann das als Kunst bezeichnen. Ich kann Kalender und Fotobücher erstellen oder mir Leinwände bedrucken lassen. Es wird die nächsten hundert Jahre nicht langweilig und ich bin mir sicher, ich habe all die Möglichkeiten, die Picasa (oder andere Bildbearbeitungsprogramme bieten) noch lange nicht ausgeschöpft. Und das Gute ist: Es ist kinderleicht!

PS: Gehört nicht dazu, aber ich lese gerade: Baerbock wird Kanzlerkandidatin für die Grünen. 😁

Im Traum

Im Traum

Im Traum

wollten mein Mann und ich

das alte Haus verkaufen

und ich war

damit beschäftigt

Müll

zu sortieren.

🍁

Ich bat meinen Mann

mit seiner Geliebten

spazieren zu gehen

denn ich wusste

er würde

mir verbunden bleiben.

🍁

Sie gingen

und ich war allein

und putzte

Altes

bis es glänzte

und verschenkt werden konnte.

🍁

Ich erklärte denen

die mich fragten

warum wir das Haus verkaufen

dass er zutiefst erschöpft ist

und einfach nicht mehr kann.

🍁

Ich wachte auf

und wusste

dass es nun gelingen wird

meinen Groll

endgültig

ziehen zu lassen.

Vorgartengeplauder

Mein Vermieter spendierte mir einst einen neuen Vorgarten. Vieles, was die Gärtner pflanzten, ist eingegangen. Ich ergänze so gut es geht und werde das Braun so nach und nach bunt besprenkeln.

Heute morgen öffnete ich mein Fenster und machte es mir bequem. Meine Lieblingsnachbarin goss gerade ihre Blumen und so wechselten wir ein paar Worte. Ein Nachbar von Gegenüber redete mit und sagte, dass er sich so über die Farbtupfer freut. Dann wollte er von mir wissen, ob die Tulpen von alleine gewachsen sind. Ja, sie sind alleine gewachsen, aber ich habe die Zwiebeln im letzten Herbst gesetzt. Ich sage das ganz fachmännisch (fachfrauisch?) und reihte mich selbstbewusst in die Reihe der wissenden Hobbygärtner/innen ein. Nach zehn Jahren kann ich jetzt gerne so tun, als ob. Zumindest Tulpen und Narzissen habe ich ja im Griff.

Ich probiere es gerade mit Lupinen. Ich säte sie im Blumenkasten aus und das erste Grün ist zu erkennen. Babyblumen, denke ich und staune über mich. Ihre Kindheit und Jugend verbringen sie in diesem Sommer und im nächsten Jahr sind sie erwachsen und werden so richtig aufblühen. Das habe ich mit meinem Rittersporn schon durch. Der guckt raus und das freut mich vor.

Die Tulpen, die etwas schattiger stehen, zieren sich noch. Aber bald wird es so weit sein mit ihnen, ich bin zuversichtlich.

Meine Beziehung zu meinen Blumen ist während der Pandemie sehr eng geworden. Seelenfutter braucht schließlich jede(r). Und da genieße ich ein Lob aus der Nachbarschaft doch sehr! Und jetzt verabschiede ich mich, schließe das Fenster und freue mich über das Geplauder zur Straße hin. Und was ich mit meiner übrigen Zeit noch anfange, weiß ich doch jetzt noch nicht. Irgendetwas wird sich ergeben. Ach ja, die Wäsche ist dran……