Traurigkeit

Traurigkeit

Zoe veröffentlichte vor einigen Tagen ein Gedicht von Erich Kästner über die Traurigkeit, die jeder kennt. Ich las es, war berührt und spürte meine eigene Traurigkeit.

Ich mag nicht traurig sein. Bin es aber immer mal wieder. Dann möchte ich dieses ungeliebte Gefühl am liebsten weg drücken. Ich will mir meine Lebenszeit nicht vermiesen lassen. Die traurigen Zeiten sind vorbei. Worüber sollte ich auch traurig sein?

Aber ich weiß es genau: die Trauer darf und muss in mir sein, sie hat ihre Berechtigung wie alle anderen Gefühle auch. Doch ja, natürlich, es geht mir heute gut. Ich habe mich eingerichtet. Ich komme zurecht. Ich bewältigte Krankheiten, Arbeitsplatzverlust, Scheidung sowie den Tod meiner Eltern ganz alleine und mit ungeahnten Kräften. Wenn es ganz schlimm wurde, war immer jemand da, der mich hielt, bis ich es selbst wieder konnte. Es ist gut, ich lebe gerne und ich möchte kein anderes Leben haben. Die Trauer gibt mir Ruhe und Kraft, wenn ich sie zulasse. Die Lebensfreude bleibt ja trotzdem und nimmt mich herzhaft in ihre Arme.

Seit ein paar Jahren sorge ich gut für mich und kann darum sogar meine Trauer immer besser annehmen.

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Es wäre schön, wenn es mir bald gelingen würde, geschieden zu sein und mich trotzdem familiär geborgen zu fühlen. Dann bräuchte ich darüber jedenfalls nicht mehr traurig zu sein, denn Familie bleiben wir ja doch immer. Irgendwie.

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Gute Aussichten: 8

Zeilenende startete ein neues Fotoprojekt: Ein Jahr lang begleitet er ein Motiv mit der Kamera und an jedem letzten Sonntag im Monat gibt es ein Bild davon auf dem Blog. Ich mache das auch! Wer sonst noch mitmacht, findest Du  hier

Der letzte Sonntag im Monat ist auch schon wieder Geschichte. Warum sagt denn keiner was? Kann ich doch nicht wissen, dass schon bald wieder Oktober ist! Meine Güte, wo ist die Zeit geblieben?

Also, heute zeige ich Euch meine September-Terrasse nicht am Sonntag, sondern am Montag.

Der Herbst ist hier noch nicht wirklich angekommen. Den Sommerflieder habe ich zurück geschnitten und er belohnt mich mit neuen, wenn auch kleinen Blüten. Schmetterlinge und andere geflügelte Kleinwesen besuchen mich und spielen „Großes Flattern und Summen im Sommer“. Sie wissen nicht, dass dieser eigentlich vorbei ist. Der Sanddorn lockt mit prächtigen Beeren. Ich erkenne nach meiner Augen-OP auch aus der Ferne jede einzelne davon und staune! Welch ein Vergnügen! Die Amseln lassen sie noch in Ruhe. Es ist so, als ob sie Vorratshaltung betreiben und sich die Beeren aufheben, bis sie nichts anderes mehr finden. Oder schmecken die kleinen Dinger einfach nicht so gut? Also, ich mag sie nicht. Aber natürlich bin ich auch keine Amsel. Die Sommerblumen geben sich Mühe und blühen einfach immer weiter. Allerdings gibt es nicht mehr so viel Sonne auf meiner liebsten Terrasse. Um 16.00 Uhr liegt sie schon im Schatten und dann wird es auch recht schnell dunkel. Aber vorher treiben mich die Mücken ins Haus.

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Und so sah es Im August hier aus:

Es ist nicht immer leicht

Es ist nicht immer leicht

Meine gute Frau Holle rauft sich die Haare und will ihren Blog umbenennen. Sie sagt, er sollte ab sofort „Regenwolken und Abschiedstränen“ heißen. Sie sagt, sie verabschiedet sich von der Vernunft und der guten politischen Kultur. Ich verstehe das nicht. „Ach Misi, ich will diese Welt anders haben! Ich weiß gar nicht, wie ich weitermachen soll, als wäre alles ganz normal.“ Meine Güte, so habe ich sie ja schon lange nicht mehr erlebt. Dabei ist doch fast alles ganz normal. Allerdings wird es langsam kälter und die Blätter fallen. Ich muss noch klären, ob ich im Winter wieder rein darf. Aber heute noch nicht. Sie ist so komisch drauf.

Ich lenke mich vom Elend ab und zeige Euch meine neuesten Fotos. Wir waren doch letzte Woche in der Heide. Ich durfte tatsächlich mit. Meine Güte, ich bin das erste Mal mit dem Auto gefahren. Also, natürlich nicht selbst, das Steuerrad hing viel zu hoch. Aber ich klebte vorne an der Scheibe und bestaunte die große weite Welt, die an mir vorbeiraste. Viel zu schnell landeten wir am Zielort, stiegen aus und Frau Holle setzte mich vorsichtig in ihren Brustbeutel, den sie am Halse trug. Ich war so aufgeregt.

Ich hing in meinem Beutel, jubelte und machte gleich ein Foto.

IMG_1199Dann setzte sich meine liebste Frau Holle in Bewegung. Sie marschierte los und mir wurde schlecht.

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Es schaukelte hin……….

IMG_1179….und es schaukelte her.

Ich sagte, dass das so nicht geht und ich überhaupt nicht gerade sehen und knipsen kann. Frau Holle setzte mich auf den Boden und sagte, dass ich dann eben auf Pfoten weiter muss. Ich sollte aber aufpassen, dass ich mich nicht verhüpfe. Die Heide sei groß und sogar sie selbst verlor schon ab und zu die Orientierung. Ich versprach, vorsichtig zu sein, fotografierte erst einmal mein frisches Essen und aß es dann. Lecker!

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Gut gestärkt machte ich weitere Fotos:

Ich war voll im Flow. Wisst Ihr, was das ist? Im Flow hebt Frosch ab, weil er so glücklich ist mit seinem Tun. Er sieht und hört nichts anderes mehr, er denkt nur noch an das Fotografieren. Leider vergaß ich auch Frau Holle. Plötzlich fand ich mich einsam und allein im Sand und trocknete schon leicht aus. Ich kriege jetzt noch Starre, wenn ich daran denke. Ich sprang immer wieder in die Höhe, um einen Blick auf meine liebste Frau Holle zu erhaschen. Ich sprang und hüpfte und rief und konnte sie doch nicht finden. Dann kam auch noch ein furchtbares Ungeheuer auf mich zu:

IMG_1200Hilfe! Hiiiilfe!!!!!!! Hiiiiiiiiiilfe!!!!!!!!!!!!!!

„Misi, mein Misi, da bist Du ja! Komm mal her, mein kleiner Frosch.“ Sachte hob mich mein Schutzengel Holle in die Höhe. Ich zitterte und schrie und wollte nur noch nach Hause. Frau Holle stopfte mich in ihren Beutel und bewegte sich langsam auf unser Auto zu.

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Sie sprach: „Ach, mein Misi, es kommen ja immer wieder neue Schrecken auf dich zu. Wir müssen besser auf dich aufpassen.“

Ja, das finde ich auch. Ich habe mich ja gerade erst erholt vom wahren Märchen und dem Anliegen der Frauen, Frösche an die Wand zu klatschen, um zu sehen, ob sich in ihnen Prinzen verstecken. Jetzt sitze ich im Gartenteich und genieße die absolute friedliche Ruhe zu Hause. Ich kann mich wirklich nicht weiter um Frau Holle kümmern, die ihren Blog umbenennen will. Da muss sie jetzt ganz alleine durch. Sie steht vor mir und sagt: „Misi, weißt du was? Ich lege mich zu dir in deinen Teich, verstecke mich vor der Welt und genieße die warme Herbstsonne! Und der Blog heißt weiter so, wie er eben heißt!“ Gut so!

Und Ihr? Liegt Ihr auch irgendwo herum, schaltet einfach die Nachrichten aus und denkt an etwas Schönes?

 

Grauer Star ist weg

Grauer Star ist weg

Mein Blutdruck schoss in ungeahnte Höhen, aber davon einmal abgesehen ging es mir gestern in der Augenklinik gut. Ich war nur froh, dass ich von meiner ersten OP alles Unangenehme vergessen hatte, sonst hätte ich beim Warten wahrscheinlich vor Angst und Unbehagen gezittert wie Espenlaub. Na ja, die Valium, die mir das Warten versüßte, tat ihre Arbeit und gaukelte mir innere Ruhe vor. Bevor ich in den OP-Raum geführt wurde, musste ich mir über meine wunderschönen neuen Schuhe Plastiküberzieher stülpen. Na toll, hätte ich auch meine alten Treter anziehen können. OP-Kittel und Haube vervollständigten mein Outfit und ich sah aus wie alle Patienten vor mir und nach mir.

Ich hielt mich tapfer. Die Ärztin hatte ja versprochen, während der OP ganz viel zu erzählen, damit ich mich beim Zuhören ablenken könnte. Sie hat ihr Versprechen tatsächlich gehalten. Aber leider erklärte sie irgend einer Azubine alles, was sie gerade mit mir veranstaltete. Das wollte ich so genau eigentlich nicht hören und lenkte mich nicht besonders gut ab. Besonders die dickere und längere Spritze, die sie gleich setzen würde, entsetzte mich sehr. Ehrlich gesagt war es dank der Tablette nicht so schlimm mit dem Entsetzen, aber es macht sich in diesem Zusammenhang doch gut, oder? Unangenehm war diese Spritze trotzdem. Das will ich Euch gar nicht so genau erzählen. Ich will Euch ja keine Angst machen, falls Euch der Graue Star auch einmal erwischen sollte. Ich bekam ein großes Lob, dass ich so ruhig geblieben war und das Versprechen, dass es nun nicht mehr weh tun würde. Hat es zum Glück auch nicht. Und dann ging es immer so weiter, jeder Schritt wurde kommentiert und erklärt. So erfuhr ich auch, dass ein Teil meiner natürlichen Linse nicht zu entfernen war. Toll. Dann war ich fertig mit den Nerven und die Ärztin mit meinem Auge. Alles gut gelaufen, sagte sie und ich wurde entlassen und in ein Taxi gesetzt.

Heute Morgen suchte ich meinen Augenarzt auf, der den Verband entfernte, die Wörter „eventuell weglasern“ murmelte und damit den Rest meiner natürlichen Linse meinte. Wenn er, also der Rest, mich denn stören würde. Was aber erst in drei Wochen zu beurteilen sei. Ich hoffe sehr, dass er sich nicht weiter bemerkbar macht, denn ich habe absolut keine Lust auf weitere Besuche der Augenklinik, mögen die dort auch noch so nett sein. Die Erinnerungen sind einfach noch zu frisch. Mein Augenarzt gab mir den guten Rat, mich auf keine Boxkämpfe einzulassen, nachdem ich wissen wollte, worauf ich jetzt besonders achten müsste. Ich wurde entlassen und verabredete mit der Sprechstundenhilfe zwei Termine zur weiteren Nachsorge. Unterwegs nach Hause beschäftigte mich Frage, ob ich mir nicht später doch einmal einen anderen Augenarzt suchen sollte. Einer, der nicht so kurz angebunden ist und mir so dumme Ratschläge gibt. Boxkämpfe, also ehrlich!

Heute sehe ich alles heller, aber nicht klarer, weil mein rechtes Auge doppelt sieht. Ich hoffe, das gibt sich noch. So ist es doch recht lästig und ich bin kurz davor, mir eine Augenklappe anzulegen. Aber das wäre wohl kontraproduktiv.

Worüber ich mich gefreut habe:

  • Alle waren nett in der Augenklinik. Und die Taxifahrerinnen auch.
  • Heute saß im Wartezimmer meines Augenarztes, den ich vielleicht verlassen werde, eine Leidensgenossin. Man erkennt sich am Augenverband und fühlt sich gleich miteinander verbunden. Wir fachsimpelten ganz vergnügt über die gestrige OP und hatten dabei ziemlich gute Laune.
  • Freundinnen und Söhne nahmen Anteil und freuten sich mit mir, als die OP überstanden war.
  • Ich bekam sogar Blumen und Schokolade von meiner liebsten Nachbarin geschenkt.
  • Über Eure lieben Kommentare und guten Wünsche freute ich mich ganz besonders. Dafür möchte ich Euch heute noch einmal ganz herzlich danken!

Gedanken

Gedanken

Doch ja, es sind vier! Jeden Tag fahre ich an der kleinen Kuhherde vorbei. Sie hält sich immer ganz hinten auf der Weide auf. Dort haben sie Ruhe. Manchmal liegen die Kleinen zusammen, man sieht nur noch ihre Köpfe. Eine Mama-Kuh liegt bei ihnen und passt auf. Die anderen grasen friedlich vor sich hin. Ich habe das auch schon bei den Schafen beobachtet. Die Kleinen liegen zusammen, ein Schaf passt auf und die anderen Mütter fressen in Ruhe. Wie die Tiere das wohl kommunizieren?

Der Sommer verabschiedet sich so langsam. Die Felder sind aufgeräumt, die Schatten werden länger und abends mache ich schon vor der Tagesschau das Licht an. Die Mücken wollen rein. Einmal habe ich lüftungstechnisch im Keller die Tür nach draußen geöffnet. Fast alle Mücken der näheren Umgebung sind jetzt drinnen. Sie warten geduldig, bis ich in den Keller muss und schwirren ab in meine Wohnung. Raus wollen sie nicht mehr. Sie kleben an meinen Wänden und genießen das Leben. Wenn es draußen dämmert, versammeln sich tausende von ihnen vor meinem Wohnzimmerfenster und wollen auch in die gute Stube. Ich denke nicht daran, das Fenster zu öffnen, obwohl die, die drinnen sind, auch am Fenster kleben und nun doch wieder raus wollen.

Was ich in der letzten Woche sonst noch beachtenswert fand, seht Ihr hier:

In der nächsten Woche werde ich am rechten Auge  operiert . Echte Linse mit dem Grauen Star raus und künstliche Linse rein. Ich habe das vor einigen Jahren am linken Auge machen lassen. Ich bin froh darüber, dass es diese Möglichkeit heutzutage gibt. Ich wäre sonst schon fast blind. Ich weiß, dass es nicht so schlimm werden wird. Trotzdem beschäftigt  mich die OP heute doch sehr. Die Gedanken daran, was alles schief gehen könnte, sind gar nicht schön, aber hartnäckig. Ich musste ja auch die Informationen darüber lesen und unterschreiben. So genau wollte ich das gar nicht wissen…..Außerdem befallen mich viele Ideen, was während der OP nicht passieren darf (niesen, husten, zittern, Panikattacken). Zu blöd, ich werde doch wohl mal 20 Minuten nicht niesen müssen! Ich weiß das, ich kann das und die Valium, die ich vorher kriege, wird meine Attacken in den Garten schicken und mich auch sonst sehr unterstützen.  Mein Taxi ist bestellt und morgen muss ich mit den Augentropfen anfangen. Ich habe schon mal geübt, mein rechtes Auge nicht zu reiben, wie ich es häufig und gerne mache. Ich darf das die nächsten vier Wochen gar nicht mehr. Nachts lege ich mir lieber eine Augenklappe an. Na gut, darüber mache ich mir jetzt keinen Kopf. Alles wird gut und ich bin ja schon groß………….Juchu, ich freue mich so! Wenn alles vorbei ist, kann ich mit beiden Augen wieder gut sehen!

Ich gehe gleich schwimmen und heute Nachmittag bekomme ich lieben Besuch. Das lenkt mich ab. Ich wünsche Euch einen schönen, sonnigen Sonntag und einen guten Wochenstart!

 

Traumwelten 4

Ich brauche Anlaufzeit, um meine erste Traumwelt fertigzustellen. Ich bin ganz froh, erst einmal meinen Garten in Ordnung zu bringen. Ich lese lieber. Ich koche lieber. Ich drücke mich. Komisch. Das kenne ich von mir. Ich habe auf diese Art viele Bilder nicht fertig bekommen. Was bremst mich so aus?

Und wenn ich mir nun ausdenke, dass ich diese Bilder für Kinder male? Für ein Kinderzimmer, ein Bilderbuch oder einen Grundschulklassenraum mögen sie akzeptabel sein. Kann ich doch machen, oder? Ja, dieser Aspekt gefällt mir und ich kann mich endlich wieder an meine Traumwelten setzen. Plötzlich kommt mir der Gedanke, dass meine zukünftigen Enkelkinder diese Bilder bekommen werden. Ach du Schreck, wo kommt das denn auf einmal her? An die ist doch überhaupt noch nicht zu denken. Das bleibt doch unter uns, oder? Meine Güte……

Ich schreibe jetzt lieber nicht, was ich selbst schon wieder zu kritisieren habe. Mein innerer Kritiker hat sich auf einen Tisch gestellt und lamentiert lauthals. Liebestöter und Spielverderber applaudieren ihm. Also wirklich, jetzt sollte mein Selbstbewusstsein an die Arbeit gehen und diese Gesellen in den Garten schicken. Jawohl, sagt es, wir stellen Dein Bild ins Netz und dann kann der Kritiker mal schön vom Tisch steigen und bei sich selbst Fehler suchen.

Vorsichtshalber klebe ich die Elemente noch nicht richtig fest. Ich kann sie wieder lösen und durch neue ersetzen. Eine gute Idee: Interaktive Bilder zum Aufhängen. Kinder könnten eigene Elemente herstellen und hinzufügen. Vielleicht ein eigenes Foto. Und zu Weihnachten könnte der Weihnachtsmann auftauchen oder ein Engel oder ein Tannenzweig. Ostern guckt der Osterhase um die Ecke und Eier werden versteckt. Zum Geburtstag gibt es eine große Torte und vielleicht schauen sogar Gäste kurz vorbei?

Was habe ich noch geschrieben? Wer meine Bilder blöd findet, ist selbst blöd? Ein ziemlich blöder Satz. Ich korrigiere ihn: Wer es blöd findet, dass ich solche Bilder male, ist selbst blöd. Das stimmt. Aber wer mein Bild nicht leiden mag, der hat ein gutes Recht dazu. Ob ich es hören will, muss ich mir noch überlegen.

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Schade, das Glitzern und Funkeln kann ich nicht fotografieren. Das müsst Ihr Euch jetzt denken.

Nichts geht mehr!

Nichts geht mehr!

Hallo Leute, mir ist schlecht vor Angst. Dr. Schreckweg ist nicht zu erreichen und Frau Holle ist entweder weg oder sie malt und klebt und macht und tut. Darum muss ich das mit Euch besprechen.

Vor ein paar Tagen las Frau Holle in einem dicken Buch (ohne Bilder!). Ich wollte wissen, was in dem Buch steht. Sie sagte: „Märchen.“ Aha. Dann fragte sie, ob sie mir das Märchen vom Froschkönig vorlesen soll. Herr Krone und Xaver spielen immer Froschkönig, tragen darum eine Krone und halten sich für etwas besseres. Was natürlich lächerlich ist. Ich kann mir auch eine Krone aufsetzen. Und ich kann mir sogar einen Heiligenschein anbinden, mit Frisur. Und ich denke nicht, dass ich ein Froschkönig bin. Ich kenne meine Wurzeln.

 

 

Na ja, egal. Also, Frau Holle las mir das Märchen vom Froschkönig vor. Kennt Ihr die Geschichte? Also, eine Prinzessin geht in den dunklen Wald zum Brunnen und spielt mit ihrer goldenen Kugel. Da frage ich mich, warum sie eine goldene Kugel überhaupt besitzt, warum sie in den dunklen Wald geht und was eine goldene Kugel dort zu suchen hat. Was soll das? Egal. Diese blöde, nutzlose goldene Kugel fällt in den Brunnen und die wunderschöne Prinzessin, über die sich sogar die Sonne freut, weil sie so schön ist, weint und schreit und plärrt. Das stört natürlich den dicken, hässlichen Frosch, der im Brunnen wohnt. Keine Rede davon, dass der eine Krone auf hat oder König ist. Er ist dick und hässlich, weiter nichts. Egal. Der Frosch will der wunderschönen Prinzessin ihr Spielwerk (das steht da wirklich! Ich schmeiße mich weg und kann nicht mehr vor Lachen!) aus den Tiefen des Brunnens holen, damit sie endlich Ruhe gibt. Natürlich will er etwas dafür haben, aber keine Edelsteine und so, er will ihr Spielkamerad (!) werden, von ihrem Tellerlein essen und in ihrem Bettchen schlafen (!). Spielkamerad? Soso. Na ja, Prinzessin verspricht das, will sich aber nicht daran halten und wird vom Vater dazu gezwungen. Und dann kommt das Entsetzliche, ich habe mir das wortwörtlich gemerkt: Als sie aber im Bette lag, kam er (der Frosch gibt nicht auf!) gekrochen und sprach: „Ich bin müde, ich will schlafen so gut wie du: Heb mich herauf, oder ich sags deinem Vater.“ Da ward sie bitterböse, holte ihn herauf und warf ihn aus vollen Kräften wider die Wand: „Nun wirst du Ruhe geben, du garstiger Frosch.“  Als er aber herabfiel, war er kein Frosch, sondern ein Königssohn mit schönen freundlichen Augen.

So, Ihr Lieben, habt Ihr das gewusst? Die Prinzessin küsste den Frosch überhaupt nicht. Sie klatschte ihn gegen die Wand. Der Frosch hatte Glück, weil er ja ein verzauberter Prinz war. Und zackkrachbumm hatte er freundliche Augen und die Prinzessin verliebte sich in ihn und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Aber: wie oft höre ich Frauen sagen, dass man viele Frösche küssen muss, um einen Prinzen zu finden. Und viele Frauen versuchen das bei mir, weil sie hoffen, ich sei ein Prinz für sie. Und nun habe ich solche Angst, dass sich die Geschichte rumspricht. Frau muss Frosch gar nicht küssen, sondern an die Wand klatschen. Und wenn die das bei mir ausprobieren, bin ich tot. Meine Güte. Ich bin arbeitsunfähig, seit Frau Holle mir das Märchen vorgelesen hat. Ich verstecke mich vor der Menschheit.

Und das gerade jetzt, wo der Storch weg ist. Es ging mir so gut wie schon lange nicht mehr beim Rumhängen. Ich muss unbedingt Herrn Krone und Xaver informieren. Die sollten sofort ihre Kronen absetzen und aufhören, das Schicksal herauszufordern. Meine Güte, bin ich fertig……

Von Kühen und Schafen

Vor ein paar Tagen schien es, als wollte der Sommer noch lange bleiben. Das machte mich froh. Ich schaute bei meiner kleinen Kuhherde vorbei. Vier Kälbchen konnte ich entdecken. Schade, ich hatte nur meinen kleinen Fotoapparat dabei und darum gibt es nur ein Foto. Die anderen sind nichts geworden.

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Nebenan hielt sich eine kleine Schafherde auf. Der Schäfer war gerade dabei,  mit seinem Hund zu trainieren. Er, also der Hund, hatte scheinbar wenig Lust, zu gehorchen. Arme Schafe, sie wurden hierhin getrieben und wieder zurück. Lustig, wie immer alle zusammen blieben. Der Schäfer behielt die Nerven, bis der Hund sich auf seinen Job besann und sich bemühte, ein guter Schäferhund zu werden. Die Schafe verschnauften und der Schäfer besprach das mit seiner Herde.

IMG_1112Er tröstete sie und meinte, der Hund hätte schon gute Anlagen und bald würde er sie nicht mehr jagen. Die Schafe glaubten das nicht so recht, beschwerten sich und fanden das Ganze ziemlich unverschämt. Der Hund schlich davon und schämte sich.

IMG_1115Der Schäfer meinte, dass sich die Schafe nicht so anstellen sollten, sie sind ja schließlich auch keine Unschuldslämmer. Das wollten sich die Schafe nicht länger anhören.

IMG_1117Das betrübte den Schäfer und er sprach sehr eindringlich mit seinem Hund. Dieser versprach, es das nächste Mal besser zu machen.

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Diese Schafe wohnen gleich um die Ecke. Sie stecken ständig ihre Köpfe zusammen und manchmal auch in eine Futterschüssel.

IMG_1128Es gibt immer etwas zu bereden und manchmal lassen sich die gefiederten Freunde umhertragen. Sie finden es ganz gemütlich auf der lebendigen Wolle.

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Wichtig sind die Ruhezeiten! Die müssen unbedingt eingehalten werden.

IMG_1131IMG_1136Heute regnet es. Es ist ungemütlich draußen. Ich bin froh, keine Kuh und kein Schaf zu sein.

Traumwelten 3

Ich fange mit dem Nachtbild an. Das soll als erstes bevölkert werden…..

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Meine Güte, mein Schreibtisch sieht schon wieder aus! Es ist wie Weihnachtsbäckerei. Wenn ich damit anfange, sieht meine Küche nach drei Sekunden wie ein bemehltes Schlachtfeld aus. Es ist kein Zufall, dass ich jetzt gerade daran denke. Ist der September erst im Land, kommt Weihnachten auch schon angerannt.

Wenn ich bastle und male, entsteht ruckzuck ein kreatives Chaos. Zum Glück habe ich mein Arbeitszimmer, dort kann das Chaos liegen bleiben und solange wachsen, bis ich darin verloren gehe. Aber bis dahin werde ich hoffentlich fertig sein mit meinen Prinzessinnen Traumwelten. Meine Güte, ich bin 65. Sollte ich nicht lieber mal ein Erwachsenen – Thema bearbeiten? Nö, keine Lust. Mein inneres Kind lässt das auf keinen Fall zu. Prima. Auch gut. Erwachsenwelt ist sowieso ziemlich anstrengend und manchmal schrecklich genug. Das kann ich in meiner Wohnung nicht gebrauchen. Ich will keine Kunst, ich habe mich für Deko entschieden.

Wie schön, endlich kann ich meine Spiegel-Folie nutzen. Die Rolle liegt schon seit Jahrzehnten bei mir herum. Jetzt sind 3 cm² verbraucht. Mit dem Rest könnte ich eine Tür tapezieren. Die Spiegelfolie spiegelt sogar, das kann man unten deutlich sehen. Ich freue mich darauf, den Nachthimmel mit Sternen zu bekleben. Den Mond habe ich eben fertiggestellt. Wenn Licht darauf scheint, glitzert und funkelt er wie verrückt. Ich liebe das.

Der Anfang ist gemacht. Der ist für mich immer schwierig. Meistens höre ich an dem Punkt auch gleich wieder auf, weil es mir schwer fällt, mich festzulegen. Ich verliere häufig schon die Lust, bevor ich anfange. Wenn ich über diesen Punkt rüber bin, bleibe ich gewöhnlich am Ball.

Es wird lange dauern, bis meine Prinzessin- bei -Nacht -Traumwelt fertig ist. Ich bin gespannt……

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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