Schlapp durch den Donnerstag

Schlapp durch den Donnerstag

Nachdem der philosophische Gesprächskreis gestern zu Ende ging und wir uns fröhlich verabschiedeten mit einem: „Wir sind nachher immer ein wenig schlauer als vorher“, fühlte ich mich gerade noch in der Lage, mir für die Terrasse ein paar Blumen zu kaufen, diese in ihre Kästen zu setzen und alles da draußen schick zu machen. Und dann ergab ich mich der einsetzenden Kraftlosigkeit, die heute noch in mir steckt.

Ob mich das Thema (unsere deutsche Identität geht uns verloren), bei dem wir philosophierend gelandet sind, meine Energie geraubt hat, weiß ich nicht. Die Diskussion zu leiten ohne mich allzu sehr einzubringen, war anstrengend. Es fiel mir manchmal schwer, einige Beiträge, die mir gegen den Strich gingen, nicht zu bewerten und gelassen die Diskussion laufen zu lassen. Ein wenig Nachdenklichkeit konnte ich einbringen und ich denke, wir werden in der nächsten Zeit dort anknüpfen und die Frage des Deutschseins weiter vertiefen.

Viele Menschen in meiner Umgebung fingen sich Corona ein und so ließ ich heute lieber den QiGong- Kurs für mich ausfallen. Einerseits will ich andere nicht anzustecken mit dem, was vielleicht gerade in mir steckt, andrerseits will ich so kurz vor Ostern nicht angesteckt werden.

Schlapp, aber noch aufrecht, erledigte ich früh am Morgen meine Ostereinkäufe, denn noch gibt es eine Auswahl im Laden. Nächste Woche wird das erfahrungsgemäß ganz anders aussehen. Obwohl wir uns nichts schenken, ist in diesem Jahr doch viel zu bedenken. Ich werde beide Söhne, beide Schwiegertöchter und eine andere Mutter treffen und da will ich ja nun auch nicht mit leeren Händen erscheinen. Wir verkneifen uns normalerweise Süßes im Alltag und leben gesund, und trotzdem müssen Schokoladeneier, ein kleiner Hase und Marzipan sein, finde ich. Und dazu noch ein winziges Mitbringsel für jeden, das will ich, denn die anderen halten sich natürlich erst recht nicht an unsere Vereinbarung. Meine Nachbarin bekommt auch ein liebevoll bestücktes Osternest von mir, denn ich kriege auch eins von ihr. Das macht Spaß und nun bin ich froh, alles beisammen zu haben.

Ich will nun sehr darauf aufpassen, dass ich nicht alles vorher selbst esse und noch einmal los muss. „ICH WILL!“, schreit die Zuckersucht jetzt schon. „Und Eierlikör hast du auch vergessen!“😳

Und nun habe ich so gar keine Kraft mehr für Hausputz oder so. Vielleicht bekomme ich eine Erkältung. Oder Schlimmeres. Vielleicht bin ich auch nur faulkrank. Wir werden sehen.

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Wechselwetter

Wechselwetter

Die Bäume explodierten gestern. Morgens noch so und nachmittags schon ganz anders.

Der Montag, also das Gestern, war überhaupt sehr seltsam. Zufrieden war ich drinnen, weil es draußen schrecklich war. Doch dann wurde es drinnen schrecklich, weil draußen die Sonne das Zepter übernahm und nichts wollte mich mehr drinnen halten. Ich eilte also mit meiner Kamera ins Freie, um die Frühlingswärme, die sich in meiner nächsten Umgebung so schön ausbreitete, zu dokumentieren.

Während ich das herrliche Draußen mit all seiner Wärme genoss, meine Fotos machte und mich auf ein Lesestündchen auf der Terrasse freute, verdunkelte sich blitzschnell der Himmel und die Kälte kroch mir in die Knochen. Schnee und Hagel übten Aprilwetter und ich floh ins Haus, wo mir die Gemütlichkeit ein längeres Verweilen schmackhaft machte.

Ich zog mich also mit der „Mittagsstunde“ zur Mittagsstunde auf das Sofa zurück. Dort störte mich schnell der Sonnenschein. Drinnen zu sein, während draußen die Sonne lachte, war nicht schön. Ich also nichts wie raus auf die Terrasse, wo es sich nach kurzer Zeit wieder verdunkelte und dann ging ich wieder rein und dann schien die Sonne wieder und ich wieder raus und so weiter und so weiter. Bewegung hatte ich genug.

Die Tiere blieben wo sie waren, die ganze Zeit. Mussten sie ja auch.

Ich guckte in meinen PC um zu schauen, wie es Euch so geht und erfuhr, dass ich mit diesem Wechselwetter nicht alleine war. Ist ja eigentlich auch nicht so ungewöhnlich im März.

Heute scheint sich der Tag ähnlich gestalten zu wollen. Das wird lustig!

Mittagsstunde

Mittagsstunde

Manchmal habe ich richtig gute Laune, wenn es draußen ungemütlich, kalt und windig ist. So ist es heute.

Ich trainiere und dehne mein Knie im Haus, den ganzen Tag über, immer wieder zwischendurch und hoffe, dass ich auf das Rad steigen will, sobald der Wind still ist und die Sonne Land und Leute wärmt. Radeln wird höchstwahrscheinlich möglich sein mit leichten Schmerzen. Momentan bin ich mental eher abgeneigt, ein Risiko einzugehen. Da kommt das Wetter mir entgegen….

Mittagsstunde halte ich gerne. „Mittagsstunde“ (https://www.deutschlandfunk.de/doerte-hansen-mittagsstunde-damals-hinterm-deich-100.html) lese ich noch lieber. Und zwar immer dann, wenn mich meine Sehnsucht nach Nordfriesland einholt. Und ich freue mich über meine neue Blue-ray (https://bluray-disc.de/blu-ray-filme/175879-mittagsstunde_majestic_collection), die ich mir kürzlich spendierte. Hier lief der Film im Kino nur auf Plattdeutsch mit Untertiteln. Darum ging ich nicht hin. Film mit Untertitel stört meinen Genuss. Ich freue mich so auf Charly Hübner. Aber heute gucke ich noch nicht. Erst lese ich das Buch zu Ende.

Vorfreude ist die schönste Freude. Ich kann sie in die Länge ziehen, solange ich will. Die „echte“ Freude geht immer so schnell vorbei. Taugt dann nur noch zur Erinnerung. Aber dort ist sie ja auch gut aufgehoben und hebt die Lebensqualität.

Und nun ist bald wieder Zeit für die heutige Mittagsstunde. Was? Schon? 😳 Ich bin doch gerade erst aufgestanden. Und jetzt soll schon wieder Mittag sein? Wieso das denn? Ach ja, Sommerzeit. Uns allen fehlt eine Stunde, nicht nur mir. Obwohl ich als Rentnerin meiner eigenen Zeit folgen könnte. Aber ich passe mich lieber an und mache mit. Ich bin so.

Also ab in die vorzeitige und rechtzeitige Mittagsstunde! Aber vorher ist schnell noch die Wäsche dran und sonst noch so allerlei. Jetzt aber hurtig, hurtig an die Arbeit, meine Liebe! Sonst wird das nichts mehr.😉

Ungemütlich schön

Ungemütlich

das Wetter

und es ist März

ohne Fahrradfahren

und mit Erinnerung

mein Revier

bleibt

ich bin allein

und meine Lieben

sind weit entfernt

und doch

dabei

Schmerzen

und gute Geschichten

zum Lesen und Sehen

und Denken

malen, schreiben und hören

lebendig sein

mit allem

was geht.

🐇

Was nicht mehr geht

es war einmal

und immerhin

bin ich geworden

was ich heute bin.

🌈

Alle Menschen

die ich kenne

sind gewachsen

und ich will

sie nehmen

wie sie sind

auch wenn

wir uns

nicht mögen

und manche

bleiben weg

das ist nicht schlimm.

💝

Aufgaben (fast alle) erledigt

Aufgaben (fast alle) erledigt

Mein Vorsorge-Ordner ist fertig. Wenn ich gestorben bin, bekommen meine Kinder einen guten Überblick und können alles Nötige zügig abarbeiten, ohne in meinen Papieren wühlen zu müssen.

Vielleicht nutze ich ihn auch selbst, falls ich mal umziehen will oder so.

Ich weiß noch nicht, wie ich bestattet werden möchte. Ruheforst oder Seebestattung? Vielleicht lasse ich meine Kinder entscheiden, vielleicht fällt mir noch selbst etwas dazu ein. Im Moment finde ich beides gut. Wobei im Wald zumindest mein Namensschild als Erinnerung am Baum genagelt sein wird, im Meer halten keine Schilder. Im Meer bin ich wirklich weg und verschwunden.

Meine Trauerfeier und alles, was dazu gehört, plane ich nicht. Meine Lieben wissen am besten, wie sie sich von mir verabschieden möchten. Ich werde nichts vorgeben oder wünschen.

Schade, dass ich davon nichts mehr mitkriege. Eigentlich bin ich neugierig. Wenn es nicht zu makaber wäre, würde ich……….ach quatsch. Blöder Gedanke. Bleibt geheim. Schwarzer Humor!

So, und jetzt steht der Ordner im Regal und wird von mir genauso vergessen wie der eben gedachte Gedanke. Hoffentlich gibt ihm meine Lebenszeit noch Gelegenheit, eine ordentliche Staubschicht anzusetzen.

Eine Pflicht ist abgearbeitet. Die Steuererklärung muss noch erklärt werden. Vermutlich am Wochenende. Und die fühlt sich sehr viel lebendiger an als der blöde Vorsorgeordner. Immerhin werde ich mich ärgern oder wundern, wenn ich erfahre, wie hoch meine Steuern für 2022 ausfallen. Vermutlich ist der Betrag größer als im letzten Jahr, denn Rentenerhöhung und Energiepauschale bleiben nicht ohne Auswirkungen.

Geschenkt!

Zeit

Zeit

Die Zeit rennt. Immer schneller. Alle sagen das. Nur die Uhren ticken wie immer. Wenn sie überhaupt noch ticken. Sie gehen Schritt für Schritt. Zeiger wandern ihren Kreis, einer ganz schnell, einer schnell und einer langsam, Stunde für Stunde. Wenn überhaupt noch Zeiger vorhanden sind. Meist sind es heutzutage ja Zahlen. Auch die bleiben im Kreis, irgendwie. Beginnen immer wieder neu. Tag für Tag. Monat für Monat. Nichts wird schneller, sie bleiben im Takt, die Zeitmesser. Eigentlich ja Zeitmesserinnen. Es sind ja weibliche Uhren.

Kalender bleiben, wie sie schon immer waren. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Jahr für Jahr. Immer gleich. Da ist der Zeitmesser dann auch männlich und nicht divers. Denn es heißt ja „der Kalender“. Warum eigentlich?

Jahreszeiten wechseln im gleichen Takt. Der Jahreskreis ist geschlossen mit Anfang und Ende. Die Geschwindigkeiten der Jahreszeit-Zeiten sind immer gleich.

Im Moment läuft mir allerdings der Frühling weg.

Aber in Wirklichkeit tut er das natürlich nicht. Er ist wie immer. Regelmäßig kommt und geht er. Auf mich nimmt er da keine Rücksicht. Ich bin ihm egal.

Die Natur, die Erde, das Weltall, sind sie zeitlos? Zeit wird ihnen gleichgültig sein, denn die ist menschengemacht. Sie sind, verändern sich und fertig. Anfang und Ende gibt es auch hier nicht, aber da hört mein Verstand auf zu funktionieren. Er besteht darauf dass alles einen Anfang und ein Ende hat. Basta. Klar, er kennt nichts anderes.

Es ist ja meine Erfahrung. Ich fange an, komme auf die Welt und wachse. Ich wachse, bis ich alt genug bin, damit aufzuhören. Dick kann ich (leider) immer noch werden. Und vielleicht auch wieder schrumpfen. Also ich wachse und mache mein Ding. Jedes zu seiner Zeit. Und jetzt, wo das Ende absehbar ist, nur noch eine Frage der Zeit, aber real vorhanden und nicht mehr wegzuleugnen, jetzt scheint die Zeit zu rennen. Wird sie knapper? Für mich schon. „Ich habe wenig Zeit“ bekommt eine neue Bedeutung. „Ich habe keine Zeit mehr“ nehme ich nicht zur Kenntnis, ist nicht aktuell. Ich nehme mir Zeit für alles, was ich möchte.

Das Alte macht Platz für das Neue. Anders geht es nicht.

Und wie komme ich nun dazu, Euch die Zeit mit diesem Text zu stehlen? Nö, ich habe mir Zeit genommen, zu schreiben. Auf Eure Zeit habe ich keinen Einfluss.

Ich hatte noch Leerlauf in der Tageszeit. Bin zu früh aufgestanden. Hatte noch Zeit totzuschlagen. Die arme Zeit. Aber nein, die Zeit ist unbeeindruckt und jetzt ist es Zeit, mich auf dem Weg zu machen. Zum QiGong endlich wieder. Mit Knie und ohne Rad. Das Auto wartet schon. Und jetzt wird die Zeit wirklich knapp, sonst komme ich noch zu spät.

Aber irgendwie vergeht die Zeit doch immer schneller, je älter wir werden. Es gibt ja auch Erklärungen, warum wir das so empfinden. Trotzdem: Eben noch Silvester und jetzt steht Ostern schon wieder vor der Tür. Ist doch furchtbar, oder?

Mit mir durch den Dienstag

Radfahren macht mein Knie noch nicht mit. Crosstrainer drei mal täglich einige Minuten schon. Ich trainiere tapfer und vorsichtig. Jeden Tag ein paar Übungen, sowie Krafttraining und QiGong mit YouTube. „Wird schon“, sagt die Zuversicht, die sich mit der Vorsicht zusammentut, und mein Knie äußert sich lieber nicht dazu.

Moderate Spaziergänge an den Stadtrand sind möglich. Ich achte wenig auf die Schmerzen und Anstrengung, sondern will genießen, dass die Natur fußläufig auch für Humpeltanten erreichbar ist. Die Vernunft passt auf und rät, nicht zu übertreiben und eben doch die Schmerzen zu beachten. Ich muss ja den Rückweg auch berücksichtigen.

Ich nehme meine kleine Canon mit, die passt in die Jackentasche. Mit dieser Kamera ist das Zoomen nicht optimal, aber die Rehe, die es sich im Feld gemütlich gemacht haben, sind zu erkennen. Ich war mir eben gar nicht so sicher, ob diese braunen Hubbel wirklich lebendig waren. Mein kleines Fernglas werde ich demnächst mal suchen, ich habe es irgendwo rumliegen.

Langweilige Landschaftsbilder werden manchmal interessanter, wenn ich die Farben umkehre. Das probiere ich immer wieder zu und zu gerne aus.

Eigentlich will ich meine 🫣 Steuererklärung….😬…..ich trödele und alles ist wichtiger als die. Kennt Ihr vielleicht, dieses Phänomen. Ich schlendere am PC, im Haus und Garten um diese Tätigkeit herum. Nur mal eben zum Mülleimer will ich, und draußen erwische ich mich dabei, wie ich Beikraut zupfe, bis meine Hände bluten. Irgendwelche Stachelzweige stechen und kratzen. Ich lerne das mit den Handschuhen nie! Genauso wenig wie das mit den Tabletts. Tabletts? Tabletten? Also, ich meine die Dinger, mit denen man Geschirr transportieren kann, zum Beispiel, wenn ich einen Tisch für Gäste im Garten decken will. Ich trage lieber jede Tasse einzeln raus, als dass ich mir so ein Tablett anschaffe.

So, jetzt ist es Zeit für Zimmersport, dann esse ich und gucke vielleicht „Rote Rosen“, die ich mir mittags gerne ansehe, wenn ich schlapp bin oder mich ablenken möchte. Oder mich erholen muss vom Gedanken an die Steuererklärung. Die wäre eigentlich schnell gemacht, aber gucken, wie sich andere im Leben verzetteln, sich verlieben oder beides, ist gerade spannender.

Steuererklärung mache ich morgen. Ach ne, dann philosophiere ich ja und kaufe ein und werde danach zu erschöpft für alle Pflichten sein. Dann eben übermorgen. Oder Freitag. Aber dann auch wirklich! Wenn ich Zeit habe😉.

Frühlingsgefühle 2

Vorgestern noch frostig und gestern 20 Grad in Lüchow. Da kam ich schon wieder ins Schwitzen. Der Weg war anstrengend und schmerzhaft. Also nicht der Weg selbst, sondern meine Befindlichkeit nahm ihn so wahr. Ich lenkte mich von mir ab und suchte nach dem Frühling in der kleinen Stadt. Der lachte mich an und zeigte mir die Einblicke, die ich normalerweise übersehe, weil sie so alltäglich sind.

Abends sah ich mir einen Film an, der meine Sehnsucht nach Gesellschaft, Liebe und Jungsein befeuerte. Jung geht nicht mehr, aber Phantasiereisen sind gestattet und gesundheitsfördernd. Außerdem konnte ich nicht still sitzen bleiben, ich musste einfach mittanzen. Natürlich nicht so filmreif, aber immerhin hatte ich Bewegung vor dem Schlafengehen. Was für ein schöner Tagesausklang mit: https://de.wikipedia.org/wiki/Lovers_Rock_(Film)