Hallo Leute, ist das nicht erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht? Also, meistens. Im Moment vergeht sie natürlich so gut wie gar nicht. Aber eben war doch erst der erste Dezember, als ich beim Draußenwichtel war. Ich habe seitdem so viel erlebt. Es ist einiges passiert und dreimal schien sogar die Sonne für ein paar Minuten.
Die Zeit bis morgen wird mir genau doppelt so lang werden.
Der erste Besuch hat wegen Krankheit abgesagt. Vielleicht ist er Weihnachten auch noch krank. Ich schicke ihm alle guten Wünsche für eine schnelle Genesung. Frau Holle macht ein langes Gesicht. Aber zum Glück hat sie ja mich und ich gebe ihr ein Küsschen auf die Nase. Der andere Besuch kommt gleich, aber das wird leichter für uns Gestalten, denn der schläft nicht hier im Haus. Kommt aber tagsüber her und hat zugesagt, den Tannenbaum in den Ständer zu bringen. Eine Sorge weniger für meine Frau Holle.
Sie steht vor dem Kühlschrank, der sich schon ausbeult vor lauter Essen, und überlegt, ob auch genug Käse da ist und ob die Milch reicht und ob sie nicht doch noch etwas vergessen hat. Nüsse für den Obstsalat fehlen und ach ja, Fischfutter für ihre Frösche könnten wir auch noch gebrauchen.
Wir freuen uns so. Alle sind ganz aufgeregt und Frau Holle lässt uns weihnachtlich herumwuseln. Ist das schön! Heute Nacht feiern wir die LNBCP (Last Night Before Christmas Party). Wir werden uns etwas zusammennehmen, damit wir Frau Holle nicht wieder wecken, aber feiern und freuen muss sein. Xaver probiert einen warmen Wollanzug an. Er will unbedingt mit einigen Engelkindern im Weihnachtsbaum draußen übernachten und Stockbrot backen. Er sagt: „Wie sauen unsch nach Schternsuppen um. Dasch wird klaschsche!“ Ich gebe ihm ein Küsschen auf die Nase und freue mich, dass ich ein Mann bin und drinnen bleiben kann.
Frau Holle sagt, sie hat genug Essen. Das reicht bis Silvester. Nun schaut sie streng in alle Ecken, ob sie noch Staub findet. Findet sie nicht. Alles sauber. Und nun? Nichts zu tun? Frau Holle will sich einfach nur noch hängen lassen, bis der Besuch gleich kommt. Ich hänge mich an sie ran und ersetze ihr den kranken Besuch. Nein, das nicht. Ich bin ja nur ein Frosch. Frau Holle ist gerührt und sagt: „Misi, ich habe mich so an dich gewöhnt! Komm her, mein kleiner Grüner!“ Sie gibt mir ein Küsschen auf die Nase und ist in bester Vorweihnachtslaune.
Ich auch! Ihr auch? Man muss ja Weihnachten nicht immer mögen, aber gemütlich ist es auf jeden Fall, oder?
PS: Frau Holle trägt mir gerade auf einen Tipp zu geben, falls bei Euch auch der Kühlschrank aus allen Nähten platzt und alles sauber und schön ist und Ihr auf Besuch wartet: Olli Dittrich als Trixie Dörfel ist wirklich sehenswert. Frau Holles Lieblingslied (Leise rieselt der Schnee) kommt sogar auch vor und Frau Holle lacht Tränen. Ich sage: „Frau Holle, Du bist Trixie Dörfel sehr ähnlich!“ Erst will sie das nicht. Sie sagt: „Nein, gar nicht! Ich habe Frösche und Trixie eher Waschbären!“ Dann überlegt sie und fragt: „Sind wir nicht alle ein wenig Trixie Dörfel?“