Kunstbanause

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🙄Was soll das denn nun schon wieder?

☝Kunst! 💪

😂 Aber bestimmt keine große!

Nein, eine kleine Herzenskunst.💖

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😂😂 Und das?

Sterne, Kreise und so. Kunstfreiheit.

🤣🤣 Dein Ernst jetzt? 🤣

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Und das? 😂😂😂

Fenster im Grünen mit Tropfen und Regenbogen. 😁

Wozu?🤓

Nur so.😎

Ach so.

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Und dieser Quatsch?🙄

😊 Das ist Sophie, der kleine Regenbogenengel. Der hat alle lieb und sorgt für gute Laune.

😲 Oh, das habe ich nicht erkannt. Entschuldigung.

😉 Macht nichts.

😂 Trotzdem keine Kunst! Kinderkram!!!!

😁 Abwarten! Eins-zwei-drei zaubere ich die Kunst herbei!

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😳 Oh.

💪

 

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Schreibwerkstatt

Langfristig gesehen setzte ich mich durch: Ich bin nicht die Chefin. Ich brauchte einen langen Atem, bis ich bekam, was ich wollte. Es hat sich gelohnt!

Vor zwei Jahren bot ich im Mehrgenetationenhaus eine Schreibwerkstatt an. Ich wollte mich mit Menschen zusammentun, mit denen ich im „echten Leben“ meine Freude am Schreiben teilen konnte. Einfach nur so und ohne Anspruch darauf, künstlerisch wertvolle Texte zu produzieren. Anfangs erwarteten die TeilnehmerInnen von mir Ideen und Sachwissen. Ideen brachte ich ein, aber Sachwissen nicht. Ich wollte nicht Dozentin, sondern „eine wie alle“ sein. Das löste erst einmal Erstaunen aus. Die Gruppe wurde kleiner. Die Bleibenden ließen sich darauf ein, abwechselnd den „Vorsitz“ zu übernehmen.

Zeitweise schien sich die Schreibwerkstatt aufzulösen. Aber seit einigen Monaten sind wir nun fünf Frauen, die sich regelmäßig treffen. Wir einigten uns darauf, dass ich die „Anstifterin“ und Ansprechpartnerin für die MitarbeiterInnen des Hauses bin. Damit kann ich leben und nehme keine Sonderrolle mehr ein.

Wir treffen uns alle zwei Wochen. Wir beginnen mit einer kurzen Erzählrunde. Dann lesen wir uns unsere „Hausaufgaben“ vor. Wir lassen die Texte so, wie sie sind und tauschen vielleicht kurze Anmerkungen dazu aus. Eine schlägt einen Schreibanlass vor und wir schreiben einen schnellen Text, den wir uns gegenseitig vorlesen, bevor wir uns nach etwa zwei Stunden mit einer neuen Hausaufgabe im Gepäck verabschieden.

Im Moment macht uns folgende Aufgabe so große Freude, das wir damit gar kein Ende finden wollen: Eine bringt von zu Hause kleine Päckchen mit. Jede bekommt also ein Geschenk, über das wir einen kurzen Text verfassen. Hocherfreut stellen wir fest, dass uns immer spontan und zügig etwas Originelles einfällt.

Es wird sich manches Mal so anhören, als feierten wir. Es geht bei uns recht munter und lustig zu. Der Spaß steht meist im Vordergrund, auch wenn wir ernsthaft und konzentriert arbeiten.

Gestern führten wir eine neue Regel ein: Wir neigen dazu, unseren Text erst einmal selbst zu kritisieren oder uns zu entschuldigen, bevor wir ihn vorlesen. Wir wollen das nicht mehr. Sobald eine ansetzt mit dem Schlechtreden, rufen wir anderen laut: „Lies!“ Dann lachen wir uns scheckig und dann wird vorgelesen und zugehört.

Wochenende!

Wochenende!

Nebelschwaden wabern. Lichter leuchten, Menschen bis zum Hals im Wasser treiben und kreiseln, Sprudel tun sich auf, Salz auf der Haut. In der Ecke hängend lasse ich mich kneten. Der Badeanzug macht Sperenzchen und bläht sich auf. Ich kann ihn nicht bremsen und werde zum Sumo für ein Weilchen. Im Warmen lasse ich mich treiben. Gedanken kommen und gehen. Draußen in der Ferne Musik und Bäume in Licht getaucht, der wahre Regenbogen auf Erden!

In der Therme werde ich zum Kind. Nichts von der Welt wissend, spielend im Wasser geborgen und mit den Menschen verbunden, die sich mit mir zusammen hier treiben lassen, dem Alltag entronnen für ein paar Stunden. Sohn und seine Liebste trudeln vorbei im Wasserstrudel und sehen glücklich aus. Sie erkennen mich nicht, denn sie haben ihre Brillen im Spind gelassen. Wohlig strecke ich meine Glieder und schwimme ein paar Züge, bis ein plötzlicher Strudel nach mir greift. Ein Mann lacht und kann sich nicht halten. Wir stoßen zusammen. Du meine Güte! „Treibgut!“, sagt er und treibt dann vorbei ins Ungewisse.

Als sich überall die Liebespaare knutschend an die Ränder klammern, ist unsere Zeit vorbei. Schnell noch eine griechische Platte besorgt und dann besuchen wir gut gewässert und tiefen-entspannt die Verwandtschaft, die schon mit dem Ouzo auf uns wartet. Und dann lösen wir bis Mitternacht fröhlich die Probleme dieser Welt.

Zeit

Zeit

Zeit, bitte warte auf mich

bleibe doch kurz mal stehen

Zeit, renne doch nicht so

ich bin schon ganz aus der Puste

und kann dir nicht folgen

mein Lebensfaden verlässt seine Spule

scheinbar so schnell wie noch nie

und bleibt unentwirrbar

in der Erinnerung liegen

Zeit, warte doch,

bleibe kurz mal stehen

und sage mir

wie viel von dir noch bei mir bleibt!

 

Die Zeit lacht

und läuft einfach weiter

sie kann nicht anders.

 

Ich lasse sie ziehen

und finde mein eigenes Tempo

mich in das Leben einzufügen

und nebenbei

das Erinnerungs-Knäuel

zu entwirren

weil es unendlich wertvoll ist

auch wenn sich nicht alles

einordnen lässt.

 

Jede Sekunde

wird mein Lebensfaden kürzer

schon immer

bei allen

und das ist gut zu wissen

denn das Leben kann nicht ewig sein

und dafür sorgt die Zeit.

 

Aber muss sie sich dabei so beeilen?

 

 

Rechtschreibprogramm

Es ist schon erstaunlich, was mir alles einfällt, um mich vor einer Aufgabe zu drücken. Ich will unbedingt mit einer Freundin telefonieren, sie telefoniert aber gerade selbst. Ich mache eine Termin beim Zahnarzt aus. Ich stecke meine Wäsche in die Maschine zwecks Reinigung. Ich gucke aus dem Fenster, die ich Freitag putzte, um mich zu drücken, und ich koche mir ein Süppchen. Nun sitze ich am PC, was ich auch soll, und schreibe im Blog, was jetzt gar nicht so nötig ist.

Eigentlich muss ich einen Lebenslauf für die Jahresgruppe verfassen. Die Zeit wird knapp. Ich habe keine Lust, an die Arbeit zu gehen. Ich schiebe es vor mir her. Alles in mir will sich gerade nicht damit beschäftigen. Ich hoffe sehr, dass nun bald aus dem „Muss“ ein „Will“ wird.

Ich erzähle Euch jetzt lieber erst einmal, dass mein PC seit gestern Abend wieder alle Rechtschreibung kontrollieren, Fehler anzeigen und korrigieren kann. Im Schreibprogramm und überall dort, wo ich schreibe! Also auch hier im Espressos (ich meine eigentlich WordPress) Nein, das habe ich nicht selbst hin gekriegt. Hier fand eine kleine Zauberei statt. Ich musste nur Interviewer (ich meine TeamViewer!) öffnen und mit meinem Berliner Sohn telefonieren. Ich gab ihm ein Kennwort durch und schon hatte er Zugriff auf meinen PC. Von Berlin aus! Ruck-zuck stellte er fest, was zu tun sei und nach zehn Minuten funktionierte die Rechtschreibung hier in Flüche (gemeint ist Lüchow) bestens. Gelebte Sciencefiction! ( Hier soll ich laut Rechtschreibprogramm Sciencefiction schreiben, ich dachte Science-Fiction). Na, egal. Das Wunder der Technik, insbesondere der Computertechnik, wird für (warum wird jetzt „für“ unterkriege, äh unterkringelt?) mich immer unerklspärlich (eigentlich wollte ich „unerklärlich“ schreiben, aber mein programmiertechnisch will es anders, wobei ich Rechtschreibprogramm meine, ich denke, mein Sohn muss hier noch mal ein ernstes Wörtchen mit der Technik reden) bleiben. Und immer wieder staune ich über das, was möglich und machbar ist. Mein Rechtschreibprogramm wird sich vielleicht bei mir auch noch einarbeiten. Und dann ist mein Glbück (ich meine „GLÜCK“, aber mein Rechtschreibprogramm ist anderer Meinung) perfekt und ich kann mich endlich an meinen Lebenslauf wagen.

Ich wünsche Euch eine schöne Woche und viel Freude mit eurer Technik!

 

 

 

 

 

 

Über die Wahrnehmung, zweiter Teil

Über die Wahrnehmung, zweiter Teil

Es ist natürlich eine Binsenweisheit: Ich nehme die Außenwelt nicht so wahr, wie sie ist, sondern ich filtere die Eindrücke. Meine Wahrnehmung richtet sich nach meiner Stimmung. Sie wechselt und richtet sich danach, ob ich zu Fuß gehe, mit dem Fahrrad fahre oder mit dem Auto. Wenn ich selbst fahre, bekomme ich von der weiteren Umgebung so gut wie gar nichts mit. Als Beifahrerin genieße ich die Umgebung so, als ob ich mir einen Film ansehe.

Die Wahrnehmung weiß genau, ob ich einen Fotoapparat dabei habe oder nicht. Wenn ich einen dabei habe, komme ich manchmal kaum vorwärts, soviel Einzelheiten registriere ich. Ich bin im Flow, vergesse die Zeit und meine Befindlichkeiten.

Gehe ich mit einer anderen Person spazieren, nehme ich die Natur weniger wahr. Ich bleibe an der Oberfläche. Mein Fokus verschiebt sich auf die andere Person. Ich spüre sie  intensiver als meine Umgebung.

Bin ich allein und ohne Fotoapparat unterwegs, drängen sich meine Gedanken in den Vordergrund. Ich denke, plane und erinnere mich. Ab und zu gucke ich mir die Umgebung genauer an. Manchmal bleibe ich stehen und genieße meine Umgebung ein wenig. Setze ich mich allerdings hin und bleibe, wo ich bin, ist meine Wahrnehmung wieder konzentriert bei der Sache.

In der Stadt nehme ich nicht sehr viel wahr. Ich konzentriere mich darauf, nicht umgerannt zu werden, niemanden umzurennen oder ich achte auf den Verkehr. Ich filtere die Eindrücke, sodass es nicht zu laut und hektisch für mich wird.  Habe ich einen Fotoapparat dabei, komme ich auch hier kaum vorwärts, weil ich Einzelheiten entdecke und alles andere an mir vorbeirauscht.

Geben nun die Fotos meine Wahrnehmung genau wieder? Nimmst Du wahr, was ich registriert habe? Siehst Du dasselbe wie ich ihn in dem Moment des Fotografierens?

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Gestern brauchte ich für meine Runde doppelt so lange wie gewöhnlich, weil meine Wahrnehmung äußerst fleißig war!

 

 

 

 

 

Über die Wahrnehmung

Über die Wahrnehmung

Meine Wahrnehmung erstaunt mich immer wieder.

Zum Beispiel Rehasport: Beim ersten Mal war ich sicher, eine Elefantendame zu sein. Gestern fühlte ich mich schon etwas leichter und gelenkiger. Beim ersten Mal dachte ich, ich könne mit den anderen nicht mithalten. Gestern beobachtete ich, dass dieser Gedanke überhaupt nicht stimmt. Ich kann einige Übungen nicht so gut wie andere und andere einige Übungen nicht so gut wie ich. Diese Tatsache ist mir in der ersten Stunde entgangen.

Beim ersten Mal traute ich mich nicht, mich vorzustellen. Gestern wollte ich das nachholen. Ich stellte mich also vor, sagte meinen Namen und alle guckten und schwiegen, bis eine sagte: „Namen vergessen wir ja sowieso!“ Dann stand ich also da und dachte: „Na gut, ist ja keine Selbsthilfegruppe hier.“ Ich nahm wahr, dass einige etwas verlegen waren und fegte mein schlechtes Gewissen sofort beiseite, denn ich wusste ja nicht, dass sich viele hier zwar schon lange kannten, aber nicht so gut, dass sie ihre Namen austauschen. Vielleicht liege ich auch falsch und alle anderen kennen sich und wollen mich nicht integrieren. Das ist natürlich absurd und nicht ernst gemeint. Vor ein paar Jahren hätte ich das Schweigen allerdings genauso interpretiert. Vielleicht wäre ich sogar nie wieder hingegangen.

Wir sollten uns für die Übungen zu zweit zusammentun. Wir zwei Neulinge bildeten eine Gruppe und tauschten zwischendurch kurz aus, welche Krankheiten uns herführten. Sie Rheuma, ich Arthrose und schon nahm ich sie ganz anders wahr.

Nun weiß ich also mehr. Keine Namen, aber einige unterhielten sich munter in der Umkleide und kleine Scherze machten wir alle während der Übungen sowieso. Ich werde mich auch früher oder später unterhalten. Ich werde einige näher kennenlernen und meine Wahrnehmung wird sich ständig verändern.

So ist es mir auch Silvester ergangen. Zuerst erkannte ich nur, dass alle so alt sind und ich nicht dazu gehöre. Am letzten Tag nahm ich die TeilnehmerInnen der Gruppe ganz anders wahr, weil ich mehr über sie wusste und ich mich gut bei ihnen fühlte. Ich wusste, dass die ersten Eindrücke nur mein eigenes Unwohlsein wiederspiegelten. Zum Schluss hatte ich viele Kontakte und öffnete mich selbst von Tag zu Tag mehr. Natürlich blieb es trotzdem nur mein eigenes Bild der anderen, aber dieses Bild war schon viel differenzierter als mein erster Eindruck.

Ich nehme meine Umwelt unterschiedlich wahr, je nachdem, wie es mir selbst geht. Kann ich je wissen, wie die Welt wirklich ist? Diese Frage will ich jetzt nicht beantworten, denn das haben kluge Philosophen vor mir auch nicht exakt klären können. Es macht aber Spaß, sich ab und zu mit dieser Frage zu beschäftigen.

 

 

 

Abgehängt

Es wurde lange angekündigt, nun ist es passiert. Gestern Punkt 24 Uhr war es weg, mein WhatsApp.

Ich bereitete mich wochenlang darauf vor und installierte einen anderen Messenger Dienst. Ich informierte Freunde und Familie. Kurzzeitig überlegte ich, ob ich WhatsApp auf mein Tablet installieren will. Aber das schien mir doch zu kompliziert. Ich hoffte, dass die Ankündigung nicht wahr werden möge.

Wurde sie aber.

Womit ich nicht rechnete: Alle Chatverläufe sind nun verloren. Alles weg. Es hingen eine Erinnerungen daran. Ich musste doch schlucken und denken, dass ich Abschiede hasse.

Das wiederum finde ich bemerkenswert. Ich war nicht sehr aktiv, aber einige Gruppen machten Spaß und eine lose Verbindung zu Leuten wurde gehalten. Nun habe ich das Gefühl, abgehängt worden zu sein. Ich konnte es nicht verhindern. Doch, natürlich gab es eine Möglichkeit. Ich hätte mir nur ein neues Smartphone kaufen müssen. Genau: müssen. Aber das sehe ich auch nicht ein, denn meines ist noch völlig in Ordnung. Nur jetzt eben ohne WhatsApp.

Meine Kinder, eine Freundin, mein Bruder und meine Friseurin sind mir auf den neuen Messenger gefolgt. Sagt man das so? Mal sehen, ob andere sich auch dazu entscheiden. Wenn nicht, wird uns wieder einfallen, dass wir ja auch telefonieren können. Uns schreiben: E-Mails, SMS oder Briefe. Ich halte ja sowieso nichts davon, Kontakte ausschließlich über WhatsApp laufen zu lassen. Offensichtlich bin ich aber doch mental abhängiger gewesen, als ich dachte.

Ähnliches erlebe ich jetzt auch mit meinem neuen PC. Die Rechtschreibprüfung hängte mich vor ein paar Tagen ab, indem sie alle Wörter unterkringelt. Hier bei WordPress kann ich die Funktion überhaupt nicht mehr finden. Diese Probleme löste ich vor einiger Zeit auf meinem Laptop mit viel Ausdauer und Nervenkraft. Hier kann ich es nicht, trotz Ausdauer und Nervenkraft. Ich scheitere an einem Ordner, der geöffnet ist und das nicht sein darf. Ich kriege nicht heraus, wo sich dieser geöffnete Ordner versteckt. Meine Gedanken denken immerzu und ärgern sich. Dabei ist dieses Problem doch gar keins und mein Leben wird dadurch nicht eingeschränkt. Oder doch, nämlich, wenn ich zu viel Zeit damit verbringe, digitale Probleme lösen zu wollen, ohne es zu können. Wahrscheinlich gibt es innerlich erst wieder Ruhe, wenn ich das Geheimnis lüften kann.

Auch wenn es sich so anfühlt, werde ich im wirklichen Leben natürlich nicht abgehängt. Die Samtgemeine zum Beispiel weigert sich, dies zu tun. Sie will, dass ich Steuern für ein Haus zahle, welches mir schon lange nicht mehr gehört. Also beantragte ich offiziell, mich doch endlich als Hausbesitzerin zu vergessen. Mal sehen, ob die mich nun endlich abhängen wollen und können.

Die Zeitung veröffentlichte heute ein Foto von mir (Blatt mit Tropfen). Die Sonne scheint, der Wind weht und es liegt Frühling in der Luft. Ich muss den Inhalt meine Bio-Kiste verarbeiten und mir überlegen, was ich mit dem Kohl mache. Fotografieren lässt er sich nicht so gut, weil es leider kein Rotkohl ist. Nachher ist Reha-Sport angesagt und ich sollte unbedingt meine Fenster putzen. Sonst werde ich auch noch von meinen guten Aussichten abgehängt!

 

Weisheiten für das ganze Jahr

DSC_0001Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön:
so sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil uns’re Augen sie nicht seh’n.

                            (Matthias Claudius)

DSC_0003-001Mancher langweilige Kohl entpuppt er sich als ein großes Kunstwerk, wenn man ihn aufschneidet. Also: So wie es manchmal scheint, so ist es nur äußerlich. (Ich)

DSC_0002-001Draußen kommen sie ganz gut auch ohne mich zurecht. Ich nehme mich nicht wichtiger, als ich bin. (Ich)

DSC_0006Blattdiamanten können nicht dem Reichtum dienen. Echte Diamanten schon. Mir fällt keine Lebensweisheit dazu ein……Euch vielleicht?

 

Das artet ja fast in Arbeit aus

Das artet ja fast in Arbeit aus

Gestern war ich so fleißig! Ein Termin jagte den nächsten. Also, ich hatte eigentlich nur zwei am Nachmittag, aber es fühlte sich doch schon sehr nach Arbeit an. Und das mit meinem Schnupfenkopf! Aus lauter Pflichtbewusstsein war ich schon früh auf den Beinen und erledigte einiges am Schreibtisch. Das hätte ich auch heute machen können, aber heute mache ich etwas anderes.

Gestern bastelte ich mir also den Stammbaum meiner Familie: Großeltern, Eltern, Kinder (zu denen ich gehöre) und Kindeskinder. Das war nun nicht so einfach, wie es sich anhört. Ich probierte und probierte, bis ich es übersichtlich hinbekam. Ich denke immer, wir sind gar nicht so viele, weil wir kaum Kontakt miteinander haben, aber ich musste schon zwei Seiten zusammenkleben, um alle Namen unterzubringen. Dabei ist das ein sehr reduzierter Stammbaum, viele Verwandte fehlen noch. Im Februar beginnt nämlich meine Jahresgruppe „Familienaufstellungen“. Wir werden uns in diesem Jahr sechs Wochenenden zusammensetzen und hart arbeiten. Das ist schon sicher. Es wird aber auch viel Vergnügen und Geselligkeit geben. Das weiß ich genau. Zur Vorbereitung wurden wir gebeten, einen Lebenslauf zu verfassen. Und zur Vorbereitung dazu bastelte ich mir gestern den Stammbaum.

Nachmittags radelte ich ins Mehrgenerationenhaus, um im Seniorenclub etwas vorzulesen. Alle Frauen meiner Schreibwerkstatt taten das und so konnte ich mich nicht drücken. Ich hasse es. Ich mag das Mikrofon nicht, denn ich komme in Atemnot, weil ich vor lauter Aufregung manchmal vergesse beim Lesen zu atmen. Dabei habe ich im Berufsleben täglich etwas vorgelesen, also wirklich! Gestern vergaß ich das Atmen anfangs auch, merkte es und machte eine Atempause. Tief einatmen-ausatmen und weiterlesen. Habe ich dann gut hingekriegt, mit Betonung und Ins-Publikum-Gucken. Na bitte, geht doch und vielleicht haben die Notfalltropfen mal wieder geholfen.

Kaum war ich im Mehrgenerationenhaus fertig, musste ich nach Hause und mich sportlich machen. Es ging das erste Mal zum Rehasport und ich hatte so was von keine Lust! Das könnt Ihr gerne glauben! Ein Schwänzen wegen Schnupfen kam aber nicht infrage.

Die winzige Sporthalle war so warm, dass ich schon beim Stillstehen ins Schwitzen kam. Eine sehr durchtrainierte blutjunge Trainerin brachte viel Schwung, nervige Musik und gute Laune in die Gruppe der Sportwilligen. Power pur! Ich fühlte mich wie eine Elefantendame beim Ballett und schämte mich. Aber nur ein bisschen! Es ist eben so, wie es ist und ich bin wie ich bin, oder? Aber müssen verspiegelte Wände überhaupt sein, dass man sich dabei auch noch ansehen muss? Den ersten Teil konnte ich noch ganz gut mitturnen, die zweite Hälfte fand am Boden und im Knien statt. Also, für die anderen. Wenn ich die Übungen so gut könnte wie die, wäre ich nicht zum Rehasport gegangen, dachte ich so bei mir und holte mir ein Höckerchen. Ich absolvierte meine Übungen im Sitzen oder Stehen. Doof, aber in Ordnung. Plötzlich fielen mir meine Übungen, die ich während der Krankengymnastik gelernt hatte, wieder ein. Ich hatte die in den letzten Wochen vollständig vergessen.😳

Das Jahr ist noch jung und ich kann mir gut vornehmen, das mit dem Sport jetzt aber mal wirklich ernst zu nehmen. Mittwochs Reha, donnerstags Qi Gong, zwischendurch Radfahren und ab und zu schwimmen. Und die Übungen für die Knie werde ich nie wieder vergessen!

So mache ich das ab morgen. Gleich kommt erst mal meine Biokiste und ich muss schon wieder Gesundes essen. Das reicht für heute, finde ich!😂