Ich kann mich darauf konzentrieren, was zur Zeit alles nicht möglich ist. Das könnte ich machen und mache das auch manchmal. Und danach geht es mir schlecht.
Ich kann mich darauf konzentrieren, was ich tun und erleben kann. Irgendwas geht immer. Und diese Thema soll für den Rest des Jahres 2020 mein Schwerpunkt sein.
Gestern war der erste Advent und kurz bevor ich in den Trübsinn fiel, richtete ich meinen inneren Scheinwerfer auf das, was geht und schön ist. Und siehe da, die positiven Dinge häuften sich an:
- Einige Kontakte auf WhatsApp, die nicht von mir begonnen wurden. Liebe Menschen dachten an mich.
- Eine schöne kleine Fahrradtour mit ein paar Sonnenstrahlen.
- Meine Lieblingsnachbarin brachte mir Blumen. Nur so.
- Ich bastelte mir ruckzuck ein hübsches Adventsgesteck.
- Das Bloggen, Lesen und Kommentieren bei Euch machte Spaß und ich fühlte mich in eine Gemeinschaft eingebunden.
- Gemütliche Sofastunden mit Büchern und DVDs.
- Ein Sohn rief an, das zweite Mal in dieser Woche und wir plauderten vergnügt. Er kündigte ein Geschenk per Post an mit der Auflage, es bis Weihnachten wegzulegen. (Ist eben angekommen! Spannend!) Er erzählte, dass er den Abend mit seiner Freundin, Glühwein und Kerzenlicht auf dem Balkon verbrachte. Ein guter Ersatz für Weihnachtsmarkt, sagte er, und man muss in der Vorweihnachtszeit doch ab und zu etwas Besonderes machen.
- Sofort hatte ich die Idee, mich mit einer Freundin irgendwann einmal zum Sternegucken zu verabreden. Hier reifte meine Idee: Irgendwas geht immer!
- Der Tatort gefiel mir gut.
- Und dann sah und hörte ich zum Abschluss des Tages noch klassische Musik, was mit Kopfhörer ein besonderer Genuss ist. DER RBB MACHT’S: Das Konzerthausorchester Berlin spiel Schubert | ARD Mediathek
Joana Mallwitz dirigiert Franz Schuberts letzte, Sinfonie, die Große Sinfonie in C-Dur. Die Zeitschrift „Opernwelt“ wählte sie 2019 zur „Dirigentin des Jahres“. Mit 27 war sie bereits Generalmusikdirektorin in Erfurt und damit jüngste Generalmusikdirektorin in ganz Europa. Seit zwei Jahren ist sie es in Nürnberg. Bei den diesjährigen Salzburger Festspielen gelang ihr ein umjubeltes Debüt mit Mozarts „Cosí fan tutte“. Nun gibt es die Hauptstadt-Premiere im Konzerthaus Berlin an: Am 28. November 2020, mit Franz Schuberts letzter Sinfonie, der Großen Sinfonie in C-Dur.
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Joana Mallwitz, die sich mit ganzem Körpereinsatz elegant durch das Musikstück arbeitete, zog mich in ihren Bann und ich sah ihr so gerne bei der Arbeit zu. Ihre Mimik und Gestik ließen mich nicht los. So eine schöne Frau! Ich besitze kein Fachwissen auf diesem Gebiet, aber erkenne doch, dass sie sich sehr von ihren männlichen Kollegen unterscheidet.
Und die Musiker und Musikerinnen mochte ich auch gerne ansehen. So schön, wenn Menschen etwas Hervorragendes können. Wenn sie sich auf ihr Tun konzentrieren, miteinander harmonieren und dabei noch so wohltuende Töne hervorbringen, grenzt das für mich an ein Wunder.
Hiermit wäre meine These, irgendwas geht immer, zumindest für gestern bewiesen. Zufrieden mit mir und der Welt ging ich ins Bett und versank noch für eine halbe Stunde in meinen Roman, den ich gerade lese.