Ein Abend im Garten

Die Amseln besingen

den Tagesschluss

zufrieden mit sich

und ihrer Brut

die Wolken

schicken Schönheit

für alle

die sich Zeit nehmen

um im Himmel zu suchen

was sie auf Erden

nicht finden können

Frieden kehrt ein

zumindest hier

und in mir

und dann greifen

auch schon die

Käfer

an

die sich brummend

und summend

auf jeden werfen

der es wagt

noch

draußen zu sein

und

schnell

gehe ich rein.

Manchmal frage ich mich…..

Manchmal frage ich mich…..
  • ….. warum mich ein aktuelles Foto von mir so sehr umhaut, dass ich am liebsten die Decke über den Kopf ziehen möchte. „Wenn ich so aussehe, tun mir die anderen leid“, denke ich und gucke in den Spiegel. Nein, ich sehe nicht so aus, nicht immer. Und innen bin ich sowieso ganz anders. Abgehakt.
  • ….. warum ich nicht dauerhaft zufrieden bin. Weil es sonst keine Entwicklung geben würde. Ist Zufriedenheit gleich Stillstand?
  • …… wieso die Langeweile etwas Schlimmes sein soll. Eine lange Weile Gedanken schweifen zu lassen ist erholsam. Und zufriedenstellend.
  • …… warum ich bei manchen Menschen so ungeduldig bin, dass ich ungerecht werde und zu einer ekligen Meckertante mutiere.
  • ….. warum nicht alle so vernünftig sind wie ich. Dann sähe die Welt doch viel besser aus.
  • ….. wieso ich hin und wieder so verpeilt bin, ohne es zu bemerken.
  • ….. weshalb ich unter der Hitze leide, auch wenn es gar nicht so heiß ist.
  • ….. aus welchem Grund ich erst jetzt meine verstorbene Mutter verstehe und mich in sie einfühlen kann.
  • …… warum ich alt werden muss. Na ja, weil ich lange leben will natürlich. Aber dass es so mühsam sein kann, ist doch echt blöd.
  • ……. ob wir Menschen einen freien Willen haben. Und wenn ja, wieso nutze ich ihn nicht besser?
  • …… ob es auch ohne diesen Willen geht.
  • …… wozu Sehnsucht überhaupt gut ist? Ist sie so eine Art Richtungsweiserin? Mein LebensKompass?
  • ….. was ich mittags essen soll? ( gleich: Kirschen und Quark)

Kleiner Kurzurlaub

Erfrischend für alle Sinne! Strandurlaub pur. Mit Fischbrötchen und Eis. Und baden. Und Möwengeschrei. Und Gesellschaft. Klar, war auch anstrengend die Fahrerei. Aber die Erinnerung an die Stunden am Strand und im Wasser bringen mich heute beschwingt durch den schwülheißen Tag. Und das wiegt alles andere auf.

Geburtstagsgeschenk

Geburtstagsgeschenk

Zum Glück handelt es sich hier nur um Wetter, das Unwetter fand woanders statt. Hoffentlich nicht gerade bei Euch.

Heute hat die Schwiegermutter Geburtstag. Mein Nahdransohn und seine Freundin schenken ihr eine Tagestour an die Ostsee. Morgen soll die stattfinden. Und ich soll und darf mit.

Ich bin gerührt und freue mich. Auf das Meer. Auf das Beisammensein. Auf das Gefahrenwerden.

Mein innerer Zweifler stöhnt allerdings und will nicht so, wie ich wohl will.

Bevor ich ihm zuhöre und ihm glaube, dass mir das alles zu viel wird, körperlich zumindest, reiße ich mich zusammen. Es gibt 376 Gründe, die Aktion auf den September zu verschieben, aber 1000 Gründe, sie knallhart durchzuziehen. Meine Aufgabe ist es, meinen Kram zu packen, den Kindern zu vertrauen, das „Abenteuer“ zu genießen und sonst gar nichts.

Eine Geburtstagsfeier, eine Übernachtung sowie eine Tagestour sind geplant und schon steht ein Schrankkoffer bereit. Also mental. Auch hier werde ich mich zusammenreißen und nur das Nötigste einpacken: Bettzeug, Schlafzeug, Duschzeug, Föhn (?), Handtuch, 2x Badeanzug, Strandhandtuch, Walking Stöcke, Geld, Sonnenschirm, Campingstuhl, Sonnenbrille, Strandschuhe, Sommerjacke, Sonnencreme, Fotoapparat, Handy, Wechselwäsche, Geschenk für Geburtstagskind, gute Laune, Zuversicht und Notköfferchen.😉

Ob ich eine Nacht weg bin oder mehr Nächte woanders verbringe, ist gepäcktechnisch völlig egal. Und an die Zahnbürste habe ich noch gar nicht gedacht. Und Medikamente. Und ein Buch. Und die Lesebrille.😅 Taschentücher, Wasserflasche…

Ich drücke mir die Daumen, dass Samstag das Wetter strandtauglich ist. Und dass es noch nicht zu voll ist dort. Und dass wir gut durchkommen und…..

Stopp!!! Einfach freuen, Regine! Einfach nur freuen!

Vor ein paar Jahren ging ich flexibler an solche Dinge heran. Aber da hatte ich es mit mir und meinem Körper auch noch leichter.

Die andere Mutter weiß noch nichts von ihrem Glück.

🥵

🥵 Jammer….schwitz….stöhn 🥵.

Mehr sage ich nicht dazu.

Mein Handy zeigt eine Unwetterwarnung für heute an und ich räume fast alles, was im Garten wegfliegen könnte, an einen sicheren Ort.🥵

Obwohl es jetzt ganz windstill ist und die Sonne mich vom wolkenlosen Himmel auslacht.

Aber so bin ich eben.

Man weiß ja nie.⚡

Heute esse ich nur Vollkornzwieback mit Buttermilch, Kirschen, Wassermelone, ein Tomatenbrot und ganz viel Eis. Für Gemüse ist es mir zu heiß.

Ziemlich viele Erinnerungen

Gestern radelte ich früh los und steuerte zuerst den Festplatz an. Still lag er da und ich fühlte mich im heimeligen Sonntagsfrieden eingebunden.

Dass so wenige Buden und Fahrgeschäfte so viel Lärm veranstalten können, kann ich mir erklären. Ich mag das auch, weil die Rummelplatzgeräusche mich an meine Kindheit und Jugend auf dem Hamburger Dom erinnern. Den liebte und mochte ich mit all seinem Krach und unzähligen Eindrücken!

Ich schaute mir ein Fahrgeschäft genauer an und dachte, auf dem neuesten Stand ist das auch nicht mehr. So sah es sicher vor 60 Jahren schon aus und heute haben wir doch hoffentlich ein anderes Frauenbild. Passt aber gut zum Schützenfest und Feuerwerk, die auch im alten Zeitgeist verharren. Viele Menschen mögen gerade das und Tradition bewahren wird es genannt.

Ich riss mich zusammen und wollte aufhören mit der inneren Meckerei. Warum mir die gute Sonntagslaune verderben? Macht doch keinen Sinn!

Abenteuerlustig verließ ich die Vergnügungsstätte und radelte durch die Natur. Ich hatte ein Ziel, wurde unterwegs allerdings davon abgehalten, es zu verfolgen. Oder ich lenkte mich selber ab, ich weiß es nicht. Ich landete jedenfalls ganz woanders, nämlich in Tobringen. Dort verbrachte ich mit meiner Familie die ersten Jahre in Lüchow-Dannenberg. Wir mieteten damals eine kleine Wohnung in einem großen Haus, hielten Hühner, Puten, Katzen, Mehrschweinchen, Kaninchen und einen Hund. Wir fühlten uns in der Dorfgemeinschaft sehr wohl. Die zahlreichen Kinder spielten täglich zusammen und wir anderen trafen uns regelmäßig im Vereinshaus oder in der Dorfkneipe. Wir traten dem Radfahrverein bei, organisierten gemeinsame Feste und Ausflüge und gehörten wirklich schnell dazu.

Das Dorf hat sich verändert und ist doch irgendwie gleich geblieben. So wie wir alle, die wir älter werden. Innerlich aufgeladen von all den Eindrücken und Erinnerungen trat ich den Rückweg an. Die Gegenwart hatte mich wieder und in der Nacht träumte ich Vergangenes.

Ein dörfliches Gemeinschaftsleben vermisse ich in meiner kleinen Stadt. Wir sind emotional nie so richtig hier angekommen. Unsere Kinder verkrafteten damals den Umzug nicht so gut, wie wir dachten. Dabei wollten wir ihnen die langen Schulwege nach der Grundschule ersparen, das hat ja auch geklappt. Aber ob der Wechsel in die Kleinstadt wirklich sinnvoll war, weiß ich nicht. Na ja, auch hier haben wir gelebt und viel erlebt.

Ich bin nun als einzige von uns in Lüchow hängen geblieben, könnte mir auch gut vorstellen, weiterzuziehen. Wenn nur meine Wohnung nicht so schön wäre……

Feuerwerk

Schützenfest gefällt mir nicht. Allgemein und 2023 erst recht nicht.

Dem Schützenfest ist das egal und es macht, was es will.

Auch ein Feuerwerk zum Abschluss.

Die letzten Jahre habe ich es mir vom Dachboden aus angeschaut. Gestern machte ich mich auf den Weg zum Festplatz. Ich stürzte mich nicht ins Gewühl, blieb hinten, saß auf einer Bank und ließ meine Gedanken schweifen. Kirmesgeräusche mit Musik gleich nebenan. Die Menschen trudelten ein und warteten auf das Riesenfeuerwerk. Sie schnatterten, entspannten und feierten. Ganz wun-der-bar!!! Der halbe Landkreis schien sich hier versammelt zu haben. Familien, Liebespaare, Freunde, Vereine und was weiß ich und alle hatten sich etwas zu erzählen. Ich fühlte mich eingebunden, zufrieden und sehr aufgeweicht. Das war natürlich ein ganz anderes, viel besseres Erleben, als alleine auf dem Boden zu stehen. In meine Gedanken vertieft sinnierte ich vor mich hin. Und fragte mich dann auch, wie das mit meiner Brille eben bloß passieren konnte? Natürlich fiel sie mir wieder ein. Meine schöne, teure Lesebrille, die habe ich zu Hause gerade zerstört. Mit den Gedanken woanders, mit leichtem Ärger im Bauch vergaß ich, dass ich sie noch auf der Nase hatte. Und was weiter geschah, nö, damit gehe ich jetzt nicht hausieren (😉Hallo liebe Wildgans! https://wordpress.com/read/feeds/38044/posts/4763156722). Das Malheur wollte und will ich sowieso ganz vergessen. Ich kehrte zum Hier und Jetzt zurück und fokussierte mich auf das aktuelle Treiben. Dabei verzieh ich mir meine Dummheit und es war ja auch nur die Brille. Die musste sowieso demnächst ersetzt werden. Ich vergaß also das blöde, kaputte Ding und tröstete mich mit der Erinnerung an meine Ersatzbrille. Gut so.

Nie wird genau angegeben, wann das Feuerwerk beginnen soll. Immer nur: Bei Einbruch der Dunkelheit. Also warteten wir und warteten und warteten. Bis es dann endlich losging. Jubel brach aus und Gesänge wurden angestimmt. Es wurde geklatscht und gestaunt und schwupps war wieder alles vorbei. Wie immer, Feuerwerk ist flüchtig und auch ein wenig aus der Zeit gefallen. Umwelttechnisch gesehen. Aber das war mir dann auch egal, denn ich habe mich mitreißen lassen und das war auch mal schön.

Fotografieren im Dunkeln ist schwer und ich bin zu faul, mir die Technik anzueignen. Meine Fotos sind zumindest interessant…….

Landradeln

Ich radele durch das schöne Wendland und gucke nicht in die Schmuddelecken. Es gibt genug anderes zu sehen, fühlen, schmecken, riechen und hören. Besonders imposant heute: der KLAPPERstorch.

Ich will meinen Text von gestern nicht mehr lesen und so parke ich ihn woanders. Privat ruckelt sich alles zurecht und das große Ganze ist so furchterregend, dass ich mich mit ihm hier nicht mehr so häufig auseinandersetzen mag.

Stattdessen hänge ich mich an Till Reiners, der erklärt die Welt, wie es mir gefällt und ich finde so allmählich meinen Humor wieder.

Hier ein Beispiel: