Es gibt in jedem Menschenleben
Momente der Selbsterkenntnis, welche peinlich sind.
Die Schwächen des Charakters,
welche man sich so gern verhehlen wollte,
treten in solchen Augenblicken
mit erschütternder Klarheit vor das Auge.
(Robert Byr)

Ja, das war mal wieder so eine Nacht, meine Güte. Die Erinnerungen an das, was in meinem Leben schiefgelaufen ist, erdrückten mich fast. Ich bin kein guter Mensch. Keine gute Tochter, Schwester, Freundin, Ehefrau und Mutter. Erschütternd.😭

Ich halte die Selbsterkenntnis für schwierig und selten, die Selbsttäuschung dagegen
für sehr leicht und gewöhnlich.
(Wilhelm von Humboldt)

Es fiel mir leicht zu glauben, dass ich eine Gute war. Niemand hat an mir groß gelitten. Ich aber an den anderen, die mir so so ungerecht entgegenkamen.💪

Es gibt ein sicheres Zeichen der Selbsterkenntnis:
wenn man an sich selbst mehr Fehler bemerkt
als an anderen.
(Friedrich Hebbel)

Meine dunklen Seite will ich am liebsten gar nicht kennen. Ich meine die wirklich dunkle. Die Schuld, die ich auf mich geladen habe. Das Wissen erdrückt mich fast. Ist meine helle Seite überhaupt vorhanden? Gab es sie je?😳

Niemand ist nur gut oder nur schlecht. Auch ich nicht. Wenn mir gerade alles so dunkel erscheint, liegt es daran, dass ich nicht wissen und spüren will, was ich getan habe. Mir wird jetzt in diesem Moment so vieles wieder einmal bewusst, was ich bin und war. Ich lehne das ab. Ich will so nicht sein. Niemand sollte an mir leiden, das wollte ich nicht. Ich habe es nicht verhindert. Weil ich es nicht konnte.😫

In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich,
dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.
(Albert Camus)

Wie tröstlich sich das anfühlt. Meinen unbesiegbareren Sommer werde ich suchen und finden.🌈

Irgendwann in deinem Leben
wirst du auf eine Reise gehen.
Es wird die längste Reise sein, die du je gemacht hast.
Es ist die Reise zu dir selbst.
(Katharine Sharp)
 

Na gut, dann wehre ich mich nicht mehr gegen die Selbsterkenntnis. Ich gucke in den Spiegel und sehe, was ist und war. Es muss ja nicht immer in der Nacht passieren. Das fördert nur die Schlaflosigkeit. Ich betrachte alles und will nichts wegdenken oder anderen die Verantwortung für meine Fehler zuschieben. So schaffe ich den Frieden in mir. Und lasse die anderen zufrieden. 💝

Selbsterkenntnis ist die Fähigkeit,
einen ehrlichen Blick auf das eigene Leben zu werfen, ohne es für richtig oder falsch, gut oder schlecht zu halten.
(Debbie Ford)

Das ist das beste Zitat in meinen Augen. Alles war, wie es war. Auf diesem Weg bin ich ins Heute gekommen, so wie ich bin und wie es ist. Und ich gehe weiter. Wie es wird, kann ich nicht wissen. 🫂

Eine erfolgreiche Suche nach Selbsterkenntnis
sollte darin enden,
dass wir vor uns selbst eingestehen,
wie wenig wir von uns selbst wissen
und vielleicht sogar wissen können.
Sokrates hat dieses Paradoxon
mit den Worten zusammengefasst:
Ich bin weise, weil ich weiß, dass ich nicht weiß.
(Alain de Botton)

Und ja, ich werde nie alles über mich wissen. Das ist in Ordnung.🍀

Am besten geht das mit der Selbsterkenntnis, wenn ich es dann auch wieder gut sein lasse. Nicht immerzu im Seelenleben kramen und forschen und fühlen und denken, sondern im Jetzt handeln und machen. Jedes zu seiner Zeit. Und heute Nacht schlafe ich hoffentlich wieder besser, denn das, was ich jetzt über mich weiß, lasse ich so, wie es war und erinnere mich daran: Ich habe auch vieles gut gemacht. Hell und Dunkel halten sich in etwa die Waage. Mal überwiegt das ein, mal das andere.

Die Zitate fand ich hier: http://www.selbstklarheit.de/selbsterkenntnis-zitate/

9 Gedanken zu “Selbsterkenntnis

  1. Diese Worte schrieb ich zuvor und empfinde sie auch jetzt noch, nachdem sie versehentlich bei Elke gelandet waren:
    „Danke. Das wunderbare Bild mit dem Regenbogen zu Beginn öffnete und erhellte den Weg nach innen. Es wächst daraus eine vorher nicht geahnte und wohl vorher nicht gepflegte und daher nicht vorhandene LICHT-Brücke, auf welcher Weisheit zu uns strömt.“

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  2. Mir scheint, jeder kennt sich selbst ganz gut. Wir wissen Bescheid über uns. Aber wir möchten manches von dem, was wir wissen, nicht wahrhaben, möchten es verdrängen, umbenennen, schönreden, und vor allem: nicht ändern. Andererseits schätzen wir das, was wir gut gemacht haben, oft zu wenig. Denken, es war nicht gut genug. Aber wer sind wir, dass wir alles Bestens vollbringen könnten? Gut genug ist gut genug.
    Ändern lässt sich das, was wir taten oder unterließen, eh nicht, also ist das Beste, mit offenen Sinnen weiterzugehen und das Leben nach bestem Vermögen zu leben.

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