Selbstbewusstsein: Ich heiße Euch herzlich willkommen zur letzten Vollversammlung in diesem Jahr. Auf der Tagesordnung haben wir nur zwei Punkte:
1. Wie war´s?
2. Wie wird´s?
Inneres Kind: Ich freue mich so auf die Reise!
Selbstbewusstsein: Das wäre Punkt zwei. Wir fangen mit dem ersten Tagesordnungspunkt an.
Antreiber: Kein gutes Jahr für mich.
Schweinehund: Für mich auch nicht so richtig.
Selbstbewusstsein: Aber zusammen seid ihr ein gutes Team geworden. Ich danke Euch. Ich weiß, es fiel euch nicht leicht.
Schweinehund: Kann man wohl sagen. Ich bin gar nicht mehr richtig ich.
Antreiber: Auf mich hört sie fast gar nicht mehr.
Angst: Ich arbeite noch zufriedenstellend mit meinen Attacken. Aber diese kommen immer häufiger zurück und sagen, sie werden noch wahrgenommen, verlieren aber an Macht.
Liebestöter: Sie macht einfach, was sie will. Furchtbar
Sorge: Dafür sorge ich. Ich nehme sie fest in den Arm, wenn die Attacken kommen. Was wollt ihr eigentlich von ihr?
Angst: Ich habe Angst (großes Kichern von allen anderen), dass ich meinen Einfluss ganz verliere und nicht mehr gebraucht werde. Meine Attacken sind recht nützlich, sie klein zu halten
Liebestöter: Sie soll fein hübsch Zuhause bleiben.
Nörgler: Sie ist so schrecklich unliebenswert. Das muss sie einsehen.
Zweifler: Sie denkt, sie sei liebenswert, kreativ und humorvoll. Das bezweifle ich.
Liebestöter: Du machst einen sehr schlechten Job! Sie schickt uns einfach zu oft in den Garten.
Nörgler: Ich rede noch kräftig auf sie ein. Sie soll sich nur nichts einbilden.
Selbstbewusstsein: Ihr fliegt 2018 raus, wenn es so weitergeht. Eine neue Arbeitsplatzbeschreibung für die bösen Gesellen muss erarbeitet werden, sonst schreibe ich die Kündigung.
Inneres Kind: Und nun zur Reise…..
Selbstbewusstsein: Gibt es zum ersten Punkt noch etwas anzumerken?
Kraft: Sie sollte weniger auf die Meinung anderer hören. Es fällt ihr immer noch schwer, sich abzugrenzen. Das schwächt mich ungemein.
Erinnerung: Ich stehe ihr auch noch zu oft im Wege. Ich habe viele schlimme Ereignisse nicht gut genug aufgeräumt. Das Fass läuft immer wieder über. Dann gelingt es ihr nicht, die Gegenwart von der Vergangenheit zu trennen.
Liebestöter: Gestern habe ich das Fass mal wieder mit Schwung ausgekippt!
Zweifler: Das war klasse.
Freude: Ich konnte mich gar nicht schnell genug retten. Ein paar schlimme Ereignisse der Vergangenheit sperrten mich in den Schrank.
Zweifler: Super! Sie soll sich nicht einbilden, dass sie…….
Selbstbewusstsein: Und jetzt?
Seele: Ich habe den Schaden weitgehend behoben und sie vor der Vergangenheit geschützt.
Vernunft: Leider konnte ich sie nicht vom übermäßigen Essen und Wein abhalten.
Selbstbewusstsein: Das ist nicht so schlimm. Sie wird es bald lernen, ohne diese Hilfsmittel auszukommen, wenn die Erinnerung das Fass überlaufen lässt.
Erinnerung: Ich werde im nächsten Jahr besser aufpassen, dass das Fass nicht mehr so voll wird. Aber Weihnachten hatte ich damit einfach zuviel zu tun.
Freude: Heute kann ich mich auch schon wieder viel besser entfalten. Ich zaubere ihr nachher ein leises Kribbeln in den Bauch.
Inneres Kind: lacht und klatscht in die Hände
Seele: Können wir die schlimmen Ereignisse nicht entwirren?
Vernunft: Und zwar so, dass sie spürt, was aktuell relevant ist?
Inneres Kind: Was heißt relevant?
Vernunft: Etwas ist wichtig in einem bestimmten Zusammenhang. Sie muss üben, ihre Gefühle besser einzuordnen.
Inneres Kind: Meine Güte.
Seele: Ja, meistens gelingt ihr das ja auch. Nur wenn zu viel zusammenkommt, wird es schwieriger.
Selbstbewusstsein: Gut, das wäre also geklärt. Wie geht es ihr heute?
Sorge: Etwas diesig ist ihr zumute.
Vernunft: Zuviel Wein gestern.
Trauer: Ja, sie hat mich zugeschüttet. Ich war betäubt. Heute schicke ich ihr einen kleinen Hauch Wehmut und dann ist alles wieder gut.
Inneres Kind: Was ist Wehmut?
Vernunft: Ein leichter Schmerz, den man bei der Erinnerung an etwas Vergangenes empfindet.
Freude: Ja gerne, damit komme ich gut zurecht und muss mich nicht verkriechen.
Selbstbewusstsein: Ich fasse also zusammen: 2017 war vieles prima und einiges ist noch ausbaufähig.
Sorge: Wir sind auf dem richtigen Weg.
Kreativität: Ich kann ganz gut mit ihr arbeiten in letzter Zeit.
Freude: Ich auch.
Angst: Ich bin nicht mehr so aufgebläht.
Selbstbewusstsein: Und was gibt es im nächsten Jahr noch zu tun?
Sorge: Wir haben für sie folgende Lernziele aufgestellt:
- sie übt, sich immer besser abzugrenzen
- sie erinnert sich immer mal wieder daran, dass Erinnerungen einfach nur Erinnerungen sind und diese oft nichts mit der Gegenwart zu tun haben
- sie arbeitet daran, mehr unter die Menschen zu gehen (Schweinehund hält sich zurück)
- sie macht weiterhin moderaten Sport (Antreiber hält sich zurück)
- sie befreit sich von den Attacken (Angst hält sich zurück)
- sie nimmt die Anerkennung der anderen an und freut sich darüber (Nörgler und Zweifler halten sich zurück)
- sie erkennt ihre Liebe und die Liebe der anderen und nimmt beides an (Liebestöter hält sich zurück)
Inneres Kind: Wir verreisen morgen! Ich freue mich so!
Freude: Ich zünde gleich ein großes Feuerwerk!
Sorge: Ich kümmere mich um ihren Schutzengel und ihre Gesundheit.
Nörgler: Hoffentlich schafft sie das Packen heute noch. Wenn sie hier noch lange am PC sitzt und über uns schreibt, wird das sicher nichts.
Selbstbewusstsein: Ich denke, das kriegen wir hin!
Inneres Kind: Lachen und Sachen, Strümpfe und Hosen, Bücher und Rosen……
Selbstbewusstsein: Gut. Ich merke, dass Kind kann sich nicht mehr konzentrieren. Wir machen Schluss und packen endlich unseren Koffer!
Ich wünsche Euch ein fröhliches Silvester und ein gutes neues Jahr! Wir treffen uns vielleicht und hoffentlich 2018 wieder auf diesem Regenbogen!
Liebe Grüße! Eure Regine