Altjahresgedanken und Neujahrswünsche

Widersprüche aushalten

auf dem Weg bleiben

und auch mal falsch abbiegen

Umkehren erlaubt!

💝

Und sich etwas trauen

Zutrauen

durch das Gestrüpp sich kämpfen

neue Wege suchen

und Abenteuer träumen

Nähe zulassen

und Grenzen.

💝

Zeit lebt durch Veränderungen

sehen wir natürlich auch im Körperlichen

alles ändert sich

immerzu

und so weiter

wir wissen das

und sorgen für Ruhe

im Lebensmittelpunkt

egal, was kommt

es kommt.

💝

Wir schaffen das

so oder so

sind wir im Leben

mal traurig

mal froh

mal lieben wir

und manchmal nicht

mal fürchten wir uns

mal schimpfen wir

mal wissen wir nicht weiter

und wir verzweifeln, das auch

mal ist es egal

anstrengend allemal

bunt und schwarz und weiß

geboren, leben, sterben

so war es schon immer

wir führen das fort

was sie vor uns getan

und die nächsten sind auch schon da

und tun, was sie können.

💝

Und ich

bin veränderlich

all die Jahre

unterschied ich mich

und bin doch immer dieselbe.

💝

Ist das nicht verwunderlich?

💝

So war es im alten Jahr

und in den Jahren davor

und so wird es im neuen sein

nur dass die Zeit

immer schneller

an mir vorbeizurauschen scheint

das fühlt sich so an für mich

die Kinder und jungen Leute glauben das nicht

und doch bleiben wir zusammen

auch das ist verwunderlich.

💝

Meine Altjahresgedanken

unterscheiden sich nicht

von Neujahrswünschen

das merke ich

und darum sage ich:

Habt es gut und macht es

wie ihr wollt

und wann auch immer!

🍀💝🍀

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Gestern, heute, morgen.

Gestern, heute, morgen.

Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ist ein Geheimnis und jeder Augenblick ein Geschenk. “ (Ina Deter)

In diesem Sinne rekapituliere ich sehr verkürzt meine Geschichte 2022:

Silvester und Neujahr alleine; Ostern mit einem Teil der Familie; mein 70. Geburtstag im kleinen Kreis gefeiert; einmal im Monat Treffen mit einer neuen Gruppe im „Frauenkaffee“; fast jeden Tag fotografiert; regelmäßig gebloggt und bei Euch gelesen (digitale, aber trotzdem emotionale Verbindung zu einigen von Euch tut mir ausnehmend gut); regelmäßige Spaziergänge mit meiner Lieblingsnachbarin; Freundschaften gepflegt; Kurse in der Volkshochschule belegt, wobei viele davon leider ausgefallen sind, aber der gute Wille war da; an einer kulturellen Veranstaltung teilgenommen; Schwimmbad ausprobiert (geht für mich noch nicht); gutes emotionales Abgrenzen von allen Scheußlichkeiten dieser Welt gelang meistens; eine neue Gruppe im Mehrgenerationenhaus gegründet (1x wöchentlich); einige Wochenenden mit den Familienaufstellungen; eine Woche in Dänemark mit beiden Söhnen und ihren Freundinnen (das Meer nach drei Jahren das erste Mal mit wieder gesehen, was mich überwältigte); DIE HOCHZEIT meines Älteren (der jetzt den Familiennamen seiner Frau trägt); ein Versuch, wieder Kontakt zu meinen Geschwistern herzustellen (gescheitert); mich selbst von Menschen getrennt, die mir nicht gut taten; Neinsagen geübt (ich bin so frei, keine Angst mehr vor Konsequenzen); konstruktive Auseinandersetzung mit dem Alter (Trauer zulassen und das Beste daraus machen); Alleinsein so gut wie möglich gelebt; ein Coaching mit meinen beiden Söhnen (ich sehe jetzt klar und gebe einen Teil der Verantwortung zurück mit der Erkenntnis: Ich kann den Kindern ihre Trigger nicht ersparen, habe genug mit meinen eigenen zu tun und es geht nicht um Schuld); eine lebendige Adventszeit mit mir alleine und meinen Adventsbegleiter*innen; flexibel darauf reagiert, Weihnachten alleine zu sein (mit einer unerwarteten Videokonferenz, die sehr lustig war); Auto durch den TÜV gebracht (einmal durchgefallen); ein neues Bett bestellt (endlich raus aus dem alten Ehebett, neues noch nicht geliefert); wieder zugenommen.

Meine Geschenke im Hier und Jetzt:

Pott Kaffee und Zeitung im Bett; Frühsport; Wäsche in die Maschine gesteckt; Pakete für Nachbarn, die mich nicht mehr grüßen, nicht angenommen; bei Euch gelesen; selbst einen Text verfasst; eine Tablette ( nach Bedarf, nicht regelmäßig) gegen die Schmerzen weckt meine Lebensgeister; draußen grau und regnerisch, drinnen warm und gemütlich.

Geplant: Hausarbeit, wenig essen, gar nicht naschen, lesen, „Neuland“ zu Ende gucken (https://www.zdf.de/serien/neuland)

Geheimnis:

morgen wird Weihnachten mit dem Nahdransohn und seinen beiden Frauen (Freundin und deren Mutter) nachgeholt; Silvester fahre ich mit dem Auto (!) zu Freunden nach Hamburg; ich komme Neujahr heil wieder zurück; ich nehme wieder ab; ich mache weiter so, wie bisher und werde in einigen Dingen besser; ich fahre mit vier Freundinnen im Mai für eine Woche nach Dänemark; ich gehe wieder ins Schwimmbad; ich reise alleine ans Meer; ich kümmere mich um eine nötige OP; ich werde genügend Kontakte und Beziehungen haben; ich fotografiere und blogge weiterhin, vielleicht (vielleicht) ….ach nein, das kann ich nicht beeinflussen, aber das erwarte ich; ich lebe und bin gespannt auf das, was kommt.

Zwischenzeit

Weihnachten ist vorbei, die Weihnachtszeit noch nicht. Ich möchte am liebsten alles einpacken, aber die Adventsbegleiter*innen protestieren. Lasse ich sie also noch eine Weile stehen und den Tannenbaum auch. Nach Silvester wird dann Klarschiff gemacht. Und wieder ordentlich gegessen und sich bewegt. „Nein“, sagt die Vernunft, „damit fängst du heute schon an!“ Sie ist sehr streng. Und ich wollte heute doch so gerne „Kroketten satt“ essen. So viele, wie ich kann, wollte ich. „Na gut“, sagt die Vernunft,“ dann mach! Du hast ja heute morgen brav gesportelt. Aber auch Gemüse!“ Echt jetzt?

Wenn es dunkel ist, so wie gestern, ist es ja ganz schön bei mir und auch der Fensterblick hat etwas zu bieten. Die Stimmung einzufangen geht nicht so gut ohne Stativ, aber der gegenwärtige Geist der Weihnacht bat mich, es trotzdem zu tun. „Als Erinnerung“, meinte er, denn er machte sich schon bereit, so allmählich zu verschwinden.

Akuter Bewegungsmangel

Ich kann das nicht unterscheiden. Bewege ich mich nicht ausreichend, weil ich so schlapp bin oder bin ich so schlapp, weil ich mich nicht genug bewege.

Bewege ich mich so wenig, weil die Schmerzen so nerven, oder nerven die Schmerzen so, weil ich körperlich faul bin?

Meine Radrunde (45 -60 Min) habe ich fast täglich absolviert, die aber gemütlich bei Windstille und ohne Steigungen im Gelände.

Ein Spaziergang in den letzten zwei Wochen, ach nein, ein längerer und ein kurzer. Den kurzen habe ich fast vergessen.

Putzen ist kein Sport, oder?

Einkaufen und den Rückweg radschiebend zu Fuß zurückzulegen ist auch keine ernstzunehmende Bewegung, oder?

Schwimmen wäre toll, mag ich aber nicht, zu eng im Hallenbad, zu viele Leute rücken mir dort auf die Pelle und manche „Kampfschwimmer*innen“ pusten mir mitten ins Gesicht, wenn ich nicht ausweichen kann. Ich bin empfindlich geworden, was das betrifft.

QiGong hat Pause und zu Hause führe ich nur ein paar Dehnübungen durch, wenn ich Sitzschmerz verspüre und ich nicht in die Liegestellung rutschen will, bei der ich regungslos verharren würde, bis nichts mehr ginge. Gefährlich!

Die letzten Tage habe ich weitgehend sitzend und naschend verbracht. Zwei Radrunden ausgenommen.

Zu viel DVD und Netflix geguckt. Geht das als Hirnsport durch? Ich fürchte nein. Jedenfalls benahm ich mich gestern ziemlich benommen, als ich ins Bett wankte. Ich bin mit „The Stand“ (neueste Version) noch nicht durch. Trotzdem: Heute herrscht Fernsehverbot im Hause Holle. Ich kriege ja meine Bücher gar nicht mehr gelesen vor lauter Weihnachtsfilmen und anderem Herzschmerz mit Rührungserlösung. Ohne Stephen King wäre mein mentaler Zuckerspiegel in den Himmel geschossen, was ja auch nicht so gesund sein soll. Die Realität kommt ja niemals mit. Zum Glück auch nicht mit King. Jedenfalls meine ist davon weitgehend verschont geblieben….. bis jetzt.

Und nun hänge ich hier japsend, hustend und schwitzend vor dem PC und dampfe ab, bevor ich unter die Dusche gehe. Sehr streng war ich mit mir. Mein halbstündiges Sportprogramm musste durchgezogen werden. Weihnachtstag hin oder her. Mein Körper stemmte sich dagegen. Nützte ihm nichts und er hielt durch. Gerade mal so und ich stelle hiermit fest: Zu wenig Bewegung ist auch keine Lösung.

Morgen mache ich weiter! Mit der Bewegung meine ich.

PS: Meine QiGong-Lehrerin sagt immer, es reicht auch, sich die Bewegung vorzustellen. Letzte Nacht träumte ich vom Hochleistungssport. „Das gildet nicht“, sagt mein Inneres Kind. Stimmt, ich war nur Zuschauerin. Ich probiere das nachher im Wachzustand auf dem Sofa aus. Ich schließe die Augen, schlafe nicht ein, sondern denke mir aus, dass ich am Strand entlang trabe. Eine Stunde mindestens……

25. Dezember

Ich bin wieder ich. Frau Holle und das Kalendertier sind nicht weg, aber auch nicht mehr ganz da. Ein wenig vermisse ich sie.

Gestern wurden mein Nahdransohn und seine Freundin krank und so verabredeten wir, dass Weihnachten nachgeholt wird. Pläne schmieden ist gut, aber manchmal sinnlos.

Heiligabend war ich noch nie allein. Niemals. Ich wollte nicht hadern und wehklagen, sondern mich daran erfreuen, dass ich einen Tannenbaum aufgestellt, Eierpunsch besorgt und andere Leckereien vorrätig hatte und überhaupt: Wer zweimal Silvester alleine bleiben konnte, der kann auch Weihnachten.

Und weil das Wetter einige Lichtblicke übrig hatte, machte ich mich auf zur üblichen Radrunde. Sie wurde etwas ganz Besonderes, denn Regentropfen funkelten, ein leichter Nieselregen störte nur wenig, zumal die Sonne sich ab und zu zeigte und mir zwei Regenbögen nacheinander schenkte (Himmelswink!) und die Schafe waren wohlauf. Ich sah noch allerhand, was nicht fotografiert werden konnte, weil die Viecher sofort verschwinden, sobald ich vom Rad steigen will.

Zu Hause machte ich es mir gemütlich und schaute in die Glotze, als mich mein Weitwegsohn einlud, an einer Videokonferenz mit ihm, seiner Frau, den Schwiegereltern und der Schwägerin teilzunehmen. Das wollte ich und so hatte ich unverhofft „Besuch“ aus drei verschiedenen Haushalten. Wir würfelten und bei jeder 6 durfte ein Geschenk ausgepackt werden. Wir haben uns ja gegenseitig Pakete geschickt und so gab es viel zu tun. Das Ganze dauerte zwei Stunden. Eine neue Erfahrung für mich und viel Spaß für alle!

Heiligabend war ich also doch nicht allein, wenn auch realistisch allein allein. Oder so.

Ich wünsche Euch einen schönen Weihnachtstag mit allem, was für dazu gehört. Und wenn nicht alles vorrätig ist, ist es nicht schlimm. Denn manchmal kann man etwas nachholen oder Unverhofftes passiert oder es ist einfach nur gemütlich. Und wenn es gerade für manche schwer ist, wissen wir doch, dass das meistens vorübergeht. Oha, das war ja fast schon eine Predigt hier. Ich verabschiede mich lieber schnell mit Rudolfs Worten, bevor sich das noch vertieft: Tschüss!

✨Heiligabend 🎄

Mein letzter Arbeitstag! Es gibt nicht mehr viel zu sagen. Ich und meine Adventsbegleiter*innen wünschen Euch einen entspannten Tag, freudige Vorfreude, wunderbare Vorbereitungsideen (wenn noch nötig), ganz wenig Arbeit, leckeres Essen, tolle Geschenke und geduldige Kinder (falls vorhanden). Am liebsten auch Frieden auf Erden, aber dieser Wunsch ist wohl unerfüllbar. Aber Frieden im eigenen Haus, das geht wahrscheinlich.

Frau Holle sagt: „Das kann man alles auch kürzer sagen, lieber Rudolf. Und ich danke Dir für Deine überaus sorgfältige, verantwortungsvolle Arbeit am Kalender. Du warst mir eine große Hilfe!“ Und dann küsst sie mich ganz sanft auf die Nase, entzieht mir das Wort und sagt:

„Frohe Weihnachten, liebe Leute! Danke für das Lesen und macht es Euch gemütlich!“🎄

Lille Juleaften 🥂🎄

Frau Holle ist nicht einverstanden, aber wir haben sie überstimmt und sie fügt sich. Wir wollen Dänemark, und weil wir nicht dorthin dürfen, holen wir uns wenigstens dänisches Gefühl auf den Tisch. Wir feiern lille Juleaften (https://klitly.de/2018/12/dansk-jul-lille-juleaften-weihnachten-risengrod-milchreis/). Der Echte Weihnachtsmann hat natürlich keine Zeit und kehrt uns den Rücken. Er will sich auf morgen vorbereiten und bringt sich schon mal in Stellung, damit er überall rechtzeitig ankommt.

Weil Frau Holles Familie und ihre Freundinnen sowieso nicht kommen, wie es eigentlich Brauch ist, feiert sie nicht mit und verweigert sich. Egal. Wir machen das auch ohne Reisbrei, Frau Holle und Schnee. Wir wissen uns zu helfen.

Die Hausfrau schielt zu uns rüber auf den Tisch. Sie ist sich unsicher, ob Verweigerung Sinn macht, wo sie doch gestern im Überfluss Weihnachtsstimmung lebte. Sie kann sich natürlich nicht entziehen und verspricht ihren Weihnachtsbaum auszuprobieren, sobald es dunkel wird. Dann knipst sie ihn an.

Weil sie ja morgen nicht zu Hause ist, lässt sie sich nun doch auf das kleine Weihnachten ein und rührt schon mal den Eierpunsch zurecht. Na bitte, geht doch.

Was wäre Frau Holle bloß ohne mich. „Nichts wahrscheinlich, lieber Rudolf“, schmunzelt Frau Holle. Hat sie etwa schon vom gerührten Weihnachtsgetränk probiert? Frau Holle äußert sich nicht und geht Geschenke einpacken.

Wir wünschen Euch einen gemütlichen 23. Dezember. Er ist ein ganz besonderer Tag, wenn man ihn dazu macht. Glaubt mir, denn ich weiß das ganz genau! Tschüss!

22.12.22🌈

🎄

„Heute ist der Überfluss-Tag und der Tag der Dankbarkeit“, sagt Frau Holle. Sie will sich vom Minimalismus verabschieden und das Maximale herausholen. Sie will ihren Luxus genießen. Sie kann zum Beispiel zwar nur ein Buch zur Zeit lesen, aber dass sie so viele hat, das will sie feiern, innerlich und mit Dankbarkeit. Und sie will heute beginnen, ihre Weihnachtsvorräte anzuknabbern. Vielleicht schon mal einen Eierpunsch trinken oder den leckeren Käse probieren. Sie will Weihnachtsfilme gucken und nachher ihren geschmückten Weihnachtsbaum illuminieren. Vielleicht sogar eine Weihnachts- CD einlegen mit den liebevollen Kinderliedern. Und auf jeden Fall will sie ihr Lieblingslied hören, mindestens mehrmals.

Das gehört sich in ihrer Tradition alles nicht, aber heute ist sie mutig und macht einfach.

Traurig und schrecklich ist die Realität draußen schon genug, sie braucht ihre Schutzhülle im Wohnzimmer. „Und weil nun mal heute der 22. Dezember ist, gönne ich mir eben weihnachtlichen Überfluss. In Skandinavien machen die Leute es auch so“, sagt Frau Holle und zeigt mir ihr aktuelles Sofa- Buch: Elche unterm Weihnachtsbaum, Die schönsten Geschichten aus dem hohen Norden (https://www.schwedenstube.de/blog/elche-unterm-weihnachtsbaum/). Aha, darum der Eierpunsch. So etwas gab es hier im Hause noch nie. Na dann: skål!

Der kleinste Weihnachtsmann der Welt hat übrigens seinen Titel verloren.

Jetzt ist er nur noch Weihnachtsmann und weiß gar nicht, was er davon halten soll. Niemand weiß, woher dieser andere kleine Kerl nun plötzlich kommt. Welcher Weihnachtskiste mag er entsprungen sein?

Ich weiß das natürlich. In Wirklichkeit wohnen die Kleinen Weihnachtsleute hier unter der Treppe:

Frau Holle kennt nur den Eingang, der ist ja schon lange sichtbar. Über den hat sie sich sowieso schon gewundert. Nun weiß sie Bescheid und freut sich. „Passt alles so gut, Rudolf und wie fühlst du dich auf der 22?“, fragt sie dann noch. Ja, prima soweit. Übermorgen habe ich fertig und dann geht es ab in den Urlaub!

Die Kleinen Weihnachtsleute gesellen sich zu uns auf den Tisch. Es ist so gemütlich und kuschelig. Frau Holle kramt noch herum und denkt nicht daran, dass sie heute ganz früh (im Dunkeln sogar) ihr Auto in die Werkstatt bringen musste. Steinschlag, Frontscheibe und kein TÜV, Ihr wisst schon. Heute wird eine neue Frontscheibe eingesetzt und der TÜV nachgeholt. Daran denkt Frau Holle nicht und erst recht nicht an die Rechnung. „Ist doch egal, Rudolf“, sagt sie. „Heute ist Überflusstag und dazu gehört eben auch die Notwendigkeit.“ Lustige Schlussfolgerung, aber wir wollen Frau Holle die Laune nicht verderben.

21.Dezember💫🎄☕🥨🍄💫🍀🌟💫💝 🎄☕💫🍄🌟💫🍀🎄☕🥨💝

Um 5.00 Uhr dehnte sich Frau Holle in der guten Stube, klopfte sich ab, atmete in den Bauch und übte ihre Übungen. Ich schickte sie wieder ins Bett. Mit Zeitung und Pott Kaffee verzog sie sich und ich döste vor mich hin und sammelte Kraft für meine Arbeit.

Und etwas später sind sie auch schon wieder alle da, meine Adventsbegleiter*innen auf dem Tisch. Aufregung gesellt sich dazu und ich erklimme die 21 unter großem Applaus. Dreimal werden wir noch wach und dann ist Frau Holle weg. Sturmfrei am Heiligabend! Wunderbar!!!! Wir bleiben alleine und werden das mit Eierpunsch und Weihnachtsmanntanz genießen.

Frau Holle setzt sich an den Tisch und will die Regeln für Weihnachten noch einmal durchgehen, als der echte Weihnachtsengel heran flattert und uns an das Weihnachtssingen im Schlafzimmer erinnert. Fast vergessen! Findet immer am 21. statt. Das ist Tradition und die ist wichtig. Besonders im Dezember.☝️

Wir finden es ganz toll, die anderen zu treffen und bitten Frau Holle, uns nach oben zu tragen. Denn das Schlaf-und Chorzimmer ist oben. Frau Holle fragt, ob wir das ernst meinen und wir sollen uns alleine auf den Weg machen. Gut, die großen Engel können fliegen und ich kann springen. Aber der Herzensengel ist noch nicht flügge und die Wichtel haben viel zu kurze Beine. Es würde drei Wochen dauern, bis sie oben wären. Frau Holle zeigt sich einsichtig. „Jetzt ist es soweit und die Deko hat das Sagen hier“, grummelt sie und tut dann doch, was wir wollen. So soll es sein! Der Krieskramkater will erst nicht mit und dann aber doch.

Frau Holle kommt mit einem Ding an und wir fragen sie, ob sie nicht alle Tassen im Schrank hat. Doch, hat sie und ein anderes Transportmittel fällt ihr gerade nicht ein.

Der große Weihnachtsmann muss per Hand reisen, denn er passt in dieses Ding nicht rein. Und fast hätten wir den kleinsten Weihnachtsmann der Welt (kWdW) vergessen!

Nach einer kurzen, aber ereignisreichen Reise nach oben treffen wir endlich fast alle anderen Weihnachtsgesellen und Weihnachtsgesellinnen, die sich hier im Haus herumtreiben. „Da hat sich ja allerhand angesammelt“, sagt Frau Holle. „Sie ist ja auch schon alt und hatte viel Zeit zu sammeln“, sage ich und Frau Holle sagt, ich soll nicht so frech sein, sonst trägt sie mich gleich wieder nach unten.

Die kleine dicke Badefrau gehört gar nicht dazu, aber sie will trotzdem mitmachen. Kommt ja jetzt auf eine Person mehr oder weniger auch nicht drauf an. Leider kennt sie kein einziges Weihnachtslied, nur Strand -und Badelieder. Sie hört aber gerne zu und wir singen uns die Seele aus dem Leib. Das klingt so süß und lieblich. Und wir sind so froh und munter und Frau Holle singt lieber nicht mit. Sie hat zu tun.

Und hier noch ein paar Aufnahmen von uns, wie wir fleißig und oh, so fröhlich sind:

Und unten ist es still und leise und furchtbar weihnachtlich, auch ohne uns. Vielleicht bleiben wir sowieso oben. Da sind wir tagsüber unter uns und die Aufsicht fällt dann weg. „Das wäre pure Arbeitsverweigerung, Rudolf“, sagt Frau Holle. Aber sie gibt uns bis morgen frei.

Und nebenan üben sie auch:

20. Dezember (10x🌟+10x🌲)

Ich halte den Trubel nicht mehr aus und brauche eine Pause. Ich schicke die Adventsrasselbande weg, nur der Weihnachtsmann bleibt stur und er ist der Chef. Und der Krieskramkater lässt sich von mir auch nichts sagen. Und die Schneemänner bleiben stumm. Und der Weihnachtsjunge kann nicht alleine bleiben, er ist so aufgeregt und braucht Geschichten. Also, im kleinen Kreis lässt sich der 20. Dezember gut ertragen und ich kann Kraft schöpfen für Weihnachten.

Frau Holle hat wenig Zeit. Aber sie will mir schnell ihren Traum erzählen. „Rudolf“, sagt sie, „ich muss dir meinen Traum erzählen. Also, ich wurde 70 und alle Menschen, die ich je kennengelernt habe, wollten mich besuchen. Sie übernachteten in einer Turnhalle und als ich diese betrat, lagen sie alle in ihren Schlafsäcken und schliefen. Stell dir vor, die GANZE Turnhalle war voll. Sogar Menschen aus meiner frühesten Kindheit waren da, Und Mitschüler*innen, und Kommilitonen und Kommilitoninnen, und Kolleg*innen. Und alle meine eigenen Schüler*innen und die ganz Familie und alle Freunde und Freundinnen. Puh.“ Frau Holle staunt und will nicht zählen, wie viele Menschen sie überhaupt je kennengelernt hat. Und dabei seid Ihr, liebe Leser und Leserinnen noch gar nicht eingerechnet. Ich glaube, Ihr wart auch nicht in der Turnhalle dabei, denn Frau Holle kennt Euch ja nur digital. Aber zwei waren doch dabei, denn die haben Frau Holle schon mal getroffen.

Sie hat noch was geträumt. Was ganz Schreckliches. „Nicht für die Öffentlichkeit bestimmt“, sagt sie und flüstert mir so einiges zu. 😳 Also das ist tatsächlich nicht adventskalendertauglich. Die vergebliche Suche nach einem WC spielte eine Rolle….. Mehr sag ich nicht.

Frau Holle erledigt ihre Weihnachtspost. Sie denkt, sie kennt kaum Leute und dabei muss sie doch einen beträchtlichen Stapel schreiben. Sie ist also gar nicht so allein, wie sie manchmal meint. Wenn auch heutzutage realistisch gesehen keine ganze Turnhalle gefüllt werden könnte. Aber immerhin ein kleiner Festsaal schon!

Frau Holle ist so froh, dass es wärmer geworden ist. Radfahren ist wieder möglich ohne in Kältestarre zu verfallen. Und das ist gut, denn die Briefe wollen weg!

Tschüss!