Die Frau und der Mann winkten mir freudig zu, als ich mit dem Fahrrad an ihnen vorbei fuhr. Ich winkte freundlich zurück und wusste nicht, wer das war. Die Frau kam mir vage bekannt vor, der Mann aber nicht. Seltsam. Da ich auf dem Weg zum Optiker war, um mir eine neue Lesebrille zu besorgen, dachte ich, dass ich mir vielleicht auch gleich eine neue Fernbrille anpassen lassen sollte, denn offensichtlich konnte ich nicht richtig gucken. Dann dachte ich nicht weiter darüber nach, denn jetzt war die Brille dran. Ich wurde von der Optikerin sehr gut beraten. Besser, als ich es gewohnt war. Mir eine neue Brille auszusuchen machte mir auch mehr Spaß als sonst, denn ich wollte diesmal etwas Schickes und achtete nicht auf den Preis. Einmal im Leben…….
Als ich das Geschäft verließ, stand das Paar unvermittelt vor mir und die Frau wusste genau, wie ich heiße. Der Mann war vor Freude kurz davor, mich zu umarmen. Hilfe, ich kannte den nicht. Er gab mir die Hand. „Hallo Regine, wie geht es dir?“, strahlte er. Jetzt fiel mein Groschen und ich staunte. Meine Güte, das war Finn. Finn, den ich aus der Schule kannte. In klein. Er war damals ein zierlicher, temperamentvoller Junge, der immer zu den Kleinsten gehörte. Jetzt war er größer als ich. „Finn ist gerade 30 geworden!“, strahlte seine Mutter.
Ich fand es toll, dass die beiden mich nach so vielen Jahren erkannt hatten. Und dass sie sich so freuten, mich zu sehen. Ich freute mich auch und konnte mir nicht verkneifen zu denken: „Was bist du groß geworden!“ Zum Glück habe ich das nicht laut gesagt, oder doch?
Nachdenklich fuhr ich nach Hause. Natürlich sind nicht nur meine Kinder erwachsen geworden. Beide überragen mich um gefühlte 2 Meter und sie beginnen, mich zu bemuttern.
Also ist es kein Wunder, dass auch Finn schon dreißig ist. Echt jetzt? Nicht zu fassen.
Eine schöne Wertschätzung. Mir liegt auch oft dieses:“Was bist du groß geworden!“ auf der Zunge, wenn ich Schüler nach ein paar Jahren wiedersehe.
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Früher hätten die sich noch darüber gefreut, aber mit 30 will man so etwas nicht mehr hören. Wie schnell die Jahre vergehen….auch so ein Spruch, auf den die jungen Leute gerne verzichten.
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Ja genau. Aber gerade bei den Jungs ist es oft erstaunlich, wie die zwischen 11 und 15/16 hochschießen.
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Aber doch sehr schön, dass er extra auf Dich gewartet hat, um Dich zu begrüßen. Dann warst Du sicherlich eine gute Lehrerin! Liebe grüße und schönen Sonntag!
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Nein, gewartet haben sie nicht. Während ich beim Optiker war, haben sie eingekauft und waren auf dem Rückweg zu ihrem Auto. Aber schön war das Treffen auf alle Fälle!
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Bei mir haben die ersten Ehemaligen auch schon Kinder …
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😂 Bei mir wahrscheinlich auch. Ich weiß es nur nicht.
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Wenn sich ehemalige Schüler freuen, auf ihre früheren Lehrer zu treffen, spricht das für sich … und in diesem Falle für Dich, liebe Regine. Wahrlich, eine großartige Wertschätzung.
Sei herzlich gegrüßt
Ines (Agnes)
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Danke, liebe Ines, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Herzlichen Dank und liebe Grüße! Regine
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