Antreiber (rennt spazieren): Das ist ja gut mein lieber Nörgler, dass ich dich treffe.
Nörgler (guckt sauertöpfisch): Ich habe keine Zeit. Ich muss zum Miesmacher.
Antreiber: Da komme ich doch direkt mit. Wir sollten uns zusammentun.
Miesmacher (sitzt mit dem Liebestöter vor der Tür) : Gut, dass ihr kommt. Wir müssen dringend etwas unternehmen!
Antreiber : Ich verliere immer mehr an Macht. Sie hört kaum noch auf mich.
Nörgler: Auf mich schon.
Miesmacher: Auf mich auch. Ich bin immer schnell da, wenn sie es sich schön machen will. Ich rede ihr ganz viele Ideen, die sie hat, schnell wieder aus. Das funktioniert noch. Aber schreiben tut sie immerzu. Da kann ich nichts mehr unternehmen.
Liebestöter: Das Schlimmste ist ja, dass sie nach dem Stolz sucht.
Antreiber: Der fehlte noch. Ist er gut versteckt?
Liebestöter: Ja, im tiefsten Keller. Sie redet sich aber immer häufiger ein, sie sei stolz auf irgendwas.
Miesmacher: Habe ich auch schon gemerkt. Sie ist doch nur ein kleines Licht. In allem. Auch ihre bisherige Lebensleistung könnte besser sein. Da stellt sie sich aber plötzlich stur und tut sich mit der Liebe zusammen.
Antreiber: Alles ist genau so unsagbar ergebnislos für mich, seit ich mit einem gewissen Hund zusammenarbeiten muss. Sie sagt, sie braucht mich nur noch im Zusammenhang mit dem Schweinehund. Zusammen wären wir erträglich und förderlich für ihr Wohlbehagen.
Miesmacher: Ist ja wirklich nichts dolles, was sie so vollbringt. War schon immer so.
Liebestöter: Wir müssen nur auf diesen Stolz aufpassen. Sie sagt schon, sie weiß, dass der Stolz irgendwo sein muss, aber sie fühlt ihn nicht.
Nörgler: Passt bloß auf. Ich verliere dramatisch an Einfluss, wenn der Stolz befreit wird.
Inneres Kind (hüpft vorbei): Hallo ihr Lieben. Was macht ihr? Ich freue mich so. Wir spielen heute.
Miesmacher: Och nö, kommen die Frauen etwa hierher?
Inneres Kind: Wir wollen Monopoly spielen!
Miesmacher: Kapitalistenspiel.
Liebestöter: Trumpspiel. Das kann man doch heutzutage nicht mehr spielen. Sie soll die Weiber ausladen.
Inneres Kind: Ihr habt doch nicht mehr alle Tassen im Schrank!
Nörgler: Sie sollte sich lieber ausruhen. Auf dem Sofa mit ihren komischen Büchern.
Antreiber: Und nicht hier am PC sitzen, sondern lieber putzen. Gestern fragte sie mich doch tatsächlich, was wichtiger sei: ein Kuchen oder blitzblanke Türen.
Liebestöter: Sie ist fast gar nicht mehr aufgeregt. Sollen wir die Angst nicht mal wieder darauf aufmerksam machen, dass sie ihre Arbeit tut?
Antreiber: Ja, das waren noch gute Zeiten, als die Angst mit ihren Attacken das Zepter im Haus übernommen hat.
Inneres Kind: Ihr seid doch bekloppt. Sie denkt sogar an einen Urlaub mit bekannten und unbekannten Frauen. Oder mit einem guten alten Freund. Ich freue mich so. Sonne, Strand, Lachen, Baden!!!!
Miesmacher: Mit anderen Menschen? Wie furchtbar. Sie sollte doch lieber alleine bleiben, dann kann ich bessere Arbeit leisten.
Liebestöter: Ich bin ganz deiner Meinung. Es mag sie sowieso keiner, die haben alle nur Mitleid mit ihr. Habe ich ihr gestern gesagt und sie hat mich doch tatsächlich ausgelacht und gesagt, ich solle die billigen Tricks lassen. Wir sollten das Selbstbewusstsein mal wieder in die Wüste schicken.
Antreiber: Das nervt mich auch schon. Wo ist eigentlich die Angst geblieben?
Inneres Kind: Die zeigt sich ab und zu immer noch. Ich mag sie nicht. Ich will mit ihr spielen, aber sie will nichts mit mir zu tun haben. Und jetzt gehe ich zu den anderen! Übrigens: das mit dem Stolz im Keller habe ich gehört! Wieso sperrt ihr ihn weg?
Nörgler: Der ist gefährlich. Wenn der Stolz hier auch noch mitmischen würde, könnten wir unsere Koffer packen.
Miesmacher: Wir müssen dringend etwas unternehmen.
Liebestöter: Aber schnell! Sonst müssen wir uns ein anderes Haus suchen.