Hallo Leute, Frau Holle sagt, ich soll mal wieder was sagen. Meine Sicht der Dinge äußern. Mich bei Euch melden.

Ja, was soll ich sagen? Frau Holle beschäftigt sich gerade mit ihrer Familie. Kein leichtes Unterfangen, findet sie. Es sind so viele und mit den meisten hat sie keinen Kontakt mehr. Lächerlich. Sie findet ihre paar Leute viele Leute. Meine Familie sind viele und mit allen habe ich keinen Kontakt mehr! Wir sind wahrscheinlich sogar unendlich viele Verwandte. Und damit sind die Eltern meiner Eltern nicht mitgezählt. Ich bin froh, dass es bei Fröschen nicht üblich ist, dass sich die ganze Familie zum Beispiel zum Geburtstag versammelt. So groß kann ein Gartenteich gar nicht sein, dass alle genug Platz darin finden. Und das öffentliche Leben würde zusammenbrechen, wenn sich alle etwas zu erzählen hätten. Stellt Euch das mal vor! Unendlich viele Frösche quaken sich gleichzeitig ins Gesicht.

Frau Holle setzt sich ihre Brille auf und zeigt mir ein Foto. „Das sind meine Eltern als Brautpaar,“ sagt sie. Ich sage: „Frau Holle, das kann nicht sein! Die sind jung und du bist alt. Wie können das deine Eltern sein. Du bist wahrscheinlich die Mutter dieser beiden Kinder und gibst es nicht zu.“ Das bestreitet meine Alte und sagt, dass das Foto alt ist und darum sehen ihre Eltern jung aus. Und außerdem soll ich nicht Alte zu ihr sagen.

Frau Holle stöbert in Erinnerungen und findet manches, was nicht schön war. Ich will nicht in Erinnerungen stöbern. Schon gar nicht, wenn diese nicht schön sind. Das macht doch keinen Sinn! Die vergesse ich lieber. Ich will doch nicht so enden wie Frau Holle, die demnächst ein ganzes Wochenende damit verbringt, mit anderen Menschen zusammen Familien aufzustellen (?) und Erinnerungen zu sortieren, besonders die, die nicht schön sind. Meine Güte, was soll das?

Frau Holle freut sich darauf und sagt, dass es ihr dann später richtig gut gehen wird. Sie wird dann wissen, warum sie so ist, wie sie ist und dann wird alles besser, weil sie nicht mehr so sein muss, wie sie ist, sondern so, wie sie sein will. Oder so ähnlich, mir schwirrt der Kopf. Wir kommen nicht auf einen Nenner! Mir ist es doch völlig froschpipegal, warum ich bin, wie ich bin. Hauptsache ich bin überhaupt! Aber das sieht Frau Holle nicht ein. Sie ist schon ziemlich stur.

Wird aber auch wirklich Zeit, dass ich wieder in den Garten ziehe und mein eigenes Leben lebe. Frau Holle sagt, im Moment sieht es zwar nach Frühling aus, ich sollte aber trotzdem noch vorsichtig sein, denn es ist noch nicht Frühling, sondern Winter und damit eigentlich kalt. Da haben die jungen Leute wohl noch nicht genug freitagsdemonstriert und das Klima ändert sich munter weiter.

So Leute, jetzt habe ich für heute genug gesagt.

Oder habt Ihr noch Fragen?

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13 Gedanken zu “Misi sagt was

  1. Eins ist fakt beim Familienstellen, zeigt sich so manches in einem völlig anderen Licht. Ich sehe noch heute den Mann ganz schnell verschwinden, der eine Familienaufstellung für seine Frau wollte, weil die so unglücklich sei und sicher mit ihrer Familie was nicht stimme oder ungeklärt sei……als plötzlich eine zusätzliche Person in den Kreis wollte, die sich als Geliebte des Mannes heraus zu kristallisieren begann…..

    Ich wünsche Dir erhellende Einsichten. Lieber Gruß- Gudrun

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    1. 😂😂😂 Jede Familienaufstellung bringt neue Erkenntnisse. Wie in einer Zwiebel arbeite ich mich Schicht für Schicht zum Kern. Ob ich den je erreiche, weiß ich nicht. Ist auch egal. Danke für diese lustige Geschichte und liebe Grüße! Regine

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  2. Hallo Misi,
    ich kann nur ahnen wie dein Stammbaum aussehen könnte. Meine Tochter musste einen machen, bei beiden Grosseltern angefangen – so mit allem drum und dran.
    Als der Lehrer ihre Arbeit gesehen hat, hat er sich bei ihr entschuldigt. Ihr Papa hat 9 Geschwister, ich 3 und insgesammt hat sie 33 cousins und cousinen… plus Anhang und Kids – Er meinte er habe in seiner Laufbahn noch keinen Studenten mit so grosser Familie gehabt 😉
    (Sie arbeitet als Erzieherin mit Stammbäumen)
    Damit wollt ich sagen Misi, lass keine deiner Kaulquappen ein solches Studium beginnen 😉

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    1. Dieses Tipp gebe ich Misi weiter, sobald er wieder auftaucht. Pandemie war nicht so sein Ding und er ist in die Freiheit abgetaucht.
      Du hast eine große Familie! Das muss ein schönes Gefühl sein. Meine Familie ist eher klein und meine Generation hat kaum noch etwas miteinander zu tun.

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      1. Naja, das war einmal. Vom grössten Teil bin ich geschieden und mit zweien der eigenen Geschwister habe ich kaum/keinen Kontakt.
        Wenn ich an Familie denke, dann sind das Menschen die mit der Zeit dazu geworden sind 🙂

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      2. Geht mir ähnlich. Kaum bis keinen Kontakt zu den Geschwistern. Zum Glück ist das Verhältnis zu meinen Kindern und ihren Freundinnen gut, auch wen wir uns selten sehen.
        Ein paar Freundinnen sind meine Wahlfamilie.

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