24. Dezember

24. Dezember

Hallo Leute, heute ist der vierte Advent. Also morgens und mittags. Dann fängt der Heiligabend an, also, wenn es dunkel ist, sagt Frau Holle. Sie muss es wissen, denn sie feiert ihr 65. Weihnachten.

Ihr erster Besuch, der ja krank war, wird jetzt zweiter Besuch und kommt nachher mit der Bahn angereist. Frau Holle freut sich und zusammen mit dem dritten Besuch sind sie also nachher zu viert am Tisch. Das ist doch ganz wunderbar. Ich werde mich still an den Stuhl hängen. Das fällt dann nicht auf, weil ich als einfacher Stuhlhänger durchgehe und keiner außer Frau Holle die Wahrheit kennt 😂.

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Aber zuerst muss noch der Baum geschmückt werden. Das wird immer so gemacht, weil es schon immer so war. Dann werden die Pakete unter den Baum gelegt und alle können es kaum erwarten, sie auszupacken. Das wird ein großer Spaß.

So Ihr Lieben, ich habe jetzt keine Zeit mehr und Ihr habt sicherlich auch noch jede Menge zu tun. Also mache ich es kurz und schmerzlos:

Frohe Weihnachten und lasst es Euch gut gehen!

Frau Holle schließt sich an und meldet sich nach Weihnachten wieder. Ich gehe erst einmal in den vorläufigen wohlverdienten Ruhestand.

Hier noch ein paar meiner schönsten Dezember-Momente:

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22. Dezember

22. Dezember

Gestern durfte ich mit in die Stadt. Gut verpackt in der Jackentasche konnte ich einen Blick auf das Treiben draußen werfen. Zuerst waren noch kaum Menschen da, weil es noch früh war. Frau Holle ging mit mir zu einem gelben Kasten und warf Papier rein. Sie nannte es „Weihnachtspost“. Diese reist die ganze Nacht und kommt morgen (hoffentlich) da an, wo sie ankommen soll. Kompliziert, kompliziert. Ich mache das viel einfacher über die Zweigstelle vom IGE (InternettGestaltenExpress). Dort kann ich ganz schnell Grüße in alle Welt verschicken.

Achtung: Post an alle! Post an alle! Post an alle!

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„Ja, aber das ist nicht so persönlich, Misi“, sagt Frau Holle. Also Leute, wenn Ihr das lest, fühlt Euch PERSÖNLICH von mir gegrüßt. Jeder und jede einzelne.

Frau Holle lässt auch grüßen. Sie freut sich so über die Menschen, die noch Zeit finden, auf den Regenbogen zu schauen, um sich über die Froschwelt im Dezember zu informieren. Sie will sich bedanken und will auch, dass ich danke sage.

DANKE!

Nach dem Postwegwerfen wollte Frau Holle noch eine kleine Axt oder ein kleines Beil kaufen, um den Tannenbaum passend zu machen. Frau Holle hat sich über den Unterschied informiert :

Unterschied zwischen Axt und Beil: Axt und Beil werden meist in einem Atemzug genannt, allerdings besteht hier ein Unterschied. Die Axt ist im Vergleich zum Beil größer und wird zweihändig geführt, zum Beispiel beim Holz hacken. Das Beil dagegen ist kompakter und kann auch einhändig benutzt werden.

Leider fand sie weder Axt noch Beil. Dazu müsste sie in den Baumarkt und dazu hatte sie jetzt keine Lust. Sie wollte das auf morgen verschieben oder sich aus der Nachbarschaft eine Axt oder ein Beil ausleihen.

Dann holte sich Frau Holle aus einem Automatenkasten viel Geld, weil ihr Geld, das sie gestern noch hatte, alle war. Ich fand das praktisch, dass man sich immer Geld ohne Ende holen kann, wann immer man es braucht. Frau Holle sagte, so einfach sei das nun auch wieder nicht.

Wir gingen Essen einkaufen und vergaßen den Käse. „Den kaufe ich auch morgen“, sagte sie.

Heute kommt der erste Besuch! Frau Holle freut sich und ich nicht so, denn wenn der Besuch da ist, muss ich leise sein, still rumhängen und darf nicht stören. Auch die anderen Gestalten und Xaver finden das doof. Wir müssen warten, bis der Besuch schläft, dann dürfen wir wieder was machen. Ich sage: „Warum?“ Frau Holle erklärt, dass der Besuch sprechende Frösche, tanzende Weihnachtsmänner und singende Engel im Haus nicht gewohnt sei. Der Besuch würde sich vielleicht Sorgen um sie machen. Vielleicht sogar nach einer Einrichtung Ausschau halten. Das will sie nicht und darum helfen wir ihr, ein normales Haus mit einer normalen Frau vorzuspielen. Wir werden still und stumm sein.🤐

Aber erst, wenn der Besuch da ist.

Gleich werden noch Geschenke verpackt. Man muss Geschenke verpacken, sonst sind es keine Geschenke. Ich mache ein paar Fotos, aber nicht zu viele. Frau Holle stört das. Sie will jetzt ihre Ruhe. Einpacken ist eine Wissenschaft für sich! Sie muss sich konzentrieren und ich soll doch mal in den Keller gucken, ob ich noch ein paar Mücken vom Sommer finde. Ich verabschiede mich also und wünsche einen schönen Freitag!

21. Dezember

21. Dezember

Frau Holle sagt, heute hängt ihr Weihnachten zum Halse raus.

Ich studiere im nächsten Jahr BWL und werde Bankkaufmann. Der kleinste Bankkaufmann der Welt.

Xaver schenkt mir seine Krone.

Die Weihnachtsmänner sind am Ballermann und ballern sich zu.

Die Engel haben Mauser an den Flügeln und können nicht mehr fliegen. Alles voller Federn hier.

Weihnachten fällt in diesem Jahr aus. Wir müssen uns mit dem 4. Advent zufrieden geben.

Frau Holle sitzt auf dem Sofa und trinkt Eierlikör. Sie sagt, ich soll nicht so albern sein und ernsthaft schreiben. Sonst ist das kein Adventskalender. Sie findet es schade, dass sie morgen neuen Eierlikör kaufen muss, denn dieser ist bald alle vom vielen Probieren. Auch die Keksdose muss wohl noch einmal aufgefüllt werden. Frau Holle sagt: „Ich muss das täglich prüfen. Könnte ja sein, die Kekse schmecken plötzlich nicht mehr!“ Sie überlegt, ob sie sich für Weihnachten eine neue Hose kaufen soll, die alte geht nicht mehr zu. „Oder ich lasse einfach den Knopf auf und ziehe etwas Langes drüber“, überlegt sie laut und probiert schnell noch ein paar Marzipankartoffeln.

Frau Holle hat heute früh ganz schön viel Essen für die Festtage eingekauft und es fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten. Es fehlte in der Küche auch Stauraum und sie musste das Bier in den Flur stapeln. Die Wein- und Saftflaschen stehen auf der Kellertreppe. Der Kühlschrank ist prallvoll. Ich fragte, warum sie so viel angeschleppt hat und Frau Holle sagte: „Drei Tage sind die Läden geschlossen, Misi! Drei Tage, stelle dir das mal vor. Es muss alles da sein und wenn was fehlt, werden wir nicht satt und der Besuch muss Weihnachten hungrig bleiben. Das geht doch nicht!“

Sie überlegt, wie sie den Baum nun doch noch in den Ständer kriegen soll. „Vielleicht einen neuen Ständer kaufen? Oder einen Baum mit dünnem Stiel?“, schlage ich vor aber Frau Holle hat kein Geld mehr.

Ich würde ihr noch gerne etwas anderes schenken. Ein altes Bild ist vielleicht zu wenig. Ich frage Frau Holle, was sie sich wünscht. Sie sagt: „Weltfrieden.“ Hä? Was denkt sie eigentlich, wie ich den basteln soll? Ich gucke streng und Frau Holle schlabbert mit der Zunge in ihrem Glas herum, um noch den letzten Rest Eierlikör zu ernten. Mit meiner Zunge hätte sie es leichter. Ob ich ihr helfen soll? Frau Holle sagt nein und sie hat nun auch keine Lust mehr, über Wünsche und Geschenke zu reden. Sie legt sich hin und ruht ihre Augen aus.

Draußen ist es dunkel, aber es ist noch gar nicht abends. Das ist lustig und ich kann die Weihnachtsbeleuchtung der Nachbarschaft sehen. Frau Holle hat auch Lichter am Fenster. Am schönsten finde ich das da:

IMG_1608Ich hocke mich vor diese Pracht und denke, dass es jetzt wirklich ganz bald losgeht. Es kribbelt fürchterlich in meinem Bauch. Ich weiß gar nicht, ob ich das angenehm finden soll. Ich muss mich schnell ein wenig bewegen und rutsche in der Stube auf dem Bauch herum. Von wegen Vorfreude ist die schönste Freude! Sie ist kaum auszuhalten!

Ich wünsche Euch allen einen wunderbaren Donnerstag!

 

 

20. Dezember

20. Dezember

Hallo Leute, wie geht es Euch? Schon aufgeregt? Frau Holle singt: „Viermal werden wir noch wach, heißa, dann ist Weihnachtstag!“ Sie räumt, sie kauft ein. Sie bezieht das Gästebett. Sie ist gut drauf und mein Kopf ist auch wieder klar.

Weihnachtszeit ist doch seltsam bei den Menschen.Tiere kennen so etwas nicht. Viele verschlafen das sogar und meine Kumpels sind alle in ihren Teichen erstarrt.

Warum machen die Menschen das? Können sie nicht das ganze Jahr über Weihnachten feiern, wenn sie es so schön finden? Frau Holle sagt nein. Dann wäre es nichts besonderes mehr. Weihnachten würde seinen Zauber verlieren, wenn es immer wäre. Dann hätte man Sehnsucht nach einem Leben ohne Trallala. Viel Geld müssten die Menschen für Seminare ausgeben, in denen sie lernen, ohne Lametta (was ist das denn?), Weihnachtskugeln, Engel, Schnee, Marzipan und Festessen auszukommen. So viele Wünsche gäbe es gar nicht, die täglich erfüllt werden müssten und die Kinderzimmer wären alle zu klein für das ganze Spielzeug. Frau Holle stoppt ihren Redeschwall und überlegt: „Ich weiß eigentlich gar nicht, ob sich die Kinder heute noch richtiges Spielzeug wünschen? Oder spielen sie nur noch virtuell?“ Ich weiß das auch nicht, ich kenne keine Kinder. Aber ich kenne Xaver. Der weint gerade, weil er noch warten muss mit seinem Geschenk. „Ich habe scho sön für dich gebaschtelt, Frau Holle! Wilscht du dasch Gesenk nicht jetscht son haben?“ Frau Holle sagt: „Nein, Vorfreude ist die schönste Freude!“ Xaver heult.

Frau Holle sagt, sie holt jetzt den Weihnachtsbaum. Ob wir mitkommen wollen. Klar wollen wir. Aber wir müssen im Auto bleiben. Frau Holle bleibt lange bei den Bäumen draußen, die alle abgehackt herumstehen. Wir sehen, wie sie jeden einzelnen prüft und verwirft und prüft und verwirft und ich verstehe das nicht. Dann nimmt sie doch den ersten und lässt ihn sich verpacken. Der Verkäufer will Geld und Frau Holle gibt es ihm.

Zuhause stellt sie fest, dass der Baum nicht in seinen Ständer passt. Frau Holle ist ratlos. Nun ist der Baum im Eimer im Regen. Xaver und ich werden ganz schnell zu Baumfröschen…….

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….und verstecken uns. Wir wollen Frau Holle erschrecken, wenn sie raus kommt und ihren Müll in den Mülleimer bringen will. Hoffentlich kommt sie heute noch. Sonst wird es doch zu kalt.

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Wir wünschen Euch einen schönen 20. Dezember und wenn es jemand gar nicht aushalten kann: Fangt doch mit Weihnachten einfach schon mal an. Muss ja nicht jeder so stur sein wie Frau Holle!

19. Dezember

19. Dezember

Meine lieben Leserinnen und Leser, ich begrüße Sie herzlich zum 19. Dezember. Schön, dass Sie wieder bei uns sind.

Nein, ich bin nicht Misi. Ich bin die Frau Holle. Misi hängt völlig platt in seinem Terrarium und kriegt die Augen nicht auf. Er kann nichts sagen und nichts denken. Die Sonne scheint viel zu hell und er hat Kopf- und Pfotenschmerzen. Ob ich nicht ausnahmsweise mal heute…..

Ja, gut, ich bin kein Unmensch. Obwohl ich der Meinung bin, wer feiern kann, kann auch schreiben. Aber Misi sagt nein, kann er nicht.

Es war ein Fehler, den Gestalten die Vorweihnachtsparty zu erlauben. Wenn so eine Weihnachtsbande erst mit Eierlikör, Weihnachtsbier und Rum ins Feiern kommt, kennt sie keine Grenzen mehr. Absprachen und Ruhezeiten werden vergessen und nicht mehr eingehalten. Lange nach Mitternacht feierten sie immer noch und ich hörte Misi laut und undeutlich einen Vortrag darüber halten, warum er ein Mann sei und beim Männertanz mitmachen müsse. Die Engel kreischten und es war überhaupt ein furchtbarer Lärm. Ich stand also auf, stieg die Treppe herunter und bat freundlich um Nachtruhe. Erst lachten sie über meine Strubbelhaare und mein Ansinnen. Sie tuschelten miteinander und jemand flüsterte mir zu, dass sie nur noch einen kleinen Absacker trinken wollen. Dann würden auch sie ins Bett gehen.

Ich sah noch nach den Engelkindern, die friedlich mit Xaver auf der Fensterbank lagen und schliefen. Ich krabbelte also wieder ins Bett, nur um eine Stunde später hellwach wieder aufzustehen. Ich hoffte sehr, dass meine Nachbarn nicht auch wach in ihren Betten lagen und sich wunderten. Lärm bei Frau Holle ist ziemlich außergewöhnlich und wird nur nach Vorankündigung veranstaltet. Wir sind ja eine ältere Wohngegend und da muss man Rücksicht nehmen, oder? Dieser Weihnachtslärm war so nicht geplant und ich würde morgen in große Erklärungsnot kommen. Mein Vermieter würde den Kopf schütteln…..

Sehr, sehr ärgerlich ließ ich mich auf keine Diskussion mehr ein und sprach ein ernstes Wörtchen: „Wenn Ihr nicht auf der Stelle Ruhe gebt, packe ich Euch in den Karton und Weihnachten ist für Euch gestrichen!“ Misi sagte: „Flau Holle, was sind Sie pölzig so streng? Wir feiern doch nur ein klitzeklitzeklitzekleines bißchen, oder?“ Dann fiel er auf seine Froschnase und schlief sofort ein. Ich legte ihn vorsichtig in sein Terrarium.

Ja, darum ist es heute sehr ruhig hier. Die Engelkinder üben selige Stimmung zu verbreiten und Xaver sieht mich an. Ich sage: „Xaver, ich weiß gar nicht, was ich  weihnachtliches schreiben soll? Ich habe mich auf Misi verlassen und bin ganz aus der Übung.“ Xaver sagt: „Frau Holle, sreib doch, dasch Mischi bösche war und keine Gesenke kriegt!“  Ich lobe ihn sehr, dass er heute das „S“ richtig aussprechen kann. Leider an verkehrter Stelle, aber das sage ich dem kleinen Kerl natürlich nicht. Er wird vor Freude rot und sagt: „Dasch habe ich mit dem kleinschten Weihnachtschmann geübt, bisch ich esch konnte. Höre: Slittenfahren, söne Serensnitte, slagschahne und Sokoladeneisch.“ Sehr schön, da hat der kleinste Weihnachtsmann wohl auch etwas zu viel Eierlikör und Rum probiert. Ich erkläre, dass Misi auf jeden Fall Geschenke kriegt und böse ist er auch nicht. Er ist nur um ein paar Erfahrungen reicher geworden und lässt in Zukunft den Rum wohl lieber stehen. Xaver sagt: „Na gut, ich wollte nur helfen!“ und verschwindet.

Ich sehe mir die schnarchende Rasselbande an und denke, dass das Ambiente bei mir heute ganz und gar nicht weihnachtlich ist. Ich suche nach dazu passenden Motiven und fotografiere also die Dezemberblüten im Garten.

Vielleicht sind Sie ganz erstaunt, was kurz vor Weihnachten bei uns im Wendland noch blüht? Oder ist es bei Ihnen auch so?

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und hoffe, dass sich Ihre Weihnachtsgestalten besser an die Regeln halten. Liebe Grüße! Ihre Frau Holle

18. Dezember

18. Dezember

Also das Rätsel „Weihnachtsmann“ ist nicht zu lösen. Unsere Männer hier finden die Frage lächerlich. Sie sagen, dass es sie natürlich gibt. Mich gibt es ja schließlich auch.

Frau Holle lächelt geheimnisvoll und sagt: „Ach mein Misi, so ist das eben. Man kann und soll nicht alles wissen.“

Sie ist heute besonders gut aufgelegt. Vorgestern hatte sie Besuch von richtigen Menschen und gestern war sie zu Besuch bei richtigen Menschen. Das Zusammensein mit ihresgleichen wäre zwischendurch auch mal ganz schön, meint sie. Sie sitzt auf dem Sofa und liest in einer Zeitschrift. Ich will sie über Geschenke ausfragen, aber sie hat heute keine Lust, sich damit zu befassen. Sie sagt: „Ich mache heute Urlaub von Weihnachten!“  Ich weiß gar nicht, ob Frau Holle sich diesen Urlaubstag überhaupt erlauben kann!

Ich suche den Xaver, aber der scheint vom Erdboden verschwunden zu sein.

Ich gucke nach dem Chor, aber der ist nicht versammelt. Alle wuseln herum und schnattern und lachen. Heute Abend findet eine Vorweihnachtsparty statt. Frau Holle stiftet eine Flasche Eierlikör, eine Flasche Weihnachtsbier und etwas Rum für die Männer. Ich werde auch eingeladen, aber nur mit Weihnachtsmütze. Die muss ich suchen.

Geschenke ist ein seltsames Wort. Über Geschenke soll man sich freuen. Also, der, der schenkt, freut sich, weil ihm etwas eingefallen ist. Und der, der was kriegt, freut sich, weil dem anderen etwas eingefallen ist. Außerdem muss man Geschenke in buntes Papier packen und mit Glitzerbändern verschnüren. Damit man sich freut, etwas kreativ einpacken zu dürfen. Und der andere freut sich, dass er das Geschenk auspacken darf. Ich suche in meinen Unterlagen und finde ein Bild, das ich einmal gemalt habe. Darauf ist zu sehen, wie Frau Holle den Boden wischt. Das könnte ich einwickeln und ihr schenken. Dann weiß sie, wie sie aussieht, wenn sie den Boden wischt.

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Jetzt will ich Euch aber nicht länger aufhalten! Ich muss Mütze suchen und Geschenk verpacken. Und Ihr habt bestimmt auch noch jede Menge zu tun! Wie ist es mit Euren Geschenken? Alles fertig?

 

17. Dezember

17. Dezember

Hallo Leute, bisher war mir der Weihnachtsmann völlig egal. Ich hatte mit unseren hier im Haus genug zu tun und jetzt auch noch der Ärger, dass ich bei ihrem Männertanz nicht mitmachen darf.

Xaver hörte sich um und weiß jetzt Bescheid. Er baute sich vor mir auf und sagte: „Der Weihnachtschmann bringt braven Kindern Geschenke und die böschen haut er.“ Wie gut, dass ich kein Kind bin. Er sagte: „Der Weinachtschmann kommt durch den Kamin und er ischt gerne Keksche.“ Wir haben keinen Kamin hier. Xaver wusste noch mehr. „Der Weihnachtschmann hat Wichtel, Renntiere und rotesch Scheug an. Und er ischt dick“, schagte sagte er.

Renntiere? Welche Tiere rennen mit dem Weihnachtsmann? Ich wurde neugierig und recherchierte im Internet. Hier fand ich viele Informationen. Aber keine Antwort auf die Frage, ob es ihn wirklich gibt oder ob er nur ein alternativer Fakt ist. Ich fragte Frau Holle und sie erklärte: „Natürlich gibt es den Weihnachtsmann! Oder auch nicht. Wenn du daran glaubst, gibt es ihn und wenn du nicht daran glaubst, eben nicht.“ Sie war sehr zufrieden mit ihrer Antwort und entwich in die Küche, um Kaffee für den Besuch zu kochen. Sie rief: „Frag doch unsere Follower im Regenbogen!“

Das machte ich und erhielt gestern folgende Antwort von Reiner :

 Mikesch1234 ist sich wohl sicher, dass es ihn nicht gibt, aber vielleicht ja doch, wenn man an ihn glaubt.

Ich gucke nachher noch mal, ob es weitere Kommentare auf dem Regenbogen gibt.

Der Weihnachtsmann ist also sehr vielgestaltig, wenn es ihn denn gibt. Ich kann mir kein realistisches Bild machen und Xaver auch nicht. Er will aber auf jeden Fall einen Wunschzettel (Wunschschettel 😂) schreiben. Er sagt: „Ich musch mich damit beeilen!“ Und er eilt ins Arbeitszimmer.

Ich weiß gar nicht, ob ich an den Weihnachtsmann glauben soll oder nicht. Die Verantwortung ist für einen kleinen Frosch doch recht groß: Glaube ich, gibt es ihn. Glaube ich nicht, gibt es ihn nicht und alle anderen weinen dann in ihr Taschentuch.

Heute ist dritter Advent, also drei Kerzen. Das muss ich nicht glauben, das weiß ich!

dsc_0066Genießt den Sonntag, liebe Leute, denn nächste Woche wird gar fürchterlich mit ihren Weihnachtsvorbereitungen! Euer Misi

 

 

15. Dezember

15. Dezember

Ich kann gar nicht richtig schlafen vor Freude. Backen ist sicher ganz toll. Ich bin aufgeregt und denke, dass wir es vielleicht nicht mehr schaffen, wenn wir nicht sofort damit anfangen. Also los jetzt!

Es ist noch dunkel, als ich beim Küchenchef eintreffe.

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Er sagt: „Ohne Frau Holle geht gar nichts!“ Ich sage: „Aber die ist noch im Bett und trinkt Kaffee und liest Zeitung und steht gar nicht auf!“ Der Küchenchef bleibt stur und sagt nur: „So ist das eben!“ Meine Güte.

Der Chor probt und die Weihnachtsmänner beginnen auch mit ihrer Probe. Ihr wisst schon, die führen Heiligabend ihren Männertanz auf, den, wo ich immer nicht mitmachen darf.

Xaver saust mit einem: „Vorschicht, ausch dem Weg, du alter Frosch!“ an mir vorbei, verschwindet im Arbeitszimmer und macht die Tür fest zu. „Du darfscht nicht gucken!“, teilt er mir noch mit. „Ich baschtel eine Überraschung!“

Und ich warte und warte.

Endlich kommt meine liebste Frau Holle und der Küchenchef macht sich bereit. Er ist jetzt ihr erster Assistent und ich ihr zweiter. Er darf alle Sachen holen und ich mir die Pfoten waschen und dann geht es endlich los!

Jetzt rein in den Ofen damit! Ich helfe inzwischen und knete einen neuen Teig. Und natürlich muss ich ganz viel probieren, ob er auch gut schmeckt.

Der Küchenchef richtet währenddessen ein großes Küchen-Keks-Back-Chaos an.

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Dann sind die Kekse knusprig braun und fertig und müssen aus dem Ofen! Heiß….heiß…..heiß!!!

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Sie sollen eigentlich in diese alte Dose. Ich aber so………

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Frau Holle sagt: „Misi, komm da raus! Ich hab keinen Kopf mehr für so einen Quatsch! Mir reicht es schon, dass der Küchenchef so ein Chaos anrichtet und verschwindet und ich muss die Küche wieder in Ordnung bringen. RAUS JETZT, ABER SCHNELL!

Oh, oh, die Alte kann nur noch ein ganz kleines bißchen Spaß vertragen. Endlich sind alle Kekse verstaut. Die zweite Ladung kommt aus dem Ofen und ich darf noch helfen, sie zu probieren und mit Zuckerguss zu verzieren.

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Nun habe ich Bauchweh und krieche in mein Terrarium. Weihnachtszeit kann richtig anstrengen!

14. Dezember

14. Dezember

Hallo Leute, heute ist Frau Holle nur am Bodenwischen, Staubsaugen, Fensterputzen, Wäschwaschen und Einkaufen. Sie verbreitet Unruhe. Ich mag das nicht. Ich soll nicht im Wege stehen. Ich soll keine Fußstapfen machen. Ich soll nicht dazwischen quatschen. Ich soll die Engel nicht jagen und die Weihnachtsmänner beim Üben nicht stören. Ich will mitmachen, aber sie sagen, ich darf beim Männertanz nicht mit tanzen , weil ich kein richtiger Mann bin, sondern ein Frosch. Wenn ich das im Sommer meiner Männergruppe erzähle, dass wir alle keine richtigen Männer sind, dann gibt es aber gehörigen Ärger!

Xaver hat auch keine Zeit. Er bastelt mit dem Engel Bengel kleine Frösche aus Papier für den Weihnachtsbaum und für mich eine Überraschung. Darum darf ich nicht ins Arbeitszimmer. Er sagt: „Mach´die Tür tschu und lasch unsch tschufrieden!“

Ich mache die Tür zu und lasse zufrieden. Zum Basteln habe ich keine Lust und zum Malen auch nicht und zum Fotografieren erst recht nicht und das soll eine schöne Weihnachtszeit sein? Ich rutsche auf dem Bauch im Wohnzimmer umher. Unten ist es schon schön sauber und glatt. Ich überlege, ob ich zum Erstarren nach draußen gehen soll, so langweilig ist mir. Vor der Blumenbank bleibe ich liegen. Dort sitzt ein schwedischer Engel und grinst mich an. Er (der Engel) sieht aus wie ein Mädchen. Warum heißt er dann er? Der Mädchen-Engel findet auch, dass er wirklich eine Sie ist und ihre Schwester ist auch eine Sie. Allerdings eine Weihnachtshexe, da stimmt das „sie“ wieder. Die Schwestern sitzen hier so herum  und stellen das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse her. Außerdem freuen sich beide auf das große Weihnachtsfest.

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Ich nicht. Ich will Frühling und frische Fliegen und meine Männergruppe. Ich will Sonne und Wärme und wieder als Gartenhänger arbeiten. Heute kann Weihnachten gerne dahin gehen, wo der Pfeffer wächst. Ich will Liebe und Zuwendung.

„Na, mein liebster kleiner Frosch, was machst du so?“ Frau Holle ist mal wieder ganz zerzaust und fertig. Fertig mit ihrer Arbeit. Sie setzt sich auf das Sofa und will sich einen Weihnachtsfilm ansehen. Damit sie in Stimmung kommt. Sie sagt: „Zum Glück ist alles nun recht sauber für meinen Wochenendbesuch. Hattest du einen schönen Tag?“ Nein, hatte ich nicht. Ich hatte einen ganz doofen Tag. Frau Holle gibt mir ein Küsschen auf die Nase und sagt, dass ich morgen mit ihr backen darf. Das macht man so im Advent. Man backt Kekse für den Besuch.

Nun habe ich auch wieder eine Freude. Ich gehe gleich mal in den Keller, um tiefgefrorene Mücken zu holen. Die streue ich dann über die Kekse. Damit der Besuch auch eine Freude hat!