Tschüss März!

Meine Krokusse blühten auf und ich freute mich. Gestern wurde es ihnen aber viel zu warm. Nun sind sie Matsch. Schade.

Hier ein paar Frühlingsgartenfotos. Hiermit verabschiede ich den März. Und der verabschiedet sich mit sommerlichen Temperaturen. Ich bin bestürzt über die neue Handhabung der Technik hier im WP. Warum ändern die andauern etwas und wozu ist das gut? Aber immerhin habe ich begriffen, wie das jetzt funktioniert mit der Galerie und so.😂

Der Osterhase ist auch schon unterwegs!

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Wie sich eine Rentnerin auf Ostern vorbereitet

Wie sich eine Rentnerin auf Ostern vorbereitet

Heute ist Montag und der Großeinkauf hat sich erledigt. Für zwei Wochen reichen die Lebensmittel ganz bestimmt. Vielleicht noch länger, wenn ich die Osterleckereien nicht vorzeitig vernichte. Und auch die große Flasche Eierlikör darf auf keinen Fall angebrochen werden! Oha, da kommen schwere Tage auf mich zu. Ich müsste sowieso dringend nun aber auch wirklich endlich abnehmen, denn meine Füße……Na gut, Ostern ist Ostern. Natürlich ist das eine Ausrede. Ich weiß. Aber nach Ostern kaufe ich nichts mehr mit Zucker. Das verspreche ich mir und werde rot. Allerdings ist das Leckermäulchen noch ein Überbleibsel aus der Steinzeit. Fand Frau Steinzeitfrau süße Beeren, hat sie alle auf einmal gegessen. Das war damals so. So las ich es in der „Kurzen Geschichte der Menschheit“. Vielleicht hat sie auch ein paar getrocknet, aber wahrscheinlich hat sie sie nicht lange aufgehoben, denke ich vergnügt, während ich meine Marzipanvorräte im Arbeitszimmer vor mir selbst verstecke

Immerhin wird übermorgen meine Biokiste geliefert. Also Gesundes habe ich dann auch genug im Haus.

Mein Kühlschrank hat zwar seit gestern kein Licht mehr, aber er kühlt noch hervorragend. Nun ist er voll und ich bin erschöpft, aber zufrieden. Morgen erledige ich die Osterpost und ein Geburtstag will auch gewürdigt werden. Und dann habe ich wieder frei und kann tun und lassen, was ich will.

Ich freue mich schon auf die gemütlichen Tage im April. Ein neuer Stephen King (Später) und eine neue Juli Zeh (Über Menschen) warten schon sehnsüchtig auf mich. Ein ungelesenes Sachbuch von Katja Gloger/Georg Mascolo (Der Ausbruch) über die Pandemie steht auch im Regal. Ich wollte mir keine Bücher mehr kaufen, aber siehe Süßigkeiten! Jeder Anlass bietet Anlass zum Bucherwerb und es gibt schlimmere Sünden.

Doch ja, ich werde auch einen Sohn mit Familie besuchen. Wir haben uns mit Selbsttests eingedeckt und hoffen auf Gartenwetter. Er meinte gestern am Telefon, er könne sich ja einen Motorradhelm aufsetzen und mich dann herzlich umarmen. Nette Idee, ich sehe schon vor mir, wie sich seine Freundin und Schwiegermutter gut behelmt in die Umarmungsschlange einreihen. Frohe Ostern dann, denke ich und schmunzle ein wenig vor mich hin.

Mein anderer Sohn rief mich gestern auch an und ich lachte häufig über Dinge, über die ich früher vielleicht nicht laut gelacht hätte. „Ach“, erklärte ich mein seltsames Verhalten, “ alleine lachen geht nicht so gut. Am Telefon geht das besser.“ Das sah er ein, denn auch die Lachmuskeln müssen trainiert werden. Er erzählte, dass seine Freundin in Quarantäne musste und er gleich mit. Aber beide sind negativ getestet. Darüber lachte ich nicht und dachte nur: Glück gehabt!

Bitter

Das, was logisch ist

passt nicht ins Bild

das, was getan werden muss

passt nicht in die Stimmung.

😢

Wir wissen es besser

und probieren trotzdem aus

und setzen auf die Vernunft.

😅

Einst beklatscht und gelobt

werden die Helden wieder vergessen

denn wir wissen

die machen das schon.

💐

Und wir wollen doch mal sehen

ob die Fachleute recht haben.

😳

Oh, hatten sie.

Heute

Heute

Ich setze mich auf das Fahrrad und drehe meine Runde. Sehr häufig ist sie dieselbe. Sie bleibt so, wie sie ist und verändert sich doch ständig. Jahreszeit, Wetter, Tageszeit wechseln. Ich bin auch immer eine andere, obwohl ich dieselbe bleibe. Stimmung, Gesundheit, Gedankenwelt sind nie gleich.

Heute ist es so: Der Frühling bricht aus. Es wird heller, wenn sich die Sonne durch den Nebel kämpft. Ich spüre einen milden Lufthauch. Ich freue mich draußen und in Bewegung zu sein. Überhaupt noch Fahrrad fahren zu können. Nicht an später denken! Jetzt geht es noch und wenn ich Tabletten nehme, geht auch das Gehen noch ganz gut. Aber es führt kein Weg daran vorbei: Die Füße sind von der Arthrose jetzt auch betroffen. Aber nicht an später denken! Jetzt ist wichtig. Und die Natur ist gerade so schön. Ja, ich weiß! Das, was ich als Natur betrachte, ist es natürlich längst nicht mehr. Aber ich muss ja nicht immer denken, ich kann ja auch fühlen. Und es fühlt sich wie Natur an. Auch die Tiere, die sich auf den Weiden aufhalten. Ich kenne sie, denn ich fahre hier fast täglich vorbei. Neu ist die kleine Schaf-und Ziegenherde mit ihren vier Hütehunden. Es sind große, schöne Tiere. Wahrscheinlich sind sie noch in der Ausbildung. Sie machen ihre Sache gut. Sie gucken mich an, bleiben aber da, wo sie sind. Ziegen und Schafe grasen, Rabenvögel picken und die Hunde passen auf.

Ich höre Vogelsang und überquere den kleinen Fluss. Auf der Brücke bleibe ich stehen und lasse das Wasser träge unter mir vorbeiziehen. Ich denke, wie so oft, dass das Leben auch so fließt und ich kann es nicht aufhalten. Wenn es stehen bleibt, bin ich tot. Das will ich ja nicht und darum bleibt nur, es fließen zu lassen und mitzuschwingen. Und das ist schön, auch wenn es manchmal schrecklich ist. Das Leben, meine ich. Dem Fluss ist sowieso alles egal, er tut das, was er tut. Ich sehe die Sonne auf dem Wasser glitzern und funkeln. Ich radle weiter. Rehe grasen, Kraniche trompeten und Insekten summen. Es geht immer ganz plötzlich los mit dem Frühling! Und schwupps ist er auch schnell wieder vorbei. Aber noch nicht heute. Jetzt ist jetzt. Und morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus! Ich richte mich auf, mache mich gerade. Ich atme tief ein und genieße das Frühlingserwachen. Es ist ganz allein meins, es findet in mir statt. Alles andere ist die Kulisse. Jeder Mensch wird sie anders füllen.

Zuhause räume ich etwas im Garten herum und hänge Wäsche in die Sonne. Dann gucke ich auf die Uhr und stelle fest, ich muss los. Zahnarzt! Jährliche Kontrolle. Fühlt sich wie ein richtiges Abenteuer an: Termin einhalten, aufhübschen, Menschen sehen und an mich herankommen lassen.

Homo sapiens

Homo sapiens hat schon immer die Umwelt verändert und ausgerottet, was ihm nicht passte. Und er wurde mit der landwirtschaftlichen Revolution vor etwa zehntausend Jahren Opfer der Luxusfalle, in der wir heute noch leben. Das schrieb Yuval Noah Harari in seinem Buch: Die kurze Geschichte der Menschheit. Pantheon 2015

Aha, denke ich, kein Wunder, das alles, wir sind ja immer noch Homo sapiens (lateinisch für „verstehender, verständiger“ oder „weiser, gescheiter, kluger, vernünftiger Mensch“). Menschengemachte Umweltkatastrophen sind nicht neu. Tier-und Pflanzenarten verschwanden schon immer, sobald Homo sapiens auftauchte. Die Gegenwart ist also keine Ausnahme, sondern nur die logische Fortsetzung unserer Geschichte. Wir werden allerdings immer besser darin, denn der Fortschritt macht keine Pause.

Und mit der Luxusfalle sind wir in guter Gesellschaft. Auch die ist nicht neu. Wenn wir über Luxus (Üppigkeit, Ausschweifung, Verschwendung) verfügen, empfinden wir Freude. Aber nicht lange, denn Luxus wird schnell alltäglich und dann wollen wir mehr davon. Wir merken nicht, wie uns der Luxus in Wirklichkeit immer weiter einschränkt. Na ja, wir merken es manchmal schon, nämlich dann, wenn wir unzufrieden oder krank werden. Der technische Fortschritt hat uns keine Zeit und Ruhe geschenkt, sondern er ist ein purer Zeitfresser. Je mehr technische Geräte wir im Haus haben, umso weniger Zeit für Muße steht uns zur Verfügungen. Wenn wir modern, aufgeschlossen und jung bleiben wollen, tun wir gut daran, den technischen Fortschritt fröhlich mitzumachen. Wenn wir nicht mithalten können oder wollen, werden wir schnell abgehängt und nicht mehr ernst genommen. Ich als Rentnerin leiste es mir, nicht alles zu besitzen, was es gibt und mich mit alten Geräten zufrieden zu geben. Das stößt aber auf Unverständnis und ein mildes Lächeln bei den Kindern und anderen, die es wichtig finden, fortschrittlich zu sein.

Reisen war früher ein Luxus, den nicht jeder haben konnte. Wollten wir aber. Und je mehr (technisch) möglich wurde, umso größer wurden die Begehrlichkeiten. Ich spreche jetzt mal ganz allgemein und wir wissen, dass es Ausnahmen gibt. Reisen sind bei vielen also kein Luxus mehr, sondern ein Menschenrecht. Jedenfalls bei uns Wohlhabenden. Wir können und wollen uns nicht einschränken. Wir wollen Luxus-Glück erleben. Das Dumme ist nur, dass wir immer weiter, höher oder sogar tiefer müssen, um dieses Glücksgefühl erneut erleben zu können. Und ich wette, dass die meisten Reisenden mehr denn je unter Stress und Zeitmangel leiden. Und die Einheimischen verdienen zwar Geld, aber leiden auch, ich habe auf Föhr gelebt, ich weiß, wovon ich spreche.

Wir stumpfen ab. Was das erste Mal befriedigend war, ist es beim zweiten Mal oft nicht mehr. Es müssen also immer neue Ziele gesucht werden. Letztendlich landen wir auf Kreuzfahrtschiffen, die immer „größer und besser“ werden, um attraktiv zu bleiben. Insofern ist es zu verstehen, warum so viele Menschen auf das Reisen nicht verzichten können, auch wenn alle wissen, dass die Mobilität uns allen nicht gut tut. Sie zerstört die Umwelt und jetzt trägt sie auch noch dazu bei, dass es der Pandemie so richtig gut geht. Homo sapiens kann nicht anders.

„Und nun?“, denke ich bei meiner Lektüre. „Was mache ich nun damit?“ Aufgeben? Mit einem Achselzucken weitermachen, weil ich sowieso nichts ändern kann?

Ich stelle mir gerade die Frage, ob ich dieses Buch nicht lieber weglegen will. Nein, sagt meine Vernunft, da stehen noch viele schlaue Sachen drin und witzig geschrieben ist es ja auch. Weltuntergangstimmung erzeugt es bei mir nicht, sondern ein Verständnis unserer heutigen Situation. Homo sapiens ist eben moralisch gesehen auch nicht besser als das Virus.

Krause Gedanken

Krause Gedanken

Manchmal ist es richtig, das Spiel zu kennen und die Regeln einzuhalten. Zum Beispiel im Straßenverkehr bin ich darauf angewiesen, dass wir alle das gleiche Spiel spielen. Wir müssen uns darauf verlassen können, sonst wird es gefährlich. Den Gedanken kannte ich schon, bevor ich mir das Buch Eine kurze Geschichte der Menschheit – Wikipedia vornahm. Und gerade lese ich es ein zweites Mal und denke krause Gedanken. In meinem Hirn geht es in etwa so zu:

Alles nur erfunden. Geld gibt es nur in unserer Vorstellung, Aktien auch. Verkehrsregeln, Gesetze und sportliche Wettkämpfe sind Erfindungen. Genauso die Nationalstaaten und Religionen. Mode existiert nur, wenn wir mitspielen. Verliebt, verlobt, verheiratet: ein beliebtes Gesellschaftsspiel hierzulande. Wir spielen es mit, weil wir denken, es muss so sein, weil es eben so ist. Erziehung, Ordnung, Status, Sparbücher, Gesundheit, Geschlechterkampf, Kultur, Versicherungen, Menschenrechte: Erfindungen, die nicht gemeingültig sind, auch wenn wir das denken. Sie wirken nur, wenn wir daran glauben. Bei mir funktionieren zum Beispiel Statussymbole oft nicht, weil ich die Marken meist nicht kenne und ich gar nicht weiß, wie teuer die Kleidung, Reisen und Autos sind. Darum kann ich dieses Spiel mit den Reichen nicht mitspielen. Allerdings schließe ich mich anderen Menschen an, denen es auch egal ist. Und natürlich erfinden wir unsere eigenen Statussymbole, sonst würde wir uns ja gar nicht erkennen.

Worauf bauen wir unser Leben auf? Auf Mythen und Geschichten, die es nur gibt, weil wir sie uns mithilfe unseres Sprachvermögens ausdenken können und daran glauben, dass sie wahr sind. Neue entstehen, alte werden vergessen. Spielregeln werden angepasst. Ich entscheide, wo ich mitspiele und welche Regeln ich anerkenne, weil ich glaube, dass es die richtigen sind. Gesellschaft besteht also aus unterschiedlichen „Glaubensgemeinschaften“ mit ihren eigenen Spielregeln. Es gibt kein absolutes Richtig oder Falsch.

Manchmal treffe ich auf „fremden Glaubensgemeinschaften“. Sie erweitern meinen Horizont oder auch nicht. Sie machen zumindest mein Leben bunter. Allerdings bin ich verunsichert, wenn ich die entsprechenden Regeln nicht kenne und kann mich oft nicht adäquat benehmen. Das ist zwar peinlich, aber nicht so schlimm, wenn ich daran denke: Alles nur ein Spiel!

Es gibt „Glaubensgemeinschaften“, denen gehe ich aus dem Weg. Die sind mir so fremd, dass es keine Berührungspunkte gibt.

Ist ja irgendwie alles nichts Neues, auch für mich nicht. Wer denkt, dass mein Text heute aber doch sehr unausgegoren ist, hat wohl recht. Ich stelle also für heute das Denken ein und wünsche Euch lieber einen schönen Sonntag!

Vorosterzeit

Vorosterzeit

Meine Gartengestalten sind empört. Die Krokusse stimmen ein und beschweren sich über die Kälte der Nacht. Ich soll etwas dagegen unternehmen und zwar schnell, rufen sie, sonst würden sie streiken. Ich tröste sie und sage, dass auch eine Frau Holle nicht alles bestimmen kann. Darüber staunen sie und warten auf schönere Tage. Ist ja trotzdem Vorosterzeit.