






Ungemütlich
das Wetter
und es ist März
ohne Fahrradfahren
und mit Erinnerung
mein Revier
bleibt
ich bin allein
und meine Lieben
sind weit entfernt
und doch
dabei
Schmerzen
und gute Geschichten
zum Lesen und Sehen
und Denken
malen, schreiben und hören
lebendig sein
mit allem
was geht.
🐇
Was nicht mehr geht
es war einmal
und immerhin
bin ich geworden
was ich heute bin.
🌈
Alle Menschen
die ich kenne
sind gewachsen
und ich will
sie nehmen
wie sie sind
auch wenn
wir uns
nicht mögen
und manche
bleiben weg
das ist nicht schlimm.
💝
Mein Vorsorge-Ordner ist fertig. Wenn ich gestorben bin, bekommen meine Kinder einen guten Überblick und können alles Nötige zügig abarbeiten, ohne in meinen Papieren wühlen zu müssen.
Vielleicht nutze ich ihn auch selbst, falls ich mal umziehen will oder so.
Ich weiß noch nicht, wie ich bestattet werden möchte. Ruheforst oder Seebestattung? Vielleicht lasse ich meine Kinder entscheiden, vielleicht fällt mir noch selbst etwas dazu ein. Im Moment finde ich beides gut. Wobei im Wald zumindest mein Namensschild als Erinnerung am Baum genagelt sein wird, im Meer halten keine Schilder. Im Meer bin ich wirklich weg und verschwunden.
Meine Trauerfeier und alles, was dazu gehört, plane ich nicht. Meine Lieben wissen am besten, wie sie sich von mir verabschieden möchten. Ich werde nichts vorgeben oder wünschen.
Schade, dass ich davon nichts mehr mitkriege. Eigentlich bin ich neugierig. Wenn es nicht zu makaber wäre, würde ich……….ach quatsch. Blöder Gedanke. Bleibt geheim. Schwarzer Humor!
So, und jetzt steht der Ordner im Regal und wird von mir genauso vergessen wie der eben gedachte Gedanke. Hoffentlich gibt ihm meine Lebenszeit noch Gelegenheit, eine ordentliche Staubschicht anzusetzen.
Eine Pflicht ist abgearbeitet. Die Steuererklärung muss noch erklärt werden. Vermutlich am Wochenende. Und die fühlt sich sehr viel lebendiger an als der blöde Vorsorgeordner. Immerhin werde ich mich ärgern oder wundern, wenn ich erfahre, wie hoch meine Steuern für 2022 ausfallen. Vermutlich ist der Betrag größer als im letzten Jahr, denn Rentenerhöhung und Energiepauschale bleiben nicht ohne Auswirkungen.
Geschenkt!
Die Zeit rennt. Immer schneller. Alle sagen das. Nur die Uhren ticken wie immer. Wenn sie überhaupt noch ticken. Sie gehen Schritt für Schritt. Zeiger wandern ihren Kreis, einer ganz schnell, einer schnell und einer langsam, Stunde für Stunde. Wenn überhaupt noch Zeiger vorhanden sind. Meist sind es heutzutage ja Zahlen. Auch die bleiben im Kreis, irgendwie. Beginnen immer wieder neu. Tag für Tag. Monat für Monat. Nichts wird schneller, sie bleiben im Takt, die Zeitmesser. Eigentlich ja Zeitmesserinnen. Es sind ja weibliche Uhren.
Kalender bleiben, wie sie schon immer waren. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Jahr für Jahr. Immer gleich. Da ist der Zeitmesser dann auch männlich und nicht divers. Denn es heißt ja „der Kalender“. Warum eigentlich?
Jahreszeiten wechseln im gleichen Takt. Der Jahreskreis ist geschlossen mit Anfang und Ende. Die Geschwindigkeiten der Jahreszeit-Zeiten sind immer gleich.
Im Moment läuft mir allerdings der Frühling weg.
Aber in Wirklichkeit tut er das natürlich nicht. Er ist wie immer. Regelmäßig kommt und geht er. Auf mich nimmt er da keine Rücksicht. Ich bin ihm egal.
Die Natur, die Erde, das Weltall, sind sie zeitlos? Zeit wird ihnen gleichgültig sein, denn die ist menschengemacht. Sie sind, verändern sich und fertig. Anfang und Ende gibt es auch hier nicht, aber da hört mein Verstand auf zu funktionieren. Er besteht darauf dass alles einen Anfang und ein Ende hat. Basta. Klar, er kennt nichts anderes.
Es ist ja meine Erfahrung. Ich fange an, komme auf die Welt und wachse. Ich wachse, bis ich alt genug bin, damit aufzuhören. Dick kann ich (leider) immer noch werden. Und vielleicht auch wieder schrumpfen. Also ich wachse und mache mein Ding. Jedes zu seiner Zeit. Und jetzt, wo das Ende absehbar ist, nur noch eine Frage der Zeit, aber real vorhanden und nicht mehr wegzuleugnen, jetzt scheint die Zeit zu rennen. Wird sie knapper? Für mich schon. „Ich habe wenig Zeit“ bekommt eine neue Bedeutung. „Ich habe keine Zeit mehr“ nehme ich nicht zur Kenntnis, ist nicht aktuell. Ich nehme mir Zeit für alles, was ich möchte.
Das Alte macht Platz für das Neue. Anders geht es nicht.
Und wie komme ich nun dazu, Euch die Zeit mit diesem Text zu stehlen? Nö, ich habe mir Zeit genommen, zu schreiben. Auf Eure Zeit habe ich keinen Einfluss.
Ich hatte noch Leerlauf in der Tageszeit. Bin zu früh aufgestanden. Hatte noch Zeit totzuschlagen. Die arme Zeit. Aber nein, die Zeit ist unbeeindruckt und jetzt ist es Zeit, mich auf dem Weg zu machen. Zum QiGong endlich wieder. Mit Knie und ohne Rad. Das Auto wartet schon. Und jetzt wird die Zeit wirklich knapp, sonst komme ich noch zu spät.
Aber irgendwie vergeht die Zeit doch immer schneller, je älter wir werden. Es gibt ja auch Erklärungen, warum wir das so empfinden. Trotzdem: Eben noch Silvester und jetzt steht Ostern schon wieder vor der Tür. Ist doch furchtbar, oder?
Radfahren macht mein Knie noch nicht mit. Crosstrainer drei mal täglich einige Minuten schon. Ich trainiere tapfer und vorsichtig. Jeden Tag ein paar Übungen, sowie Krafttraining und QiGong mit YouTube. „Wird schon“, sagt die Zuversicht, die sich mit der Vorsicht zusammentut, und mein Knie äußert sich lieber nicht dazu.
Moderate Spaziergänge an den Stadtrand sind möglich. Ich achte wenig auf die Schmerzen und Anstrengung, sondern will genießen, dass die Natur fußläufig auch für Humpeltanten erreichbar ist. Die Vernunft passt auf und rät, nicht zu übertreiben und eben doch die Schmerzen zu beachten. Ich muss ja den Rückweg auch berücksichtigen.
Ich nehme meine kleine Canon mit, die passt in die Jackentasche. Mit dieser Kamera ist das Zoomen nicht optimal, aber die Rehe, die es sich im Feld gemütlich gemacht haben, sind zu erkennen. Ich war mir eben gar nicht so sicher, ob diese braunen Hubbel wirklich lebendig waren. Mein kleines Fernglas werde ich demnächst mal suchen, ich habe es irgendwo rumliegen.
Langweilige Landschaftsbilder werden manchmal interessanter, wenn ich die Farben umkehre. Das probiere ich immer wieder zu und zu gerne aus.
Eigentlich will ich meine 🫣 Steuererklärung….😬…..ich trödele und alles ist wichtiger als die. Kennt Ihr vielleicht, dieses Phänomen. Ich schlendere am PC, im Haus und Garten um diese Tätigkeit herum. Nur mal eben zum Mülleimer will ich, und draußen erwische ich mich dabei, wie ich Beikraut zupfe, bis meine Hände bluten. Irgendwelche Stachelzweige stechen und kratzen. Ich lerne das mit den Handschuhen nie! Genauso wenig wie das mit den Tabletts. Tabletts? Tabletten? Also, ich meine die Dinger, mit denen man Geschirr transportieren kann, zum Beispiel, wenn ich einen Tisch für Gäste im Garten decken will. Ich trage lieber jede Tasse einzeln raus, als dass ich mir so ein Tablett anschaffe.
So, jetzt ist es Zeit für Zimmersport, dann esse ich und gucke vielleicht „Rote Rosen“, die ich mir mittags gerne ansehe, wenn ich schlapp bin oder mich ablenken möchte. Oder mich erholen muss vom Gedanken an die Steuererklärung. Die wäre eigentlich schnell gemacht, aber gucken, wie sich andere im Leben verzetteln, sich verlieben oder beides, ist gerade spannender.
Steuererklärung mache ich morgen. Ach ne, dann philosophiere ich ja und kaufe ein und werde danach zu erschöpft für alle Pflichten sein. Dann eben übermorgen. Oder Freitag. Aber dann auch wirklich! Wenn ich Zeit habe😉.
Vorgestern noch frostig und gestern 20 Grad in Lüchow. Da kam ich schon wieder ins Schwitzen. Der Weg war anstrengend und schmerzhaft. Also nicht der Weg selbst, sondern meine Befindlichkeit nahm ihn so wahr. Ich lenkte mich von mir ab und suchte nach dem Frühling in der kleinen Stadt. Der lachte mich an und zeigte mir die Einblicke, die ich normalerweise übersehe, weil sie so alltäglich sind.
Abends sah ich mir einen Film an, der meine Sehnsucht nach Gesellschaft, Liebe und Jungsein befeuerte. Jung geht nicht mehr, aber Phantasiereisen sind gestattet und gesundheitsfördernd. Außerdem konnte ich nicht still sitzen bleiben, ich musste einfach mittanzen. Natürlich nicht so filmreif, aber immerhin hatte ich Bewegung vor dem Schlafengehen. Was für ein schöner Tagesausklang mit: https://de.wikipedia.org/wiki/Lovers_Rock_(Film)
Der Frühling
lockt
und eine kleine Panik
zwingt meine
Lebensfreude
in Ruhestellung
und die Frage
ob ich je wieder
ist nicht zu beantworten
und der Schmerz
schränkt
mich ein
und das Gehen tut weh
und
wird es wieder
ohne OP?
🌈
Geduld
und
Hoffnung
ja
es wird.
🌈
So glücklich
werde ich
sein
wenn
ich
wieder
radeln kann.
🌈
Ich würde
so dankbar sein.
🌈
Kleine Fortschritte
jeden Tag
raten mir
zum
Optimismus.
😅