„Hier bin ich zu Haus“, dachte ich bei meiner ersten Radrunde nach der Reise und das Herz ging mir auf.

Später saß ich auf meiner Terrasse herum und fand, dass meine Lieblingsnachbarin meine Blumen gut versorgt hat.

Ich bin nun im Alltag angekommen. Ratlos sehe ich die Nachrichten. Klimakatastrophe und Massentourismus. Es wird darüber gesprochen, wie schlecht die Flughäfen funktionieren. Das Fliegen selbst wird überhaupt nicht mehr infrage gestellt. Werbung für Kreuzfahrten sehe ich überall und die Menschen freuen sich, endlich wieder auf die Meere zu kommen. Autos sind auch nicht besser. Die verstopften Autobahnen und das von Autos zugemüllte Hamburg habe ich ja selbst erlebt und auch mit dazu beigetragen. Wie schaffen wir das? Einerseits die Auswirkungen auf die Natur und unsere Gesundheit hautnah zu erleben und trotzdem zum reinen Vergnügen weiter zu machen wie bisher?

Ja, ich weiß, Menschen verdienen Geld mit dem Tourismus. Es wäre schlimm für die Wirtschaft, wenn wir nicht mehr reisen würden. Und wir würden etwas Wertvolles verlieren, wenn wir auf das Reisen verzichten. Aber ist der Preis, den wir zahlen (werden), nicht viel zu hoch?

Wir brauchten 40 Jahre um daran zu glauben, dass wir die Umwelt zerstören. Jetzt brauchen wir noch einmal 40 Jahre, um unsere Gewohnheiten zu verändern. Das sagte Precht in einer Diskussion (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/lanz-precht-wohlstand-untergangsszenarien-100.html). Mein moralisches Dilemma hat mich voll im Griff. Krieg, Inflation, Hungerkatastrophen, explodierende Energiekosten und die Gedanken daran, wie lange ich das finanziell noch stemmen kann, machen es nicht besser.

Und heute sitze ich hier mit einem viel zu hohen Blutdruck und frage mich: Impfnachwirkungen? Zu viel Lakritze? Stress? Sorgen? Der stetige Wechsel von kühlen Tagen und Hitzewellen? Bin ich zu pessimistisch? Umstellung Nordseeklima zum Wendlandklima? Alles zusammen?

Ich schaue mir noch einmal meine Fotos an und nehme mir vor, mich für heute auf das Schöne zu konzentrieren. Und die Erinnerung an das wunderbare Dänemarkmeer will ich mir auch erhalten. Nun muss sich nur noch mein Blutdruck normalisieren.

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4 Gedanken zu “Hin und Her

  1. Ich bin neu bei dir und erlebe die Widersprüche wie du. Und so schön die Ernte, die Felder sind, die Unbefsngenhrit sie ist fort, die dunklen Wolken sind da. Wir müssen lernen damit klar zu kommen. Aber dennoch sei zuversichtlich. Sich die schönen Momente, mir half jetzt konsequente Umstellung in der Ernährung, dazu ärztliche Betreuung, der Blutdruck normalisiert sich. Ich wünsche dir, finde deinen Weg, deine eigene Weise. Die wunderschönen Naturaufnahmrn zeigen, du siehst das wesentliche…besonders schön fand ich die Störche….Ist das nicht das Wunder ihres Flugs, ihrer Reise, da sind wir weit weg von mit Flugzeugen oder Kreuzfahrtschiff…. Liebe Grüße Wiebke

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    1. Hallo Wiebke, schön Dich auf dem Regenbogen zu treffen! Wenn ich mit dem Fotoapparat unterwegs bin, nehme ich so viel Schönes auch im Kleinen wahr, dass ich dankbar dafür bin, hier leben zu dürfen. Und ab und zu ans Meer zu reisen macht mich glücklich, auch wenn ich innerlich so hin-und hergerissen bin. Ich lebte für ein paar Jahre auf Föhr und erfuhr hautnah, welche Nachteile der Massentourismus hat. Ich sehe, Du bist in Klanxbüll und weißt dann wohl, was ich meine. Nach Nordfriesland würde ich gerne wieder ziehen, aber leider kann ich mir als Rentnerin die Mieten dort nicht leisten.
      In Lüchow-Dannenberg beleben die Touristen das Bild, denn noch sind es nicht zu viele Menschen, die hier Urlaub machen. Von der Kulturellen Landpartie (https://www.kulturelle-landpartie.de/) einmal abgesehen, dann ist es in einigen Orten nicht mehr schön.
      Meine Ernährung habe ich als Rheumapatientin schon lange umgestellt und eigentlich habe ich meinen Blutdruck gut im Griff. Was jetzt gerade los ist, kann ich mir nicht erklären. Ich bin aber zuversichtlich und glaube an eine Besserung. Liebe Grüße! Regine

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      1. oh dann lebst du in besonders schöner Ecke, ja du hast Recht, die miten auf den Dörfern gehen noch in Genossenschsften. Ich lebe auf unserem Bauernhof und hüte ihn , da muss ich auch sparsam sein…. Vielleicht lernen wir uns näher kennen…Liebe Grüße Wiebke… Ps ich bin übergewichtig, hatte Kniearthrose, OP

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      2. Ich bin leicht übergewichtig, Rheuma, kaputte Knie- eine OP, und gerade 70 geworden. Näher kennenlernen finde ich prima. Ist gut möglich, dass ich mal wieder selbst Touristin bin und in Nordfriesland ( Als gebürtige Hamburgerin gehört das sozusagen zur Heimat) Urlaub mache. Dann melde ich mich! Regine

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