Tiefe Sehnsucht

Tiefe Sehnsucht

Bilder der Vergangenheit

zeigen sich und bleiben.

Ich habe Heimweh

und weiß nicht warum

eine tiefe Sehnsucht

mich so traurig macht.

 

Nie mehr, nie mehr!

flüstert sie und mein Herz wird schwer.

 

Ich vermisse

mein Eingebundensein von damals.

Meine Familie,

meine Freunde,

meinen Beruf

und meine Tiere,

die mich begleitet haben.

 

Ich vermisse die Zweisamkeit.

Das tägliche Zusammenleben

und überhaupt alles.

Oder nur das Gute.

 

Ich vermisse meine Jugend

und meine Gesundheit.

 

Wenn ich daran denke,

was ich in zehn Jahren vermissen könnte,

von dem, was ich heute habe,

möchte ich die Zeit festsetzen.

Sie soll nicht weiter vergehen.

Nie mehr, nie mehr wird es so sein wie früher.

Nie mehr so werden wie jetzt.

 

Wenn ich mich weiter dem Selbstmitleid überlasse,

verliere ich mich im Morast.

 

Ich mobilisiere

meine schlummernden Kräfte

und die Dankbarkeit bietet mir Schutz.

Tröstet mich über die Trauer hinweg.

Es war, wie es war

und freue dich, dass es gewesen.

Es ist, wie es ist.

Mal so und mal so!

Sei froh.

Und wie es wird, kann keiner wissen.

Das musst du verstehen

und dich nicht schon im Voraus sehnen

nach vergangenen Tagen.

 

Mein Verstand weiß genau, wie wahr das ist,

aber mein Herz macht gerade nicht mit.

Es will jetzt nicht vernünftig sein.

 

Na schön, heute darf es seinen Willen haben.

Der Verstand zieht sich zurück

und macht ein Nickerchen.

 

Aber dann ist auch bald gut.

Ich werde dafür sorgen,

dass beide schnell wieder im Einklang sind

mit dem Jetzt.

Denn es gibt viel zu tun.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Meine innere Stimme und ich

Meine innere Stimme und ich

Meine innere Stimme flüsterte mir schon lange zu: „Dein Fahrrad muss in die Werkstatt, ehe du deinen Fahrradträger ausprobierst. Der Mantel hinten hat gar kein Profil mehr, die linke Handbremse funktioniert nicht und überhaupt sollte es mal zur Inspektion.“ Ich hörte nicht auf sie und probierte zwar meinen Fahrradträger nicht aus, radelte aber  von zu Hause aus meine Touren. Meine innere Stimme fordert ja ein Mindestmaß an Bewegung ein. Sie fordert noch mehr Sport, aber für mehr bin ich zu schlapp. Aber das ist ein anderes Thema.

Vorgestern war es dann soweit. Pfffff….Luft raus. Hinten. Platt. Zum Glück war ich schon wieder in der Stadt. Ich brauchte nur ein halbe Stunde zu schieben. Hätte schlimmer kommen können.

Zu Hause pumpte ich den Reifen erst einmal auf und hoffte, dass es ein Versehen war und er gar nicht kaputt ist. War er aber doch. Mist. Ich rief die Werkstatt meines Vertrauens an und ja, das Fahrrad kann abgeholt werden. Damit sparte ich mir die Aufregung mit der Erstbenutzung meines eigenen Fahrradträgers. So bin ich, obwohl mir meine innere Stimme rät, doch endlich mutiger zu werden.

Als gestern mein Fahrrad im Transporter verschwand, musste ich mich sehr zusammenreißen, ihm nicht nachzuwinken.

Ich weiß nicht, wann ich es abholen kann. Es fehlt mir so.

Was lernte ich daraus? Nichts. Meine innere Stimme hat mich nicht richtig im Griff. Sie sagt mir täglich , endlich nach einem Klempner zu suchen, der mir meinen Wasserhahn repariert. Er fällt ab und zu ab, aber ich kann ihn immer wieder aufsetzen und alles ist gut. Hat keine Eile.

Meine Geschirrspülmaschine kann ich nicht nutzen, weil ein Schlauch ersetzt werden muss und meine innere Stimme macht mir zwar ein schlechtes Gewissen, aber ich kann doch auch mit Hand abwaschen, oder?

Ein Zugband meines Außenrollos wird bald reißen. Meine innere Stimme mahnt und ich ignoriere sie. Ich weiß noch nicht einmal, wenn ich für diese Reparatur holen könnte. Der Hausmeisterdienst, den ich beauftragen wollte, hat abgewunken. Keine Zeit für mich!

Natürlich könnte ich meinen Vermieter fragen. Aber ich möchte das alleine hinkriegen. Ich denke, ich warte erst einmal ab. Meine innere Stimme ist sauer und um sie zu beschwichtigen, bessere ich die abgesprungene Farbe am Treppengeländer aus.

Immerhin.

 

 

Positives Gegengewicht

Nur immer positiv bleiben. Schöne Gedanken in die Welt schicken. Das kleine Glück genießen. Fröhlich in die Zukunft sehen. Dankbar sein. Mit Globuli die Schmerzen in den Griff kriegen. Mit gesunder Ernährung die Krankheit besiegen. Mich eingebunden fühlen im Großen und Ganzen. Das Leben in jeder Sekunde auskosten und genießen bis zum Abwinken. Negative Gedanken ausblenden.

Das alles fällt mir immer schwerer.

Vielleicht auf Nachrichten verzichten? Keine Zeitung mehr? Radio ausschalten?

Gelingt dann das Verdrängen besser? Vielleicht. Ist aber nicht so wahnsinnig sinnvoll.

Also schnappe ich mit meinen Fotoapparat und schaffe mir ein kleines positives Gegengewicht. Für den Augenblick hilft es.

Nicht wirklich. Aber ein wenig.

 

 

Bettgesellschaft

🛌

👹 Hallo, hallo! Hier ist dein schlechtes Gewissen!

🛌 ……….

👹 Hallooooo! Nicht schlafen! Zuhören!

🛌 Hä?

👹 Hör mir gefälligst zu. Es kommt nicht infrage, dass du jetzt friedlich schläfst!

🛌 Was?

👹 Du hast dir noch keine neue Lesebrille besorgt.

🛌 Doch, habe ich bestellt. Lass mich schlafen!

👹 Du gibst zu viel Geld aus.

🛌 Wenn du meinst. Gute Nacht!

👹 Du hast noch nicht alles für deine Knie-OP getan!

🛌 Doch, ich habe Termine gemacht und kann im Moment nicht mehr tun.

👹 Du hast nicht genug Kniegymnastik gemacht.

🛌 Hä?

👹 Du hast dich heute nicht genug bewegt.

🛌 Es ist Mitternacht. Ich will jetzt schlafen.

👹 Du hast dich nicht genug bewegt! Du bewegst dich nie. Du hast wieder zugenommen.

🛌 Stöhn.

👹 Du isst zu viel. Du guckst zu viel in die Glotze. Du musst mehr im Garten arbeiten.

🛌 Es ist dunkel. Ich muss jetzt schlafen.

👹 Du hast noch keinen Handwerker gesucht, der dir die Spüle repariert.

🛌 Mach ich Montag.

👹 Du hast deinen Urlaub noch nicht vorbereitet.

🛌 Ist noch Wochen hin.

👹 Du weißt noch nicht, was du mitnimmst.

🛌 Ist noch Wochen hin.

👹 Immer bist du so larifari.

🛌 Lächerlich.

👹 Deine Kinder lieben dich nicht.

🛌 Hä?

👹 Du bist ihnen keine gute Mutter gewesen.

🛌 …….

👹 Hör mir gefälligst zu, wenn ich mit dir spreche! Du hast alles falsch gemacht und willst jetzt friedlich schlafen?

🛌 …………

👹 Du warst auch keine gute Ehefrau. Kein Wunder, dass er es nicht mit dir aushielt.

🛌 Stimmt. Nun lass mal gut sein.

👹 Und damals in Afrika hast du dich ganz schlecht benommen.

🛌 Wie kommst du jetzt darauf?

👹 Du warst eine miserable Tochter. Und jetzt sind deine Eltern tot.

🛌 Ja.

👹 Und du willst friedlich schlafen, wo du doch an allem schuld bist.

🛌 Jetzt reichts mir. Und außerdem bin ich immer noch eine Frau.

👹 Kann ich nicht abstreiten. Obwohl etwas mehr Weiblichkeit dir auch ganz gut täte. Aber die Botschaft stimmt. Und auf die kommt es an. Angekommen?

🛌 Sei endlich ruhig und verpiss dich.

👹 Das könnte dir so passen. Ohne mich bist du aufgeschmissen und wüsstest du gar nicht, was für ein schlechter Mensch du bist. 

🛌 Komm doch morgen wieder.

👹 Du warst eine miese Lehrerin.

🛌 Meine Güte. Ich bin müde.

👹 Kann ich mir vorstellen. Erst alles vermasseln und dann schlafen wollen.

🛌 Was willst du eigentlich von mir?

👹 Du sollst ein besserer Mensch werden. Und dünner werden. Und fleißiger werden. Und freundlicher. Und kommunikativer.

🛌 JETZT?

👹 ?

🛌 Soll ich das jetzt alles erledigen? Soll ich sofort alles besser machen? Jetzt in diesem Moment? Soll ich aufstehen, dünner werden und aufräumen? Hilfst du mir, mein Leben rückgängig zu machen? Gibst du mir eine Maschine, damit ich eine Zeitreise antreten und somit eine bessere Tochter, Ehefrau, Mutter und Lehrerin werden kann???!!!

👹 Meine Güte, was bist du denn so aggressiv?

🛌 Gib jetzt Ruhe, ich will schlafen.

👹 Aber…

🛌 NEIN‼

👹 OK. Ok.

 

 

 

Fast ein Jahr

Fast ein Jahr

Im September vor einem Jahr ist mein geschiedener Mann gestorben und ich denke zur Zeit oft daran zurück. Ich erinnere mich ganz genau an den August 18. Das letzte Mal etwas zusammen unternommen. Das letzte Mal gemeinsam den Sohn besucht. Das letzte Mal gestritten. Das letzte Mal versöhnliche, liebevolle Worte am Telefon. Damals haben wir natürlich nicht gewusst, dass alles das letzte Mal sein würde.

Ich schmiedete damals genau wie in diesem Jahr Pläne für meine Knie-OP und freute mich auf einen Dänemark-Urlaub, bevor die schrecklichen Ereignisse alles andere in den Hintergrund schoben. Vielleicht fühle ich mich darum im Moment so erschöpft. Ich mag mich kaum rühren. Innerlich, meine ich, äußerlich schon. Äußerlich geht alles immer weiter. Es triggert also mal wieder.

Manchmal bin ich sehr traurig. Das Entsetzen, welches  mich im letzten Jahr lähmte, ist gewichen. Zum Glück.

Ich fühle es so, als ob ein Teil von ihm noch bei uns ist. Ich spüre ihn und ich weiß, meinen Söhnen geht es ähnlich. Nicht immerzu, aber immer mal wieder. Wir wollen nicht untersuchen, woher dieses Gefühl kommt. Wir leben es einfach.

Ein Sohn hat sein Werkzeug, sein Motorrad und seine Kater übernommen. Er machte einen Motorradführerschein und fährt nun mit der geerbten Maschine spazieren. Mich überkommen ganz seltsame Gefühle, wenn er hier landet und ich so viele Ähnlichkeiten mit seinem Vater entdecke.

Der andere Sohn hat sich seine Plattensammlung und Musikanlage ausgesucht. Er erzählt, dass er neuerdings Geräte auseinanderschraubt, um das Innenleben zu studieren. Das hat sein Vater gemacht und darum konnte er auch fast alles reparieren.

Ich habe neben etlichen Erinnerungsstücken seine Gartendekoration und Topfpflanzen in mein Haus geholt. In diesem Jahr spüre ich ein ganz neue Liebe für meinen kleinen Garten und denke manchmal, dass das ein Geschenk meines Mannes ist. Er war eine leidenschaftlicher Gärtner. Ich hoffe so sehr, dass ich seine Pflanzen lange erhalten kann.IMG_3290Und heute ist unser Hochzeitstag. Wir heirateten am 08.08.88.

Gestern entdeckte ich, dass mein „Berliner Sohn“ in einer speziellen Sendung über den Tod unsere Geschichte erzählte. Es ist gut, dass ich das erst jetzt hörte. Ich tauchte noch einmal tief in das Geschehen ein und weinte ein wenig vor mich hin. Aber ich musste auch lachen. Es war ein Geschenk, dass ich ihm zuhören konnte. Es war schön zu wissen, dass ich vieles ganz ähnlich erlebte wie er, obwohl ich eine ganz andere Perspektive hatte.

Ich war so gerührt und so stolz auf unser Kind: https://www.podcast.de/episode/388974323/Die+Ratsherren+%2342+–+Ein+Spezial+zum+Tod/

Termine

Kann das angehen? Ich verabrede ein paar Termine und fühle mich, als hätte ich einen achtstündigen Arbeitstag hinter mir. Na gut, eingekauft habe ich auch, aber sonst kann ich mit keinen Aktivitäten glänzen.

Nur eben die Termine, die stehen.

Heute morgen um sieben stellte ich fest, dass die Zeit einen unwahrscheinlichen Sprung gemacht hat und der August nun auch schon wieder fortgeschritten ist. Ich muss also endlich zur Orthopädin. Weil ein Knie operiert ist und das andere nicht. Und das andere soll, finde ich, im November gerichtet werden.

Ich bin dann also unwahrscheinlich früh los, weil man hier ja nicht gleich in die Praxis gehen kann, sondern man muss sich recht früh draußen anstellen, bis um 8.00 Uhr die Tür geöffnet wird und man rein kommt, um sich anzumelden. Anders geht es nicht. Wenn man zu spät kommt, kommt man an diesem Tag nicht mehr dran. Nicht schön, ist aber so.

Heute hatte ich Glück, denn die Warteschlange war nicht allzu lang. Ich konnte bis 10.00 Uhr noch einmal nach Hause und dann musste ich nur noch eine Stunde im Wartezimmer warten. Dann ging es aber auch schon los.

Die Orthopädin war zufrieden mit meinem operierten Knie und  fand den November für das zweite auch passend. Damit ich wieder zwei gleiche Beine bekomme. Im Moment bin ich noch halbseitig „O“. Ich nahm also meine Überweisungen für die  Magnetresonanztomographie ( Tolles Wort, oder? Hört sich doch gleich viel besser an als MRT!) und das Röntgen an mich und segelte glücklich aus der Praxis. Das war meine Heldentat für diese Woche!

Ich rief doch tatsächlich auch noch in der Röntgenpraxis an und bekam einen Termin am 9. September. Ich war´s zufrieden, freute mich sehr und dachte, dass es nun genug mit Heldentaten für heute sei. Aber ein zweiter Blick in den Kalender offenbarte mir, dass ich am 9. September in Dänemark bin. Das hatte ich eben gar nicht gesehen. Also musste ich gleich noch einmal anrufen und den Termin verschieben. Nun ist es der 16. September und ich wischte mir den Schweiß von der Stirn.

Weil ich gerade einen Lauf hatte, verabredete ich noch gleich einen Termin mit der Orthopädischen Praxis in Hamburg, die mein Knie operieren soll. Also, nicht die Praxis, aber einer der Ärzte oder Ärztinnen. Dort erwarten sie mich am 27. September.

Puh.

Nun denke ich und plane. Ich wälze Fahrpläne und überlege, ob ich nicht doch mit dem Auto…..? Nein, ich bin immer noch zu feige, selbst in die große Stadt zu fahren.😳 Ich kann nicht einparken. Also brauche ich einen Chauffeur oder eine Chauffeurin. Beim ersten Knie hat das doch gut geklappt. Damals hatte ich so große Schmerzen, dass ich mir nicht vorstellen konnte, mit der Bahn zu fahren. Das ist jetzt anders, die Schmerzen sind viel erträglicher.☝ Also kann ich die Reise auch gut mit der Bahn schaffen. Von Salzwedel aus könnte das doch prima klappen und ich muss nur zweimal umsteigen. Und vielleicht sollte ich mir die erste Klasse gönnen, denn es wird voll werden im Zug.

🤔Oder soll ich doch eine Freundin fragen?🙄 Oder gar meinen Berliner Sohn? Aber für den wäre es wirklich sehr umständlich. Auf der anderen Seite hätten wir dann mal wieder einen Tag für uns. 😬Wie egoistisch von mir! Nein, ich fahre alleine, und zwar mit der Bahn. Oder doch nicht? Oder doch?

So geht es in meinem Hirn hin und her, bis mir einfällt, dass ich das jetzt in diesem Moment noch gar nicht entscheiden muss.😂

Puh.

Ja, so bin ich. Am liebsten würde ich gleich loslegen, nur um das hinter mir zu haben. Dabei denke ich nur bis zum Arztbesuch in Hamburg. An die Operation will ich nicht erinnert werden. Nein, ich will nicht. Weil: dann geht alles wieder von vorne los mit dem Gekrücke. 😓

Nein, so weit bin ich noch nicht. Ist ja noch lange hin und kann erstmal wieder vergessen werden. Aber die Termine stehen, das immerhin!👍

 

 

 

Begegnung

Die Frau und der Mann winkten mir freudig zu, als ich mit dem Fahrrad an ihnen vorbei fuhr. Ich winkte freundlich zurück und wusste nicht, wer das war. Die Frau kam mir vage bekannt vor, der Mann aber nicht. Seltsam. Da ich auf dem Weg zum Optiker war, um mir eine neue Lesebrille zu besorgen, dachte ich, dass ich mir vielleicht auch gleich eine neue Fernbrille anpassen lassen sollte, denn offensichtlich konnte ich nicht richtig gucken. Dann dachte ich nicht weiter darüber nach, denn jetzt war die Brille dran. Ich wurde von der Optikerin sehr gut beraten. Besser, als ich es gewohnt war. Mir eine neue Brille auszusuchen machte mir auch mehr Spaß als sonst, denn ich wollte diesmal etwas Schickes und achtete nicht auf den Preis. Einmal im Leben…….

Als ich das Geschäft verließ, stand das Paar unvermittelt vor mir und die Frau wusste genau, wie ich heiße. Der Mann war vor Freude kurz davor, mich zu umarmen. Hilfe, ich kannte den nicht. Er gab mir die Hand. „Hallo Regine, wie geht es dir?“, strahlte er. Jetzt fiel mein Groschen und ich staunte. Meine Güte, das war Finn. Finn, den ich aus der Schule kannte. In klein. Er war damals ein zierlicher, temperamentvoller Junge, der immer zu den Kleinsten gehörte. Jetzt war er größer als ich. „Finn ist gerade 30 geworden!“, strahlte seine Mutter.

Ich fand es toll, dass die beiden mich nach so vielen Jahren erkannt hatten. Und dass sie sich so freuten, mich zu sehen. Ich freute mich auch und konnte mir nicht verkneifen zu denken: „Was bist du groß geworden!“ Zum Glück habe ich das nicht laut gesagt, oder doch?

Nachdenklich fuhr ich nach Hause. Natürlich sind nicht nur meine Kinder erwachsen geworden. Beide überragen mich um gefühlte 2 Meter und sie beginnen, mich zu bemuttern.

Also ist es kein Wunder, dass auch Finn schon dreißig ist. Echt jetzt? Nicht zu fassen.