Nebelschwaden wabern. Lichter leuchten, Menschen bis zum Hals im Wasser treiben und kreiseln, Sprudel tun sich auf, Salz auf der Haut. In der Ecke hängend lasse ich mich kneten. Der Badeanzug macht Sperenzchen und bläht sich auf. Ich kann ihn nicht bremsen und werde zum Sumo für ein Weilchen. Im Warmen lasse ich mich treiben. Gedanken kommen und gehen. Draußen in der Ferne Musik und Bäume in Licht getaucht, der wahre Regenbogen auf Erden!
In der Therme werde ich zum Kind. Nichts von der Welt wissend, spielend im Wasser geborgen und mit den Menschen verbunden, die sich mit mir zusammen hier treiben lassen, dem Alltag entronnen für ein paar Stunden. Sohn und seine Liebste trudeln vorbei im Wasserstrudel und sehen glücklich aus. Sie erkennen mich nicht, denn sie haben ihre Brillen im Spind gelassen. Wohlig strecke ich meine Glieder und schwimme ein paar Züge, bis ein plötzlicher Strudel nach mir greift. Ein Mann lacht und kann sich nicht halten. Wir stoßen zusammen. Du meine Güte! „Treibgut!“, sagt er und treibt dann vorbei ins Ungewisse.
Als sich überall die Liebespaare knutschend an die Ränder klammern, ist unsere Zeit vorbei. Schnell noch eine griechische Platte besorgt und dann besuchen wir gut gewässert und tiefen-entspannt die Verwandtschaft, die schon mit dem Ouzo auf uns wartet. Und dann lösen wir bis Mitternacht fröhlich die Probleme dieser Welt.
Schön hast Du das beschrieben: deine Tiefenentspannung nimmt mich mit in ihr Reich.
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Das war der Plan! Schön, dass es gelungen ist.
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Treibgut, treibe gut – ich wünschte ich könnte immer so leben 🙂
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Immer geht nicht! Wäre auch langweilig, oder?
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Das tönt wunderbar, warm und leicht.
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Ja, diese Stimmung wollte ich weiter geben. Ich genieße mein Treiben in der Therme immer sehr, denn ich brauche ab und zu eine Auszeit vom großen Ganzen. Und ich scheuche jeden Gedanken fort, der mich fragen will, wie sehr denn die Therme der Umwelt schadet. Liebe Grüße! Regine
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