Zimmerreisen 8: Q wie Quatsch

Zimmerreisen ist ein spannendes Schreibprojekt, welches immer wieder Erinnerungen weckt, egal welcher Buchstabe gerade bearbeitet wird. Das Regelwerk findet Ihr hier: https://puzzleblume.wordpress.com/2021/07/23/einladung-zu-den-zimmerreisen-08-2021/ Ich danke Almuth (naturaufdembalkon – Für mehr Natur in der Stadt und auf dem Land ! (wordpress.com)) und Puzzleblume für die Anregung zum mentalen Reisen.

Im Sommer ist es manchmal sehr, sehr heiß draußen und die Sonne scheint so dermaßen freundlich durch meine Terrassentür, dass die Hitze auch drinnen droht. Es ist kaum auszuhalten und so schließe ich den Rollanden und nur unten bleibt ein kleiner Schlitz für etwas Tageslicht. Ich selbst bleibe hübsch in der nun dämmrigen, aber erträglich kühlen Stube. Eine schmale Aussicht bleibt und die seht Ihr auf diesem Foto. „So ein Quatsch“, denke ich und freue mich über das Q.

Die grünen Beine gehören zu einem lustigen Gartenfrosch, den mir mein Sohn schenkte. Damals lebte Misi (auch so ein Quatschfrosch) noch bei Frau Holle, also mir. Dieser Gartenfrosch mit den langen Beinen kam allerdings nicht mehr in den Misi-Geschichten vor. Ich mag ihn trotzdem, denn er erinnert mich an meinen ersten Pandemie-Geburtstag, als Besuche nur sehr eingeschränkt möglich waren.

Die grünen Beine sind also das Hauptthema des Fotos und ich denke, wie schon erwähnt „So ein Quatsch!“ Ob ich noch mehr davon in einer abgedunkelten Wohnung finden kann? Oh ja, Quatsch gibt es genug.

Diese drei Gesellen scheinen etwas auszuhecken. Ob sie wohl Quatsch machen wollen? Das Männchen in der kleinen Kiste hat mir ein Sohn gebastelt und es ist gefühlte hundert Jahre alt. Der Vogel ist auch ein Geschenk meiner Kinder und wurde im Zoo Hannover erstanden. Der Frosch ist das letzte Weihnachtsgeschenk meines damals geschiedenen Mannes. Er setzte ihn heimlich zum Engelchor und ich bemerkte ihn den ganzen Abend nicht. Und als ich ihn dann bemerkte, hatte ich schon einen Schluck Wein getrunken oder zwei, ich weiß nicht mehr. Zuerst dachte ich, dass mir noch nie aufgefallen sei, dass ein Engel solche Klubschaugen hat. Dann stellte ich meinen Blick auf scharf und entdeckte den Handyfrosch. Ich bekam einen Lachkrampf, den meine Söhne und ihr Vater nicht recht nachvollziehen konnten.

Jetzt sind dem Frosch die Beine und ein Arm abgebrochen und er wurde mit Tesafilm geflickt. Er darf nur noch im Schrank sitzen, damit nicht noch mehr passiert. Vielleicht ist es Quatsch, so etwas aufzuheben. Ich kann mich aber nicht trennen. Er bewacht eine beklebte Streichholzschachtel (25 Jahre alt), in der winzig kleine, nie eingelöste Gutscheine eines Sohnes stecken. Die könnte ich vielleicht aus Quatsch doch einmal einlösen.

Im selben Schrank steht auch dieser eitle kleine Kater. Der Spiegel ist ein Untersetzer für Kerzen, wird aber meist vom Kater genutzt. Ich entdeckte ihn auf einem Flohmarkt in Dänemark. Auch er ist also ein Andenken an schöne Zeiten, in der noch viel Quatsch gemacht wurde.

Das Gruppenbild im Schrank lädt zum Quatschmachen mit der Fotobearbeitung ein. Ist vielleicht nicht lustig, muss jetzt aber sein, denn Zimmerreisen mit Q sind etwas abgehoben, finde ich. Quark hätte ich nicht nehmen wollen und Quantenphysik besitze ich nicht.

Ja, gleich seid Ihr vom Quatsche befreit. Nur noch der liegende Weihnachtsmann mit Tannenbaum, der in einem anderen Schrank sehnsüchtig auf Weihnachten wartet. Er begleitet mich fast ein halbes Leben lang und er ist zu lang, um im Schrank gerade stehen zu können.

So, das war meine Zimmerreise mit Q. Quatsch ist in einem Einpersonenhaushalt selten geworden. Quatsch braucht ein Publikum. Am liebsten eins, das auch Quatsch machen kann. Ich hoffe, ich habe Euch nicht zugequatscht.

PS: Wahrscheinlich ist es auch Quatsch, Selbsttests aufzuheben!

Augenblick

Der Augenblick

verbindet das Vorher

mit dem Nachher

und kaum bemerkt

gerät er

in die Erinnerungskiste

und ist veränderbar.

🌈

In seltenen Momenten

ist er jedoch

das Leben

und so vielschichtig

und tief

wie ich es zulasse.

🌈

Jetzt.

🌈

Es ist nicht leicht, den Augenblick zu ergründen. Vielleicht lohnt es sich zu erfahren, was Philosophen über ihn so dachten: Augenblick (Philosophie) – Wikipedia

Jetzt

Ist es so, das Gärten die inneren Befindlichkeiten ihrer Besitzer*innen widerspiegeln? Wenn ich an meinen kleinen Mini-Garten denke, kann ich zustimmen. Im Laufe der Jahre veränderte er sich, weil ich mich veränderte und zur Ruhe kam. Heute sehe ich: es geht uns richtig gut, dem Garten und mir. Meine Ambivalenz macht mir zu schaffen und ich weiß nicht, wohin meine Lebensreise gehen soll, aber es gibt doch immer noch das Jetzt. Und mit diesem lebe ich so gerne zusammen, auch wenn es nie so bleibt, wie es eben noch war. Sogar dann. Das ist ein neuer Gedanke, den ich eben noch nicht dachte. Ach, wie schön.

Ambivalenz

Ich schwanke zwischen der Traurigkeit über mein Alleinsein und dem Glück darüber. Ich bin mir selbst genug und vermisse Gemeinsamkeit. Und diese Ambivalenz hindert mich daran, etwas gegen die gefühlte Einsamkeit zu tun. Ich weiß ja genau, was ich dagegen machen könnte und wenn ich dann Konkretes plane, merke ich, dass ich doch nichts verändern möchte. Das Ganze wird anstrengend, wenn ich beide Gefühle zufriedenstellen will. Was ja gar nicht geht, weil sie nicht zusammenzubringen sind. Meine Erfahrung erinnert mich daran, dass es mir bisher immer gelungen ist, aus diesem Dilemma herauszukommen. Ich brauche nur abzuwarten und meiner inneren Stimme zu folgen, die mir ganz vergnügt mitteilt, dass alles gut ist, wie es ist. Ich werde es schon merken, wenn Veränderungen angebracht sind! Und dann geht es ja auch meist ziemlich schnell damit. Also nehme ich es hin, mal wieder in einer ambivalenten Phase zu stecken und will diese nicht so wichtig nehmen.

Außerdem hatte ich Samstag Besuch und heute mit einer lieben Freundin telefoniert.

Am besten ist es, mitsamt meiner Ambivalenz etwas zu unternehmen. Heute war es eine mehrstündige Fahrradtour mit einer selten genutzten Kamera, die aus dem Nachlass meines Mannes stammt (FinePix S2980) und die eine Panoramafunktion hat. Fotografieren hilft ja immer.

Ich dachte darüber nach, warum ich zeitweise so unzufrieden bin und kam zu dem Schluss: Die Urlaubszeit hat etwas damit zu tun. Ich vermisse das Zusammensein mit meiner Familie, die ich so nicht mehr haben kann, wie ich es möchte. Und das Zusammensein mit Freundinnen kann das nicht ersetzen. Und weil auch noch die Pandemie und die Sichtbarkeit der Klimakatastrophe dazukommen, habe ich einfach keine Lust, mehr Geselligkeit zu suchen und zu genießen, als es jetzt der Fall ist. Pandemie und andere Umweltkatastrophen kann ich nicht beeinflussen, sie beeinflussen aber mich. Jetzt brauche ich viel Kraft, um selbst klar zu kommen. Vielleicht will mir meine Ambivalenz gerade das mitteilen? Vielleicht auch nicht.

Kennt Ihr solche Phasen?

Und jetzt gerade in diesem Moment bin ich eindeutig zufrieden mit mir und weiß, ich bin viel allein, aber ich werde es ändern, sobald es mir zu viel wird! Und die Ambivalenz gibt Ruhe und erholt sich.

Sonntag

Sonntag

Wenn ich denn meine innere Zauderin in den Griff bekomme und den kleinen Faulpelz auch, dann geht es von Mal zu Mal schneller, mein Fahrrad am Auto zu befestigen und wenn ich dann einfach zügig losfahre, ist alles gut. Dann fängt es an mit lauter Musik durch die Landschaft und dann mit dem Fahrrad durch den heißen Sommer und anschließend ein langes Bad im See und alles zusammen erfrischt und belebt Seele und Zuversicht.

Zimmerreisen 8: P wie Petronella und Puppenspiel

Zimmerreisen ist ein spannendes Schreibprojekt, welches immer wieder Erinnerungen weckt, egal welcher Buchstabe gerade bearbeitet wird. Das Regelwerk findet Ihr hier: https://puzzleblume.wordpress.com/2021/07/23/einladung-zu-den-zimmerreisen-08-2021/ Ich danke Almuth (naturaufdembalkon – Für mehr Natur in der Stadt und auf dem Land ! (wordpress.com)) und Puzzleblume für die Anregung zum mentalen Reisen.

Vorwort:

In Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, sammelte ich Bilderbücher. Sie waren derer viele und eins der liebsten war “ Tomi Ungerers Märchenbuch“, Diogenes Verlag, 1975. Wie es sich in jenen dunklen Tagen gehörte, fand ich die Geschichte von Petronella (Jay Williams) emanzipatorisch beispielgebend. Denn hier rettet eine Prinzessin einen Prinzen, der vom bösen Zauberer gefangengehalten wird. Mutig absolviert sie die drei Aufgaben, die zur Rettung nötig sind. Nach einer aufregenden Flucht, denn der Zauberer gibt nicht auf und verfolgt das Paar, erfährt sie so allerlei Überraschendes und sie findet die Liebe ihres Lebens. Spoileralarm: Der Prinz ist es nicht.

Hauptteil:

In meinem Regal steht ein Foto aus längst vergangenen Tagen. Sie sind so lange her, dass es manchmal schwer fällt, zu glauben, dass sie keine Märchenerzählung meines Erinnerungsvermögens sind. Nein, das Fotos beweist einen gewissen Wahrheitsgehalt.

Und hier fängt die Geschichte von „Petronella“ und dem Puppenspiel an. Alles begann 1984 und ich war 32.

Wir waren zu dritt und mochten uns sehr. Gemeinsam verbrachten wir unsere Zeit mit Yoga, Basteln, kleinen Auszeiten und Strandbesuchen. Schließlich lebten wir auf Föhr und Föhr verbindet. Oder so ähnlich.

Eines Tages planten wir etwas Großes! Etwas Unerhörtes, etwas nie Dagewesenes. Wir wollten ein Puppentheater! Nicht irgendeines, sondern ein ganz und gar Selbstgemachtes. Mit Feuereifer verfolgten wir unsere Idee und setzten sie schließlich auch um.

Zuerst suchten wir die Geschichte aus. Was wollten wir spielen? Ich kramte Tomi Ungerers Märchebuch hervor und wir fanden, „Petronella“ sei geeignet. Sie spiegelte den Zeitgeist wieder, war lustig und passte zu uns. Wir wollten alle ein klein wenig Petronella sein. Und weil wir das so schön fanden, nannten wir unser noch nicht existierendes Puppentheater „Petronella“.

Ich schrieb das Drehbuch, welches noch in meinem Erinnerungskoffer liegt. Ja, ich hatte Talent, stelle ich heute fest. Gemeinsam bastelten wir die Handpuppen. Die Köpfe aus Fimo, die Kleider selbst genäht und bestickt. Zwischendurch übten wir unsere Texte und lachten uns schlapp. Und dann wurde die Bühne geplant und unsere Freunde boten ihre Hilfe an. Aber nein, wir wollten alles alleine machen. Schließlich hießen wir „Petronalla“ und wir konnten das selbst! Ja, nun, die Bühne sah etwas windschief aus. Aber das kaschierten wir später mit Luftballons. Die Kulissen entsprachen unseren Vorstellungen und schließlich war alles fertig.

Eine von uns war Inhaberin der Insel-Teestube und so war klar, wo die Premiere stattfinden sollte. Wir luden alle ein, die wir kannten und alle kamen.

Das Fotos zeigt uns kurz vor Beginn der ersten Vorstellung. Oh, wie war das aufregend! So viele Leute drängten sich, tranken Bier und Wein, plauderten und waren uns freundlich gesinnt. Und weil Puppenspielerinnen während der Aufführung ja selbst nicht zu sehen sind und sich unser Lampenfieber darum in Grenzen hielt, gelang die Märchenaufführung so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Das Publikum blieb bis zum Schluss des einstündigen Spektakels aufmerksam, lachte an den richtigen Stellen und manchmal auch dann, wo Lachen und Gejohle von uns nicht geplant war. Manchmal mussten wir mitlachen und das gehörte irgendwie dazu. Der Schluss-Applaus wurde bis zu Festland gehört.

Nachwort:

Und weil wir leider auseinander gegangen sind, spielen wir nicht bis heute. Ich bin gerade sehr gerührt, während ich dies schreibe. Und auch ein wenig sentimental.

„Petronella“ gab noch einige Vorstellungen. Dann wurde mein Bauch zu dick, denn ich war schwanger. Wir spielten nicht mehr zusammen, aber eine von uns übernahm die Bühne und tingelte durch die Kinderheime. Sie bastelte sich selbst ihre Puppen mit Köpfen aus Pappmaschee, so dass diese größer und auch in den letzten Reihen sichtbarer wurden.

Leider habe ich keine Fotos von unseren ersten Puppen. Wir teilten diese später, als ich die Insel verließ, auf und das hätten wir nicht tun sollen. Meine haben die vielen Umzüge nicht überlebt.

Mein Freund hat auf der Premiere ein paar Dias aufgenommen, die nicht so gut geworden sind. Ich zeige Euch trotzdem einige davon, denn sie sind besser als nichts und sie zeigen: Ich habe das nicht geträumt! Das war einmal!

Kunst um Mitternacht

Sobald es dunkel wird, gehen im Garten ein paar Lichter an. Klingt komisch und ist es auch. Diese Solarlampe ist bunt und ganz drollig. Ich wollte sie gestern kurz vor Mitternacht ins rechte Bild setzen und ein schönes Foto machen. Das Blitzlicht half und die Nachtaufnahmen verwackelte kaum. Das tun sie bei mir immer, weil ich kein Stativ besitze. Also, so in etwa sieht mein kleines Gartenlicht aus. Nicht spektakulär, aber im Dunkeln sieht man nur die Lämpchen funkeln.

Und dann ist es schon wieder ganz hübsch. Das sieht man hier nicht so richtig, weil, wie gesagt, Nachtaufnahmen ohne Blitzlicht kann ich einfach (noch) nicht so gut.

Weil ich mich so kurz vor dem Zubettgehen recht übermütig-kreativ fühlte, wollte ich sehen, ob ich mit der Kamera malen kann. Das Blitzlicht blieb aus und los ging es mit dem Experiment: Blende auf und Aktion!🤡

Ich bin begeistert! Und ich schwöre, dass ich diese Fotos nicht nachträglich bearbeitet habe! Ich malte mit dem Fotoapparat direkte Kunst und bin nun mal wieder eine Künstlerin! 😁

Aber so ganz ohne Bearbeitung geht es auch nicht. Da kenne ich ja nichts!😆

Unehelich

Gestern hatte mein ältester Sohn Geburtstag. Und weil er sein Geburtsgewicht wissen wollte und ich nur die Größe wusste, studierte ich das entsprechende Fotoalbum. Ist ja schließlich schon 36 Jahre her, dieses Ereignis, welches alles andere vorher Erlebte in den Schatten stellte. Ich bin sehr dankbar, dass ich Schwangerschaften und Geburten erleben durfte, gleich zweimal sogar!

Ich guckte mir noch eine Weile und sehr gerührt die Fotos an. Mein Baby war natürlich das süßeste Menschlein überhaupt, das es je gegeben hat. Auch beim zweiten Kind hatte ich diesen Gedanken und floss über vor Glück.

Gestern las ich noch einmal die standesamtlichen Nachrichten, die ich damals aus der Zeitung ausgeschnitten habe und ins Album klebte. Hier wurden Geburten, Hochzeiten und Todesfälle veröffentlicht, soweit die Betroffenen einverstanden waren. Unser Sohn und ich als Mutter wurden namentlich genannt. Nicht aber, wie bei den anderen, der Vater.

Meine Güte, ja, wir waren nicht verheiratet! Damals war das noch erwähnenswert und gar nicht gerne gesehen. Ein uneheliches Kind, nicht auszudenken! Was für ein Aufstand das gegeben hat, obwohl mein Mann (er war sowieso mein Mann, egal, ob offiziell oder nicht, darum nenne ich ihn auch so) die Vaterschaft schon sehr früh anerkannte und diverse Papiere unterschrieb. Ich weiß das alles nicht mehr so genau, aber ich kann mich erinnern, das mich eine Jugendamtsmitarbeiterin ein paar Tage nach der Geburt anrief und mich einlud oder vorlud, ziemlich streng jedenfalls, bald im Jugendamt zu erscheinen, um die Vaterschaft zu klären. Ich sollte unbedingt alleine kommen. Was war das für ein unangenehmes Gespräch! Es war der Frau im Jugendamt wichtig, dass ich frei und ohne Angst vor dem Kindsvater seine Vaterschaft angab, ohne dass er dabei war. Das wurde erwähnt und ich war empört.

Ich kann heute nicht sagen, warum ich das Prozedere über mich ergehen ließ. Ich fand es seltsam, aber es störte mich wohl auch nicht weiter, dass der Vater in den Standesamtlichen Nachrichten nicht auftauchte. Heute hätte ich auf seine Namensnennung bestanden, aber ich kann mich noch nicht einmal daran erinnern, dass ich gefragt wurde, ob ich mit der Veröffentlichung einverstanden sei.

Ich weiß nicht, wie das heute gehandhabt wird. Weil ja sowieso Eheleute unterschiedliche Namen haben können, kann man daraus nicht mehr schließen, ob sie verheiratet sind. Ich finde ja auch, das geht keinen etwas an.

Mir selbst war die Eheschließung damals nicht so wichtig, aber meinem Mann schon. Kurz vor der Geburt des zweiten Kindes gingen wir mit unserem ersten Sohn, also dem, der gestern Geburtstag hatte, „hareiten“ und der kleine Kerl (3) fand es erwähnenswert, dass er einen neuen Nachnamen bekam. Nun war mein Mann offiziell mein Mann und er war froh, sicher zu sein, dass unsere Kinder bei ihm bleiben könnten, wenn mir etwas zustoßen sollte. Auch das war vor über dreißig Jahren noch nicht selbstverständlich. Zum Glück ist das heute anders! Hoffe ich jedenfalls.

Übrigens stört mich immer noch sehr, dass ich so oft ankreuzen muss, ob ich ledig, verheiratet, verwitwet oder geschieden bin. Ist das überhaupt wichtig und noch zeitgemäß?

Sommersonntag

Wenn ich Wasserflasche, Fahrradkarte, Ausweis, etwas Geld, ein Cappy und mein Smartphone mitnehme, heißt es, dass ich wahrscheinlich länger wegbleiben werde. Das war gestern der Fall und ich radelte durch den wunderschönen frühen Sonntagmorgen, als wäre ich im Urlaub.

Unterwegs traf ich einen Bekannten. Wir begegnen uns selten, aber regelmäßig und meistens mitten in irgendeiner Landschaft, wo sonst niemand ist. So gab es für mich also als Bonus ein angeregtes Gespräch. Wir sprachen darüber, wie wir uns das Leben schön machen. Zum Beispiel mit ausgedehnten Spaziergängen und Fahrradrunden am Sonntagmorgen. Da waren wir uns einig und dann trennten sich unsere Wege wieder. Bis bald mal irgendwann irgendwo! Vielleicht am Strand? Der ist ja gar nicht sooooo weit weg…..