Die Pandemie ist irgendwie vorbei und doch nicht wirklich (siehe z. B. China), Lieferketten brechen weg, die Wirtschaft kommt ins Stocken, Gas wird knapp, Kohlestrom wird wieder salonfähig, Hitzewellen kommen auf uns zu, die in der Zeitung heute mit Badewetter schöngeredet werden, der Krieg wütet, in einem Berliner Schwimmbad kloppen sich über hundert Menschen wegen Wasserpistolen, hier wird das Schützenfest gefeiert und wir zeigen damit dem Spielverderber Putin die kalte Schulter (wird von Schützenbrüdern stolz verkündet), die Inflation galoppiert, die Züge sind voll, die Flughäfen überfordert und und und. Ja, und nachdem ich gestern die „Recyclinglüge“ (nicht neu, doch mein Gewissen wasche ich mir mit der Mülltrennung rein) ansah, habe ich keine Lust mehr, mich mit Hoffnung zu beschäftigen. Ich komme gerade vom Einkauf und statt mich über die Plastikverpackungen oder die teuren Lebensmittel aufzuregen, freue ich mich, dass ich den Mut hatte, das erste Mal im Leben mit Karte zu zahlen. Weil ich ja, wie fast alle anderen auch, bald in den Urlaub fahre. In Dänemark geht fast alles über Karte, habe ich gelesen. Ich wollte das wenigstens einmal vorher ausprobiert haben.
Die meisten Menschen hierzulande wissen, wie ich, Bescheid. Trotzdem ändern wir, wenn überhaupt, nur ganz minimal unseren Lebensstil. Wenn wir es uns leisten können, wollen wir „weiter so“! Wir laden seit vielen Jahrzehnten große Schuld auf uns. Damit kommen wir gut klar, weil wir nun mal sind, wie wir sind.
Ich auch. Und die teuren Kirschen, die ich mir heute gönnte, werden mir gut schmecken. Denn mir geht es ja gut.
Oh ja, die nackte, kalte brutale Wahrheit wird uns hier gezeigt. Dennoch gibt es Idealisten, die für eine bessere Welt alles tun. Und wir?
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Das habe ich gerade bei mir angezeigt. Aber die sich davon betroffen fühlen, bemühen sich ja meistens längst um den besten Weg. Ich kaufe z. B. meistens im anthroposophischen Demeter-Laden ein. Da packen die Kundinnen ihr Obst und Gemüse selbst in Papiertüten ein, wie früher. Die dünnen Platisksäckchen sind nur für den Notfall. Und natürlich nehme ich sonst meist Glasbehälter, möglichst zum Recycling. Das scheint da aber zu funktionieren. Und Papier kommt natürlich in den Papierkontainer, und daraus entstehen ja viele Produkte.
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Ja, ein wenig weniger Plastik zu verbrauchen, hilft, in homöopathischen Dosen zumindest.
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Und außerdem sammle ich viel achtlos weggeworfenes Plastik auf. Und direkt neben den Papierkörben sieht es am schlimmsten aus. Das ist mir unbegreiflich.
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Widersprüche zum aushalten. Wo weniger geht, lebe ich das. Die Doku habe ich gesehen, ja. Ein gewaltiger Beschiss. Und zugleich meckern die Entsorger, dass das Restgelumpe zu schlecht brenne, im Ofen.
Ich trenne Papier und Glas. Alles andere nach Füllstand der jeweiligen Tonnen.
Und ja, die Welt lasse ich immer öfter draußen. Nehme mein Haus am Abend mit rein. Manchmal auch tagsüber.
Liebe Grüße, Regine 🙂👋
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Nehme mein Haus am Abend mit rein. So ein gemütliches Bild! Danke für den Tipp!
Ich habe mich so schön einlullen lassen vom Slogan: andere nennen es Müll, wir nennen es Wertstoff. Steht so auf unserem Müllauto, welches die gelbe Tonne leert. Es ist wohl unmöglich, eine ganze Konsumgesellschaft zum Umdenken zu bewegen und darum lohnt es sich nicht, zu hadern. Und so trenne ich weiterhin Müll und werde daran arbeiten, doch mehr Unverpacktes zu suchen und zu kaufen. Mit der Bio-Kiste habe ich ja schon einen kleinen Anfang gemacht.
Ich wünsche Dir einen schönen Sommerabend im Haus! ✨
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Danke, auch dir einen geruhsamen Abend, liebe Regine 🙂
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Ich mag die Coronathematik in den Blogs nicht , aber muss hier widersprechen:
Bei einer 7-Tage-Inzidenz in unserem Landkreis von um die Tausend – aktueller Spitzenplatz in Deutschland! – ist die Pandemie nicht nur nicht vorbei, noch weit weg.
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Ja, natürlich hast Du recht. Aber viele tun so, als ob sie es wäre (KLP, Schützenfeste, Konzerte). Für mich ist die Pandemie immer noch allgegenwärtig. Auch so ein Widerspruch……
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