Die Überschrift lügt. Oder doch nicht? Abenteuer (außergewöhnliches, erregendes Erlebnis) ist ja relativ. Früher waren meine Reisen durch Afrika oder das Kinderkriegen ja noch echte Abenteuer, heute reicht manchmal schon ein Weg zum Container.
Steuererklärungen, Nebel mit Folgen und Überweisungen können aktuell echte Herausforderungen für mich sein. Davon will ich berichten, weil Großes gerade nicht passiert. Das Weltgeschehen vergesse ich einfach mal.
Meine vereinfachte Steuererklärung für Rente und Pension bei Elster ist einfach. Eben habe ich meine Zugangsnummer beantragt. Die kommt (hoffentlich) in den nächsten Tagen. Den ersten Schritt erledigt zu haben ist immer ein gutes Gefühl. Wobei die jetzigen Schritte früher so nebenbei gegangen wurden, heute sind sie meine Haupttätigkeit und dementsprechend wichtig im Tagesablauf und überhaupt.
Genauso wie mein Gang zur Sparkasse gestern. Zu Fuß, weil ich mich noch nicht auf das Rad traue. Ich bin also gegangen, in Kälte, Wind und Sonnenschein. Nach meinem Sturz vor einer Woche fühle ich mich extrem unsicher auf den Beinen. Alle Muskeln schmerzen, weil sie gerade so selten bis gar nicht beansprucht werden. Jeder nasse Fleck auf dem Weg signalisierte „GEFAHR“ und ich fand das gar nicht schön. Mein Fall im Nebel wirkte sich auf mein Nervensystem immer noch aus und auch der aktuelle Zeitungsbericht über schwere Sturzverletzungen vieler Menschen im Schnee am Freitag. Ich brauchte kein Schnee dazu, nur Nebel, der eine Eisschicht über meinen Vorgartenweg zauberte, nur dort und sonst wo nirgends. Immerhin habe ich mehr Glück gehabt als andere.
Überweisungen machen mir auch Stress. Bloß keinen Zahlendreher! Bloß den richtigen Empfänger eintippen! Dreimal prüfen. Na gut, habe ich bewältigt und nun warte ich auf die Bestätigung, dass die zweite Rate für das Ferienhaus richtig angekommen ist.
Früher bin ich einfach losgegangen, wenn ich in die Stadt wollte. Heute überlege ich es mir dreimal und es fühlt sich so an, als ob ich einen Tagesausflug plane. Dabei war ich gestern nur eine Stunde unterwegs. Früher wäre es sowieso viel…..ach egal, früher ist vorbei.
Natürlich hätte ich auch früher hier mein „Abenteuer“ gar nicht erwähnt, weil Gehen und Überweisen etwas Alltägliches war und nebenher erledigt wurde. Ich denke an meine Mutter, der ich, als ihre Kräfte nachließen, so wenig Verständnis entgegenbringen konnte. Heute kann ahnen, wie es ihr erging, wie tapfer sie war und später resigniert. Ich kann es nicht wissen, weil ich körperlich noch fitter bin als sie damals.
Meinem Knie geht es übrigens besser. Strümpfe anzuziehen ist nicht mehr so anstrengend, weil es im Rahmen seiner Möglichkeiten immer biegsamer wird. Kaputt ist es ja schon lange. Ich nehme keine Schmerzmittel mehr, absolviere brav meine Übungen und raffe mich (fast) jeden Tag zu einer kleinen Runde auf.
Schließlich will ich in ein paar Wochen nach Dänemark!
Gute Nachrichten habe ich auch: Meine Abschläge für Strom sind dank der Bremse nicht höher als sonst. Auf die Gasabrechnung warte ich noch. Ein Brief kündigte an, dass diese bald kommt.
Mein Vorsorge-Ordner ist fast fertig aktualisiert. Es kommt ja eins zum anderen. Ich frage mich, wie ich das mit den Passwörtern regele. Ich möchte sie ja dort nicht einheften. Wobei ich gestehen muss, dass ich diese sowieso schriftlich aufgelistet habe. Ein gut geschulter Einbrecher würde sie schnell finden. Vielleicht gebe ich sie meinen Söhnen schon mal vorab. Und zwar geteilt: der eine kriegt das eine und der andere das Passwort dazu. Sollen die doch sehen, wo sie ein gutes Versteck dafür finden. Ach ne, das ist alles Quatsch.
Ja, so richtig spannend ist mein Leben trotz der vielen täglichen „Abenteuer“ gerade nicht. Dass ich gleich eins meiner Lieblingsessen (Spinat mit Rührei) esse, hat auch keinen Nachrichtenwert. Dass ich mich darauf freue, vielleicht schon eher!
Habt einen schönen, entspannten Sonntag, liebe Leser*innen!
Lauter winzige Fort-Schritte….Und welch ein Glück, daß das Gehen noch und das Kniebiegen wieder möglich sind!
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Danke, Gisela, manchmal fühlen sich die Fortschritte ein wenig wie Rückschritte an. Aber ich habe Hoffnung, dass ich bald wieder radeln kann.
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Das wollen wir hoffen.☺️
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Wie sich das Leben doch wandelt und du es trotz der „Nichtigkeiten“ schaffst es bildhaft zu erzählen. Ja, da landen wir alle mal, früher oder später.
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Später ist besser!😉
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😂😉
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Ich bin ja die Königin der fehlerhaften Überweisungsformulare…
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😂🏆
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