Misi ärgert sich

Misi ärgert sich

In was für ein Durcheinander bin ich auf der „BHDSWA-Frog-Party“ geraten! Meine Liebste gab keine Ruhe, ich sollte sie unbedingt begleiten. Sie bastelte mir sogar ein Krönchen, aber die lehnte ich dankend mit den Worten:“ Ich bin doch nicht dein Hampelfrosch!“ ab. Sie zickte rum und bekam schlechte Laune, aber was kann ich dafür? Das war so ärgerlich. Darum musste ich mir leider etwas Gras pflücken und mir eine Tüte basteln. Habe wohl zu starkes Gras erwischt, ich verlor danach etwas die Übersicht. Muss denn hier auch so saftiges, grünes Gras wachsen? Muss Frau Holle es so gut düngen und wässern? Kann sie das nicht mal sein lassen? Es ist ihr noch nicht mal peinlich, dass es mir wegen ihr so schlecht ging! Kein Gewissen, diese Frau. Sie sagt, Rasen muss gepflegt werden. Na, denn.

Die „Toten Frösche“ waren in bester Stimmung und mischten das Volk auf. An Tagen wie diesen mit zehn eisgekühlten  Bommerlundern am Start liebe ich diese Musik besonders. Campfrogo ließ es sich wie immer nicht nehmen, während des Gesangs auf dem Schilf rauf und runter zu klettern. Alles tobte. Leider war meine Liebste verschwunden. Kann ich denn was dafür, dass ich mit all dem Gras im Leib nicht mehr auf sie achten konnte? Konnte mich ja selbst nur mit  Mühe auf den Beinen halten.

Mich störten allerdings die Kröten und Mulche sehr. Was hatten die hier bei uns Fröschen zu suchen? Mulchfrauen in Gankörpertanzkleidern, also, wer braucht so was denn? Eine  häßliche dicke Kröte stand mir dumm im Weg rum. Da musste ich ihr ja was auf die Nase geben, so häßlich, wie die war. Meine Schuld ist es nicht, dass sie Gegenwehr leistete und es zu einer kleinen Prügelei kam. Leider hatte diese Kröte sieben große Brüder, die schmissen mich mit Gejohle in den See. Und ließen mich nicht mehr raus. Ich schlief auf einem Seerosenblatt ein und ärgerte mich, dass Kröten überhaupt erlaubt sind.

Ja, was soll ich sagen. Ärgerlich das Ganze. Das Schicksal hat zugeschlagen. Mir ist völlig schleierhaft, warum ich mich seit drei Tagen krank und schwach fühle und nicht klar denken kann. Übel ist mir auch.

Habe mich erst einmal bei den Veranstaltern beschwert. Was die für Leute rein lassen. Völlig unschuldig wird man von denen in den See geschubst und nicht wieder raus gelassen. Den ganzen Abend nicht.

Meine Liebste will nichts mehr von mir wissen. Sie hat jetzt Olaf eingetauscht. Olaf, Ihr wisst schon, der mit der Krone. Der hat die Situation gleich ausgenutzt.

Leute, die Welt ist schlecht. Das sage ich ja schon immer. Da kann man noch so ein guter Frosch sein, es nützt einem nichts, wenn Dich das Böse nicht zufrieden lassen will.

Passt auf Euch auf! Ich muss jetzt noch ein wenig ruhen…..

Die Schuld Zwei

Die Schuld Zwei

Schuld bedeutet die Verletzung wohlverstandener Interessen anderer.

Schuld bedeutet im moralischen Sinne ein Verstoß gegen das Gewissen.

Wann bin ich schuldig geworden? Wie fühlt sich Schuld an? Ist die Schuld abhängig von Moral und Erziehung? Ändert sich Schuld, wenn sich die Moral ändert? Ist die Schuld abhängig von Regeln? Würde es ohne Gesetze keine Schuld geben? Wer bestimmt den Wert der Schuld? Ist die Schuld eine relative oder eine feststehende Größe? Gibt es ein Leben ohne Schuld? Werden auch  Tiere schuldig oder gibt es das nur bei den Menschen?

Ist die Schuld ein eigenes Gefühl oder setzt sie sich aus vielen Gefühlen zusammen? Gibt es „die Schuld“ überhaupt? Ist sie verwandt mit „der Wahrheit“?

Kann ich Schuld messen? Mache ich mich nur schuldig, wenn ich erwischt werde? Fühle ich mich schuldig, wenn meine „negativen“ Handlungen positive Konsequenzen nach sich ziehen? Oder freue ich mich, damit durchgekommen zu sein?

Kann ich Schuld übertragen oder übernehmen? Zeigt mir mein Gewissen, wann ich schuldig geworden bin? Bewahrt mich mein Gewissen davor, schuldig zu werden? Bin ich weniger schuldig, wenn mein Gewissen gering ausgeprägt ist? Hilft es mir, wenn ich mich schuldig fühle?   Haben Schuldgefühle etwas mit der Schuld zu tun? Helfen sie mir weiter oder sind sie nur willige Helfer der Depression?

Was passiert, wenn ich mich entschuldige? Ist die Schuld dann weg? Sammelt sie sich an?  Hilft es mir und dem Schuldigen, wenn ich mich räche?

Brauche ich andere Schuldige, um zu wissen, dass ich ein guter Mensch bin?

Ich weiß keine Antworten. Dafür kenne ich nun viel mehr Fragen als vorher.

Ich fühlte mich oft schuldig, ohne darüber groß nachzudenken. Schuld ist ein sehr unangenehmes Gefühl, welches ich schnell wieder loswerden will. Aber keiner übernimmt es freiwillig für mich. Die Verantwortung für ein Handeln selbst zu übernehmen, gucken, ob ich etwas wieder gut machen kann und sehen, dass ich es zukünftig nicht wiederhole, ist mein bester Weg, mit Schuld umzugehen.

Eine lange Zeit übernahm ich gerne die Schuld der anderen, ohne mich abzugrenzen. Welchen Nutzen hatte ich davon? Wurde ich mehr geliebt, wenn ich „alle Schuld der Welt“ schulterte? Nein, die Rolle des Sündenbocks entlastet vielleicht andere, aber sie führt mich in die Sackgasse.

Heute ersetze ich den Begriff Schuld lieber mit Verantwortung. Damit nehme ich die negative Wertung heraus und kann klarer denken. Und mich besser abgrenzen. Aber ist das wirklich dasselbe?

Die Schuld

Die Schuld

Über eine Stunde arbeitete ich an einem Text über die Schuld. Obwohl angezeigt, wurde er nicht gespeichert. „Vorschau“ und „Veröffentlichen“ funktionierten nicht und der Text ist jetzt weg. Ist es meine Schuld? Sind PC oder WordPress schuldig geworden?

Mit dieser Frage lasse ich Euch jetzt mit einem ungeheuren Mut zur Lücke  allein und probiere es morgen noch einmal!

Einen schönen Abend wünscht Regine!

Misi meldet sich (2)

Misi meldet sich (2)

Ich dachte, jetzt kann wieder der Alltag einkehren. Frau Holle hat sich erholt. Die Hitze brütet friedlich vor sich hin und alles bewegt sich langsamer. Sogar die Fliegen schleichen im Fluge. Endlich alles normal. Fliegen fangen, Fliegen lagern und Abhängen im Teich. Ab und zu mal auf dem Regenbogen Gedanken absondern. Das würde mir vollkommen ausreichen zum Glück.

Aber die Liebste will mit mir auf die „BALD – HAUEN – DIE – STÖRCHE – WIEDER – AB – FROG – PARTY“. Die „Toten Frösche“ spielen auf und es wird ein großes Hallo am Karpfenteich geben. Spät nachts werden dann wieder alle so außer sich sein, dass keiner mehr weiß, wer mit wem und warum und dann geht das große Getausche los. Kennt frosch doch.

Das wäre schon schlimm genug. Ich kann meiner Liebsten aber schlecht absagen, denn sie hat schon angedeutet, dass sie  ja nicht mehr auf mich angewiesen sei!  Ihretwegen könne sie schon vor der Party tauschen……Hä?  Sie erzählte, dass ein Neuer bei Frau Holle eingezogen ist. Ich gleich hin um mir diese Katastrophe anzusehen. Ja, da wohnt jetzt einer.

Ausgerechnet hier.

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So ein Schnösel. Macht meiner Liebsten schöne Augen. Putzt sich heraus. Stimmt ein unglaubliches Quarkkonzert an. Bläht die Backen. Unfassbar! Lächerlich. Er putzt sogar sein Krönchen. Ich kann es nicht glauben. Der Frosch hat sogar einen an der Krone, also mehrere. Edelsteine. Meine Liebste kriegt Stielaugen. Will plötzlich auch ein Krönchen.Wo kommen wir denn da hin, wenn wir uns auch noch aufbrezeln sollen? Frosch mit Krone ist wie Fisch ohne Fahrrad oder so ähnlich.

Ich hoffe ja nur, wir treffen den nicht auf der BHDSWA -FROG – PARTY. Sollen ihn doch die Störche fressen. Oder besser noch: Ich frage Frau Holle, ob sie ihn eben mal küssen will. Das soll ja durchschlagende Wirkung haben. Werde ich ihr jetzt sofort vorschlagen. Vielleicht nutzt es was. Bis später!

Was ich schreiben könnte……

Was ich schreiben könnte……

Jetzt will ich für meinen neuen eigenen Blog einen Beitrag schreiben. Das Problem ist nur, mir fällt gerade  nichts Großartiges ein.

Ich könnte meinen Kampf mit der Technik beschreiben. Darüber, wie ich mich tatsächlich mal mehr und mal weniger durchbeiße und manchmal wünsche, ich wäre schlauer. Wie  Dateien gerade nicht hoch geladen werden, weil ein Fehler aufgetreten ist. Wie plötzlich gar nichts mehr geht. Dass ich das Dashboard nicht finde, weil es nicht angezeigt wird, um neue User nicht zu verwirren, wie Gertrud herausfand. Ich könnte darüber schreiben, warum ich plötzlich an einem Tag 129 Mails bekam. Oder dass ich meinen eigenen Blog nicht wieder fand, bis meine Schwester mir auf die Sprünge half.

Ich könnte auch über die Natur schreiben. Was ich dort sehe und was nicht mehr.

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Vielleicht sollte ich erzählen, wie ich einmal ganz viele Störche und Kraniche auf einer Wiese sah und meinen Fotoapparat tatsächlich dabei hatte, aber  die Speicherkarte leider zu Hause im PC steckte. Wie der Moment trotzdem schön war. Oder wie es mir nicht gelang, einen Vogel vernünftig ins Bild zu setzen.

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Ich könnte darüber schreiben, was ich alles sah und dachte, als ich um den See ging. Oder über meinen Ausflug in den Harz berichten.

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Oder ich könnte von meinem Umgang mit der Hitze, über Politik, Filme oder Bücher schreiben. Über meine neuen philosophischen Erkenntnisse oder darüber, was ich mit meiner dritten Lebensphase anfange. Oder ich sage mal gar nichts und zeige nur Fotos.

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Oder ich erfinde Märchen, Gedichte und Quatsch. Vielleicht sollte ich das Selbstbewusstsein und die anderen mal wieder im Haus besuchen. Vielleicht neue Glücksmomente finden oder über großes Pech berichten. Ich könnte mich auch zurückziehen und Misi das Wort überlassen. Der hat ja immer was zu sagen, wie es bei harten Kerlen so üblich ist.

Oder ich schreibe mehr vom Meer.

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Schade, dass mir heute so recht nichts einfällt. Ich denke bis zum nächsten Mal ganz doll nach und wenn die Technik funktioniert, gibt es viele neue Beiträge und Fotos von mir. Versprochen! Liebe Grüße an alle fleißigen Menschen im Blog! Regine

 

 

 

 

 

 

Misi meldet sich (1)

Misi meldet sich (1)

Hallo Leute, schön, dass Ihr da seid.

Ich bin noch völlig fertig. Vom Umziehen. Kaum habe ich mich bei Gertrud muschelig eingerichtet, musste ich auch schon weiter. Ins Ungewisse. Ich konnte Frau Holle doch nicht alleine lassen im www. Sonst ginge sie uns noch verloren wie Hilde. Also bin ich mitgegangen. Auf den Regenbogen mit Tränen in den Augen. Ob es Freudentränen werden, wird sich herausstellen. Ist aber möglich.

Regenbogen und Freudentränen: Seltsamer Titel. Aber Frau Holle sagt, im Regenbogen sei alles enthalten: Regen und Sonnenschein, beides sei nötig, damit ein Regenbogen in allen Farben wachsen kann. Eins (Sonne) ginge nicht ohne das andere (Regen). Hä? Sonne scheint doch gerne auch ohne Regen! Ach so, dann entsteht kein Regenbogen. Logisch. Im Wort Freudentränen sei auch alles enthalten: von der unbändigen Freude zum tieftraurigen Kummer. Eins könne im anderen enthalten sein oder so ähnlich. Eins sei ohne das andere nicht denkbar. Wat?  Frauen haben oft krause Gedanken, aber mir soll es recht sein. Hauptsache ich bleibe mit den Füßen auf dem Boden und behalte den Durchblick.

Frau Holle liegt gerade im Garten und blickt mit glasigem Augen auf ihr Buch. Stundenlag. Regungslos. Ab und zu perlen Schweißperlen und sie flüstert: rebloggen, Trashboard, Thermerei, Community????? Folgen, insert, Beeb Beeb Pop, Tag einfügen, Slugerade, Side öffne dich, speichern fehlgeschlagen und warum findet google mich nicht?  Ich glaube, ich bringe ihr schnell ein paar nette fette Fliegen  vorbei und blättere in ihrem Buch, bevor sie noch ein Loch auf die Seite starrt.

Und dann muss ich los. In den Nachrichten sagen sie, wir sollen uns Vorräte anlegen. Für 10 Tage. Falls der Strom ausfällt oder doch noch ein Krieg ausbricht. Wo lagere ich all die Fliegen bloß ein? Na ja, ein Problem jagt das nächste. Nun haben die Fliegen gleich ein Problem….. Tschüß denn!

Vollversammlung am Sonntag

Vollversammlung am Sonntag

Gertrud Trenkelbach Blog

Selbstbewusstsein: Ich begrüße euch zur wöchentlichen Vollversammlung. Das Haus ist ganz  gut wieder hergestellt. Alle sind gesund, oder? Ich komme nun zum Thema Bewegung…

Allgemeines Gemurmel, Angst ruft ihre Paniken zusammen.

Selbstbewusstsein: Bleibt ruhig, alles gut.

Antreiber: Also, das finde ich ja nun gar nicht. Sport, Sport, Sport, wo bleibt der Sport?

Schweinehund: Ich werde gar nicht mehr gefragt, immer muss Bewegung sein!

Verweichlicher: Alles tut so weh, und dann noch diese blöde Idee mit dem Crosstrainer. Kommt alles aus dem Gertrud-Blog! Schlimm genug diese Schwimmerei und das ewige Fahrradfahren!

Antreiber: Das muss deutlich mehr werden. Andere schaffen 60 Minuten auf dem Crosstrainer und andere fahren ja nun wirklich häufiger mit dem Rad und Schwimmen nennst Du das? Gefühlte 20 Minuten für eine Bahn! Lächerlich.

Schweinehund: Ich will das alles nicht mehr. Ich will Sofa.

Selbstbewusstsein: Mein Vorschlag: Schweinehund und Antreiber, ihr arbeitet ab heute als Team zusammen.

Antreiber: Nie…

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Sehnsucht

Sehnsucht

Gertrud Trenkelbach Blog

Was ist Sehnsucht eigentlich?

Die Sucht nach dem Sehnen?

Das Sehnen, das sucht?

Suche ich Dein wahres Ich in meinen Träumen?

Oder suche ich Dein Bild, das ich in mir trage?

Sehne ich mich nach Dir, weil ich mich zurück träumen will?

Oder sehne ich mich, weil ich einfach muss?

Vor langer Zeit konnte ich vor Sehnsucht nicht schlafen.

Die sehnende Sucht tat so weh, überall!

Heute begleitet sie mich ab und zu in wohlige Träume.

Was ist also die Sehnsucht?

Ist es die sehnende Sucht nach Dir?

Oder sucht das Sehnen mich selbst?

Zum Thema passend hörte ich eben folgenden Beitrag im Radio:

https://www.ndr.de/ndr2/wir_sind_die_freeses/index.html

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Selbstbewusstsein und Freiheit

Selbstbewusstsein hält das Haus in Ordnung. Es sorgt für Lebensqualität und kümmert sich um die Bewohner. Manchmal ist es groß und stark, manchmal macht es sich ganz klein. Wenn es schläft, putzen die Träume Spiegel und Fenster.

Manchmal übernehmen die anderen das Kommando und es gibt großes Chaos im Haus. Wenn das Selbstbewusstsein krank ist, muss es sich im Bett erholen. Dort trinkt es Tee und pflegt seine Seele. Dann wird die Fassade geputzt, damit niemand merkt, dass es ihm schlecht geht. Wenn es außen nach Hui aussieht, merkt keiner, dass drinnen Pfui regiert!

Selbstbewusstsein mag manche Mitbewohner nicht, hasst sie oder ignoriert sie gleich ganz. Dann werden diese fies und machen Stunk! Alles gerät durcheinander und das Haus verfällt. Wenn das Selbstbewusstsein dafür sorgt, dass es allen gut geht, macht das Leben Spaß und sie halten Konflikte mutig aus. Dann braucht auch die Fassade kaum noch Beachtung, denn das Haus strahlt aus sich heraus.

Freude, Zuneigung, Wertschätzung, Genuss, Neugier, Glück, Mut, Sinnlichkeit und Lust wollen gut gepflegt werden. Selbstbewusstsein weiß, das Glück, Genuss und Vergnügen keine Sucht, dass Zuneigung, Wertschätzung, Mut und Neugier nicht gefährlich sind und das es die Sinnlichkeit und Lust nicht dressieren darf.

Ärger, Wut und Zorn helfen dem Selbstbewusstsein zu wachsen, Grenzen zu setzen und das Haus zu verteidigen. Manchmal haben sie einfach nur Spaß miteinander, denn sie sind harmlos, wenn Selbstbewusstsein sie umarmt. Sie lieben gruselige Geschichten sehr. Die Phantasie hält sich gerne hier auf, denn mit ihrer Hilfe kann Wut auch einmal zur fiktiven Mordlust werden, ohne dass das Haus zu Schaden kommt.

Die Liebe lässt sich nicht fassen und macht sowieso, was sie will. Selbstbewusstsein hat es aufgegeben, sie festzuhalten oder manipulieren zu wollen. Es lädt die Liebe ein, hält die Türen offen und freut sich, wenn es von ihr berührt wird.

Der Tod wohnt im Dachgeschoss. Sein Durchgangszimmer ist allen verborgen, man kennt nicht einmal die Tür. Man weiß, er ist da, denn er ist in jedem Haus ein Hauptmieter. Das Selbstbewusstsein will sich mit dem Tod als Gedanken anfreunden.
In seinem Vorzimmer wohnen Erschöpfung, Krankheit und Schmerz. Sie melden sich, wenn etwas aus dem Gleichgewicht gerät. Selbstbewusstsein tut gut daran, sie rechtzeitig zu beachten, zu trösten und ihnen Mitgefühl zu schenken.

Die Trauer wohnt auch oben und macht es sich gemütlich. Sie sammelt Tränen und verwandelt sie in Diamanten. Selbstbewusstsein fühlt sich hier geborgen, wenn sie zusammen sitzen und Schokolade essen.

Die Angst mit ihren Verwandten machen sich einen Spaß daraus, Unordnung zu schaffen, wie Springteufelchen plötzlich aus dunklen Ecken alle anderen zu erschrecken. Das Selbstbewusstsein ist gefordert, sie auf den richtigen Platz zu weisen und mit ihnen nach wirklichen Gefahren Ausschau zu halten.

Die Hoffnung macht sich manchmal breit und gibt ein großes Fest. Die Reue kann Sünden entschuldigen. Die Erinnerung hat furchtbar viel zu tun. Einordnen, sortieren, löschen, aufräumen. Ständig muss sie nachfragen. Selbstbewusstsein zeigt hier seine widersprüchlichen vergesslichen Seiten und will sich nicht festlegen.

Verstand, Vernunft, Vorsicht, Pflichtgefühl, Ehrgeiz, Weisheit, Widerstand und die Verantwortung reden sich im Studierzimmer die Köpfe heiß. Manchmal müssen sie gebremst und in den Garten geschickt werden. Dort lümmeln die Gelassenheit, Empathie, Kreativität, Geduld, Vertrauen, Sehnsucht und Muße. Sie lassen sich am liebsten eine lange Weile im Garten die Sonne auf den Bauch scheinen, träumen Löcher in die Luft und hören dem Gras beim Wachsen zu. Manchmal müssen sie sich aber im Studierzimmer versammeln und zu Ergebnissen kommen.

Faulheit, Selbstsucht, Geiz, Dummheit, Unordnung, Trotz, die Zögerliche, Schüchterne und der Zweifel müssen noch in die Schule gehen und erwachsen werden. Täglich lobt, tröstet, fordert und fördert das Selbstbewusstsein sie mit großer Geduld und Fürsorge.

Der Humor hält alle zusammen. Das Selbstbewusstsein liebt ihn sehr und manchmal kullern Tränen beim Lachen und klicken durchs ganze Haus.
Dann machen die furchtbaren „Oh-Gott -Wie-Ist-Das -Peinlich“ und „Streng-Dich-Bloß -Mehr-An“ Monster, die „Wie- Siehst-Du-Schon-Wieder-Aus“ und „ Das-Schaffst-Du-Sowieso-Nicht“ Hexen und der „Du -bist-Eine-Kleine-Wurst“ Kobold schnell die Türen zu. Jetzt können sie sich schön mal selber ärgern. Vielleicht packen sie bald ihre Sachen und suchen sich eine neue Behausung.

Der Neid ist gelb und versprüht sein Gift. Wer braucht ihn eigentlich? Das schlechte Gewissen muss seine Sachen packen und fliegt raus. Auch die kreisenden Gedanken, die Härte und die Ewigen Vorwürfe, die damit drohen, das Haus zu zerstören, wenn keiner auf sie hört, will man hier nicht haben. Alle sind sich einig, diese miesen Typen draußen zu halten, auch wenn sie sehr hartnäckig immer mal wieder vorbei schauen um sich Zugang zu verschaffen.

Ja, wenn es allen gut geht, wenn Selbstbewusstsein das Haus in Ordnung hält, es vor den Angriffen von außen zu schützen weiß, alle Mitbewohner kennt und schätzt, wenn alle miteinander Kontakt haben und flexibel sind, ja, dann ist die Freiheit ein gern gesehener Gast. Das Haus öffnet seine Türen. Das Selbstbewusstsein geht aus und sieht sich um. Es sucht andere Häuser auf und lädt Gäste zu sich ein. So kann es am besten lernen und weiter wachsen.
Selbstbewusstsein und Freiheit geben sich die Hand und feiern das Leben.