Erst putzen, dann Stephen King

Putzen wird völlig überbewertet. Ich mache das nicht gern. Mir tun dabei die Hände so weh und überhaupt: irgendwann hört die Staubschicht auf zu wachsen und wenn man alles schön zufrieden lässt, fällt sie gar nicht auf. So war es zumindest bis zu meiner Augen-OP. Ohne grauen Star sieht das schon wieder ganz anders aus. 😳

Jetzt, wo die Sonne so schön in meine Wohnung scheint…..ja, putzen ist nötig. Vielleicht bringt mich ein drohender angekündigter Übernachtungsbesuch auf Trapp. Gestern waren Fenster (mit Gardinenwaschen!), Türen, Heizungen und mein Briefkasten dran, heute morgen alle Böden. Ich hasse Bodenwischen. 😬

Der Nachteil beim vorgezogenen Frühjahrsputz ist ja, dass ich am liebsten nichts mehr anfassen und über dem Boden schweben möchte. Außerdem finde ich immer mehr, das zu putzen und zu säubern ist. Wenn ich damit durch bin, sind wieder die Fenster dran. Mit dem Putzen wird man also nie fertig und kann es vielleicht auch wirklich sein lassen! 😅

Aber darüber wollte ich gar nicht schreiben. Ich wollte mir und allen anderen nur beweisen, wie fleißig ich war, dass ich mich bewegt und etwas nützliches getan habe (ja, ich weiß, das muss ich gar nicht, trotzdem….). Darum ist mein Gewissen rein, wenn ich gleich auf meiner allerliebsten Terrasse in der Sonne Platz und ein Buch zur Hand nehmen werde, auf das ich mich wirklich freue, weil ich es schon kenne und weiß, wie gut ich mich beim Lesen fühle. Außerdem lerne ich jedesmal dazu.

Stephen King: Das Leben und das Schreiben, 2000

Ich mag Stephen King und seine Romane. Ich würde ihn zu gerne einmal kennenlernen. Darum lese ich dieses Buch vom Leben und Schreiben mit besonderem Vergnügen. Wahrscheinlich ist es aber auch für diejenigen interessant, die seine Werke ablehnen, aber mehr über das Schreiben erfahren wollen.

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Am Abgrund?

Mit aller Kraft möchte ich optimistisch bleiben, mir die Realität schönreden und nicht so genau hinsehen. Ich will es einfach nicht wahrhaben, was passiert, aber das kann ich kaum noch durchhalten.

Ich glaube nicht daran, dass alles wieder gut wird, weil ich nicht sehe, dass wir die Richtung ändern. Im Moment sehe ich uns alle auf eine große Katastrophe zusteuern. Vielleicht stecken wir auch schon mittendrin.

Trotzdem genieße ich meine Tage und plane schöne Unternehmungen in der nahen Zukunft, auf die ich mich sehr freue. Wie kann das sein, dass ich so ruhig bleibe?

Manchmal „besuche“ ich meinen Sohn im Internet. Der hat vor ein paar Tagen geschrieben:

Zum Thema Politik fällt mir gerade immer nur das ein…

Ja, mir fällt zum Thema Politik auch nicht mehr ein.

Bleibt noch die Hoffnung auf Vernunft, welche die Entwicklung stoppen und umkehren kann. Aber woher soll sie kommen?

Was wir unseren Kindern und Enkeln zumuten, ist unzumutbar.

Misi im Ordner

Hallo Leute!!!

Wie geht es Euch heute?

Ich bin völlig aufgeregt

und dabei gut aufgelegt.

Frau Holle guckt streng und sagt „Misi, lass das!“ Waaas? Ich dichte doch nur. Ich bin nämlich jetzt in einem Dichter-Ordner. In einem Echtzeitordner! Für immer. Endlich bin ich in der realen Welt angekommen. Versteht Ihr? Nein?

Also, das war so. Als ich damals mit dem Nopupa-Quatschwortdingsda nach Hause kam, saß Frau Holle am PC und schrieb. Ihren Text zeigte sie mir ein paar Tage später.

Und der Text ging so:

Schreiben

Hallo Leute, ich komme gerade mit dem IGE (InternetGestaltenExpress) aus Köln zurück und finde meine Frau Holle am PC sitzend vor. „Jetzt nicht, Misi“, sagt sie, als ich sie begrüßen und von meiner Reise erzählen will. „Ich habe zu tun!“, fügt sie hinzu uns starrt auf den Bildschirm. Ich hocke mich hin und warte. Sie schaut auf ihren PC. Sie starrt Löcher in die Luft. Sie kratzt sich den Kopf und rauft sich die Haare. Sie guckt raus und zählt Regentropfen, die an ihr Fenster klopfen. Sie reibt sich die Augen. Sie wischt sich den Schweiß von der Stirn. Sie reckt sich und schüttelt ihre Hände aus. Ich sage: „Frau Holle, was tust du?“ „Ich schreibe, das siehst du doch!“ grummelt sie vor sich hin. Und ich so: „Äh, nein?“ Frau Holle sieht mich mit leeren Augen an. „Ach Misi, wo kommst du denn her? Ich dachte, du bist in Köln?“ Ich erkläre, dass ich schon die ganze Zeit hier sitze und mich sehr darüber wundere, was sie treibt. Frau Holle sagt: „Ich muss einen Text schreiben. Über das Schreiben. Mir fällt schon seit Stunden nichts ein und das Dumme ist, dass ich das selbst vorgeschlagen habe.“ Meine Güte, ich verstehe nur Bahnhof. „Wem vorgeschlagen?“ „Ach so. Ja, ich bin jetzt in einer Schreibwerkstatt. Wir wollen schreiben und uns die Texte vorlesen! Und zwar heute! In einer Stunde muss ich fertig sein.“ „Dann schreib doch, dass ich aus Köln zurück bin“, schlage ich vor. „Oder schreibe doch, dass du jetzt drei Frösche hast. Aber einer ist nur immer mit dem Handy beschäftigt.“ Allmählich tut mit meine Frau Holle leid. Sie sieht so blass aus. „Oder schreibe doch, wie ich einmal in Österreich war. Oder wie ich Kekse gebacken habe, Oder…..“ Frau Holle schüttelt den Kopf. „Misi, ich soll nicht über dich schreiben. Sondern über das Schreiben schreiben. Und dazu fällt mir gerade nichts ein, obwohl ich es selbst vorgeschlagen habe. Und das ist sehr blamabel!“ Sie steht auf und geht auf das Sofa. Dort legt sie sich hin und ruht ihre Augen aus. Sie ist wohl sehr erschöpft, meine kleine Frau Holle.

Regine, 22.01.2018

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Das ist Misi, mein ausgedachter Mitbewohner.

 

Ich wunderte mich. „Aber Frau Holle, so war das doch gar nicht!“ Sie sagte: „Misi, das ist völlig egal. Ich sollte für meine Leute in der Schreibwerksatt einen Text über das Schreiben schreiben. Alle mussten das. Und dann lasen wir uns die Texte vor und sammelten sie in einem Ordner. “

Also Leute, so kam es, dass ich auf einem richtigen Blatt in einem richtigen Ordner stecke! Nur das „ausgedacht“ in der Bildunterschrift verstehe ich nicht. Wahrscheinlich auch wieder so eine künstlerische Freiheit.

Frau Holle muss jetzt einen Text über „Rituale“ schreiben. Sie stöhnt und rauft sich die Haare. Wahrscheinlich will sie lieber über mich schreiben, aber das erlauben die Leute in der Schreibwerkstatt wohl nicht.

Schönes Wochenende Euch allen! Euer Misi (im Ordner)

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Darauf kann ich verzichten:

  • Dauerregen
  • Fanatiker (alle Richtungen)
  • gute Ratschläge
  • Zeitumstellung
  • Staub in der Wohnung
  • Polyarthrose
  • Angst vor Krankheiten und körperlichen Einschränkungen
  • Innere Hitze
  • Eingefrorene Gangschaltung am Fahrrad
  • dünne oder gar keine Haare
  • Parteiengezänk
  • Korruption
  • Kleingeld
  • überhaupt kein Geld
  • Männer, die sich über „sexuelle Belästigung“ lustig machen
  • Heizungsventile, die abfallen
  • Frauen, die alles besser wissen
  • Waffen
  • Werbung, auf die ich hereinfalle
  • Werbung
  • Schwimmbäder, die samstags geschlossen sind
  • Freibäder, die geschlossen werden, weil sie zu teuer sind
  • Autobahnen, die plötzlich einknicken
  • Ausbeutung
  • aggressive Autofahrer
  • Leute, die genau wissen, wie man abnehmen oder einen Lebenspartner finden könnte, wenn man nur wollte
  • Leute, die meinen, ich soll mehr aus meinem Leben machen
  • Leute, die alles besser machen und mir das auch ständig mitteilen
  • in alle Winde zerstreute Familienmitglieder
  • zu enge Hosen
  • Nebenwirkungen von Medikamenten, Alkohol und Liebe
  • Leute, die sagen, wir schenken uns nichts. Und dann mit riesigen Paketen Weihnachten vor der Tür stehen.
  • Umweltzerstörung
  • Müllberge
  • Schuhe, die drücken
  •  Bequemlichkeit
  • eine digitale Welt, die übermächtig wird
  • Beziehungen, die nur noch auf WhatsApp stattfinden
  • in einer Stadt keine öffentlichen Toiletten finden
  • bei Sonnenschein drinnen am PC zu sitzen, anstatt raus zu gehen! Und das mache ich jetzt. Also raus gehen.

Das musste jetzt einfach mal sein. Immer nur positiv denken ist auch langweilig! 😉

 

 

Misi spürt schon was

Misi spürt schon was

Hallo Leute, da schreibt und liest Frau Holle stundenlang alles über die Achtsamkeit und dann meckert sie uns derart unachtsam an, dass uns die Ohren abfallen. Also, wenn wir Ohren hätten. So mussten Xaver und ich uns auf den Bauch legen und den Krach über uns hinweg fegen lassen. Frau Holle ist zornig, böse, ärgerlich, nur weil wir nicht gleich wieder nach Hause gekommen sind.

Ich sollte mit Xaver den Nopupa bei Elke wieder abgeben. Erst  trödelten wir drei herum und machten ein paar Umwege mit dem IGE (InternetGestaltenExpress) und dann brachten wir das Quatschwortdingsda nach Hause.

Ich wollte zu und zu gerne den Yoga-Frosch besuchen, der neuerdings bei Frau Vro  wohnt. Xaver hatte Lust dazu und war auch auf ihre anderen Gestalten gespannt und so einigten wir uns schnell, reisten noch nicht nach Hause, sondern machten einen Umweg über Österreich. Leider trafen wir dort keinen an.

Und nun sind wir wieder hier und Frau Holle beruhigt sich allmählich. Sie hat sowieso so viel anderes zu tun. Sie muss unbedingt über das Haben oder das Sein lesen. Sie will sich darüber informieren, warum die Welt am Abgrund steht. Ich verstehe das nicht. Uns geht es doch gut, oder? Frau Holle sagt: „Ja, wir haben es sehr, sehr gut. Wir leben im Luxus und Überfluss. Andere sind nicht so glücklich dran. Und das muss sich ändern.“ Das verstehe ich erst recht nicht. Wenn man es gut hat, will man es doch nicht ändern, oder? „Ja“, stimmt Frau Holle mir zu. „Das ist eben das Problem. Wir reichen Leute konsumieren zuviel. Wir kaufen Dinge nicht mehr, um sie zu gebrauchen, sondern um sie wegzuwerfen. Das macht die Welt kaputt.“ So ein Quatsch. Ich konsumiere gar nichts.  Ich habe ein Terrarium und ein Reiseterrarium. Mehr nicht. Und die schmeiße ich auch  nicht weg. Ich habe im Sommer meine Männergruppe, meinen Doktor Schreckweg und Angst vor dem Storch. Im Winter habe ich es warm, einen tollen Fensterausblick, gefrorene Mücken, Fischfutter und Xaver, meinen Babyfrosch-Kumpel. Frau Holle seufzt und sagt: „Ja, das ist fein, mein lieber Misi. Du bist mit Deinem Sein ziemlich zufrieden und willst nicht mehr haben. Aber die Menschen sind nicht so. Die meisten wollen ganz viel haben. Sie vergessen das Sein.“

Ich verstehe überhaupt nicht, was sie meint. Manchmal ist sie so verträumt und abwesend. Ich weiß gar nicht, warum sie sich so viele Gedanken macht und so viel lesen muss. Sie sollte lieber raus gehen und sich einen Liebsten suchen. Das denke ich nicht nur, nein, ich spreche es leider laut aus. Ups, woher kommt das denn? Wieso sage ich so etwas zu meiner Frau Holle? Ist bald Frühling? Springen meine Hormone mir schon ins Gehirn? Wahrscheinlich. Frau Holle guckt erst fragend, dann streng und dann verstehend. „Ach, mein kleiner Froschmann, ist es wieder so weit?“ Sie gibt mir ein Küsschen auf die Nase, nimmt ihr Buch und versinkt wieder darin.

Ich setze mich ans Fenster und sehe viel Sonne und Kälte. Trotzdem……der Frühling ist schon in mir drin und der Wunsch nach einem Weib wird stärker. Ich will ein Weib haben und glücklich sein.

PS: Frau Holle sagt gerade, ich soll noch schreiben, dass das Buch „Haben oder Sein“ von Erich Fromm ist. Das mache ich! Also, das Buch, was Frau Holle gerade mit hochroten Ohren liest, ist von Erich Fromm! Das habe ich gemacht und Frau Holle kann glücklich sein.

Was die Achtsamkeit braucht

Was die Achtsamkeit braucht

Kritiker und Nörgler: nehmen die Achtsamkeit in ihre Mitte und schubsen sie hin und her. Als das Innere Kind vorbeikommt, lassen sie davon ab und tun freundlich.

Inneres Kind: Hallo, meine liebste Achtsamkeit, ich habe dich schon gesucht. Kommst du mit die Freude finden?

Achtsamkeit: Nein, heute habe ich keine Lust. Ich fühle mich so kraftlos.

Inneres Kind: Warum?

Achtsamkeit: Der Nörgler und der Kritiker lassen mich nicht zufrieden. Ich fühle mich so allein und die Arbeit fällt mir schwer.

Inneres Kind: Hast Du keine Freunde, die dir helfen?

Kritiker und Nörgler grinsen.

Achtsamkeit: Doch. Die Freude, Lebenslust, alle Sinne und die Liebe sind ja da, wenn ich sie brauche. Und du hilfst mir auch ganz oft. Aber ich fühle mich trotzdem überlastet. Die Ansprüche sind so hoch. Ich soll immer anwesend und für alle da sein.

Inneres Kind: Hast du nie Pause?

Achtsamkeit: Nein, aber ich nehme sie mir trotzdem. Ich kann nicht immerzu aufpassen.

Kritiker: Ach ne, die liebe Achtsamkeit stöhnt mal wieder und macht ihre Arbeit nicht. Darum geht es uns auch so schlecht.

Inneres Kind: Du bist gemein. Die Achtsamkeit muss sich doch auch mal ausruhen dürfen, sonst geht sie kaputt.

Nörgler: Ach was, alles geht den Bach runter. Du bist einfach nicht da, wenn man dich braucht. Du bist zu faul und unfähig. Man sollte dich rausschmeißen.

Kritiker: Du bist einfach nicht gut genug.

Achtsamkeit: Ich weiß gar nicht, warum ich mir das anhöre. Mein Boss ist die Seele und die ist ganz zufrieden mit mir.

Kritiker: Seele ist gerade nicht hier und hat sowieso keine Ahnung. Du bist zu klein und zu schwach und weißt überhaupt nichts.

Inneres Kind: Höre nicht auf die bösen Gesellen! Ich mag dich sehr. Du bist meine beste Freundin.

Achtsamkeit: Ja, natürlich. Ich brauche langfristig aber mehr Unterstützung. Mir fehlt der Zorn.

Inneres Kind: (wird blass) Nein, den bitte nicht.

Achtsamkeit: Der Zorn könnte mir helfen, die bösen Gesellen in den Garten zu schicken. Sie behindern mich, wo sie nur können. Mit ihrer Unzufriedenheit machen sie mich krank. Außerdem kann der Zorn erkennen, wenn etwas falsch läuft und ich mehr aufpassen muss. Wo steckt er eigentlich, ich habe ihn ein halbes Leben nicht gesehen.

Inneres Kind: Der wurde zum Glück vor langer Zeit  im Keller eingesperrt, ganz hinten.

Achtsamkeit: Warum das denn?

Inneres Kind: Er hat mit Angst gemacht.

Achtsamkeit: Ach so, jetzt verstehe ich, warum ich mich oft so schwach fühle. Ich kann nur gute Arbeit  leisten, wenn sie mich alle unterstützen. Wenn der Zorn frei wäre, hätte ich mehr Kraft für die wichtigen Dinge.

Inneres Kind: Nein, das will ich nicht!

Nörgler: Das fehlte noch.

Kritiker: Nein, liebes Kind, wir beschützen dich vor den dummen Ideen der Achtsamkeit.

Achtsamkeit: Ich werde nachher mal mit der Seele und dem Selbstbewusstsein sprechen. Vielleicht wissen die gar nichts vom Zorn im Keller. Er wäre ein wichtiger Unterstützer meiner Arbeit.

Inneres Kind: Das verstehe ich nicht.

Achtsamkeit: Nein, das musst du auch nicht, du bist ein Kind. Und nun komm, wir wollen mal sehen, was wir Schönes entdecken.

 Veröffentlicht am 02.02.2018 im Gemeinschaftsprojekt  „Herz & Verstand“.

Neulich im Schwimmbad

Neulich im Schwimmbad

Ein Stau entsteht, wenn immer mehr dazu kommen und keiner weg geht. Neulich im Schwimmbad war das der Fall. Ein vernünftiges Schwimmen war nicht möglich, der halbe Landkreis versammelte sich im Schwimmbecken. Mitten am Sonntagvormittag. Frechheit! Sonst war es um diese Zeit doch immer so schön leer.

Meine Güte. Ein paar Kinder von der Jugendfeuerwehr übten das Schwimmen, das Retten und sich mit Klamotten im Wasser aufzuhalten. Die Trainer wirkten sehr entspannt, aber die waren ja auch nicht im Wasser.

Ein paar Frauen klammerten sich an den Rand und besprachen ihre Operationen der letzten Jahre. Ein paar ganz Sportliche schwammen jeden über, den sie trafen. Nur keine Rücksicht nehmen!

Ich schwamm ein paar Züge Rücken, also, nicht so richtig, eher die entspannte Variante. Doch nach kurzer Zeit drehe ich mich lieber wieder um und blickte direkt in ein Gesicht mit Schwimmbrille und aufgerissenem Mund. Ich erschrak ganz fürchterlich.

Also, ich schwamm keine geraden Bahnen mehr, sondern Zickzack um die Leute herum, hörte zu, welche OP´s demnächst dran sind und welche Lehrer gar nicht gut mit den Kindern umgehen und warum es denn heute wohl so voll ist. Keiner wusste eine  überzeugende Antwort. Ich dachte bei mir: „Es ist so voll, Ihr Blödleute, weil keiner von Euch Zuhause geblieben ist und sich am Sonntagsbraten erfreut. Ist der völlig aus der Mode gekommen?“

Ach ja, ein Stau entsteht, wenn immer mehr Leute ins Schwimmbad eindringen und keiner das Wasser verlässt. Wir knäulten uns zusammen, keiner kam mehr vorwärts und rückwärts erst recht nicht. Wir hingen sozusagen im Wasser fest und die Kinder der Jugendfeuerwehr übten ein Wettschwimmen. Nicht ordentlich auf ihrer Bahn, natürlich war die auch voll, sondern kreuz und quer und ein kleiner Fuß traf mit voller Wucht meine Rippen.

Nun war ich fertig mit Schwimmen.

😂Ja, ja, erwischt, natürlich übertreibe ich ein wenig, künstlerische Freiheit eben. Aber, und das ist wahr, ich habe einen neuen großen blauen Fleck. Wollt Ihr sehen?

Ach was, ich zeige Euch lieber den blauen Himmel von heute!DSC_0006-001

 

Abschied

Abschied

Hallo Leute, Hirnforschungsübertrag und Sonnenwenignasswolkenschein! Nopupa ist hier, das Quatschwortwesen von Frau Elke aus Köln. Wir haben in letzter Zeit nur noch Quatschwörter geredet und uns kaputt gelacht. Nopupa ist ja meistens unsichtbar und das war ein Spaß, als Frau Holle uns mit zum Einkaufen nahm. Der ganze Laden war im Aufstand. Quatschwörter ohne Körper sind die hier ja nicht gewohnt. Die meisten Menschen verließen panikartig den Laden und Frau Holle verzog keine Mine, als sie ihren Geldschein an der verlassenen Kasse deponierte. Nein, sie würde nie ohne zu bezahlen etwas kaufen. „Dann heißt es nicht kaufen, sondern stehlen!“, sagt sie.

„Herzschmerzgrunzmiraschatz“, höre ich gerade den Nopupa jammern. Xaver will ihn mit neuen Wortschöpfungen aufheitern, aber das ist nicht möglich. Nopupa antwortet nicht mehr und man hört nur noch die Tränen tropfen. Frau Holle sagt: „Ich denke, mein lieber Misi, du solltest den kleinen Kerl nach Hause bringen!“ Ich frage, warum Frau Holle denkt, dass Nopupa klein ist. Frau Holle sagt, das sei nicht der springende Punkt. Redet die Alte jetzt auch nur noch Quatschwörter? Ich kenne keine Punkte, die springen.

Ich frage Nopupa, ob er nach Hause zu seiner liebsten Mira möchte und ja, er möchte. So schnell wie möglich. „Mira! Elke!“, ruft er sehnsüchtig. Xaver weint, aber es hilft nichts. Ich sage: „Frau Holle, du hast richtig gedacht.“ Sie verabschiedet sich und wünscht eine gute Reise. Sie sagt, er soll Elke danken, dass sie ihm erlaubt hat, zu uns zu kommen. Sie richtet die besten Grüße an alle aus und freut sich, ihn kennengelernt zu haben. Frau Holle ist etwas traurig, dass er jetzt wieder weg geht, aber sie wird sich immer an ihn erinnern und so viel Spaß hätte sie noch nie beim Einkaufen gehabt. Ich gebe Frau Holle ein Küsschen auf die Nase und sage, dass sie nicht traurig sein soll und dass ich ja gleich wieder bei ihr bin, wenn ich Nopupa in Köln abgeliefert habe. „Ich will mit!“, schreit Xaver. Ja, darf er.

Übrigens ist Frau Holle ab heute Seniorin und reif, sagt sie, weil sie ab sofort reguläre Rentnerin ist. Ich weiß nicht, was das heißt, aber Nopupa hat wohl seine Spuren hinterlassen.

Danke!

Danke!

Heute morgen um 8.30 Uhr sah ich: unser Gesang war erfolgreich! Danke, dass Ihr Euch so eingesetzt habt!

Ich blickte kurz auf einen…..

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….blauen Himmel mit Mond

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……blauen Himmel mit Sonnenlicht und Tauben

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Natürlich bezieht sich der Himmel in diesem Augenblick, aber wir haben gesehen, dass die Sonne uns nicht so ganz vergessen hat! Euch allen einen schönen Tag! Regine