Hallo Leute! Geht es Euch gut? Frau Holle nicht, die hat Kniekummer und Heulendeselend. Darum kann ich mich jetzt aber nicht kümmern, denn ich habe Froschvaterblues und sie werden so schnell groß, die Kleinen.

Ihr wisst ja hoffentlich noch, dass meine Frau Iris und ich es geschafft haben, 1 861 Eier gemeinschaftlich in die Welt zu setzen! Ich liebte diese Eier, sie waren so friedlich und ich hatte genug Zeit, heimlich von anderen Froschmädels zu träumen. Iris durfte natürlich davon nichts merken, denn sie besteht auf einer exklusiven Beziehung. Als ich zustimmte, wusste ich noch nicht, was mir jetzt entgeht!

Ich hatte Zeit, im Internet nachzusehen, ob sich unsere Kinder normal entwickeln und das taten sie. Unsere Eier verhielten sich prächtig und hatten keine Widerworte. Aber nach zehn Tagen fing das Elend an. Die Kaulquappen schlüpften und waren die ersten Minuten so friedlich, dass ich mich entspannte und mich unter meine Kinder mischte, um mit ihnen zu spielen. Zuerst schien das auch zu klappen, aber dann, als sich alle 1 859 genug ausgeruht hatten (zwei Eier waren leider leer), begannen sie zu plappern und zu nörgeln und abzuhauen. Wir verloren den Überblick und keins unserer Kinder interessiert sich mehr für uns. Das hätte ich nicht gedacht und Frau Holle sagt, das ist bei Menschen auch so, nur brauchen die länger. Das sei das Los aller Eltern und man muss loslassen können, sonst gedeihen die Kinder nicht so gut.

Zehn Tage Elternglück für Frösche und dann die eigene Brut loslassen? Das finde ich nicht so schön, aber Iris scheint es gelassen zu nehmen. Sie guckt sich die kleinen Dinger aus der Ferne an und freut sich, dass sie so selbständig sind und sie als Mutter wieder ihre eigenen Interessen haben kann.

Oh, allerdings ist eine der Kaulquappen doch sehr anhänglich und kommt immer wieder zu mir zurück. Ich nehme sie in den Arm, gebe ihr ein Küsschen auf die Nase und denke, wie gut es ist, dass ich dies nicht bei allen 1 859 machen muss!

7 Gedanken zu “Zehn Tage

  1. Lieber Misi, gerade erst heute habe ich an dich gedacht. Gratuliere dir zum Nachwuchs. Ich wollte dir gerade anbieten, dass ich dich besuche und beim Kinderlein schaukeln helfe. Hier bei Frau Vro ist eh nix los. Aber das eine anhängliche Zwutschkerl (ach ja, das ist ein anderes Wort für Winzling) schaukelst du wohl ganz fix alleine.
    Ganz herzliche Grüße von Frau Vro und den anderen,
    Heinzelfrau Rosalind

    P.S. Von anderen Froschmädchen brauchst jetzt wirklich nicht träumen, das hättest du dir vorher überlegen müssen. Sieh es mal so: den ganzen Stress mit den Mädels brauchst du dir jetzt auch nicht mehr antun.

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    1. Meine liebe Rosalind, Du hättest mir hier gerade noch gefehlt. Eine Frau reicht mir und dass Du auf ihrer Seite stehst, ist klar. Ich hätte gerne mehr Mädelsstress, ich darf das aber nicht, sagt auch Frau Holle.
      Ich danke Dir aber natürlich für die Glückwünsche und ich bin so froh, dass ich wenigstens die eine anhängliche Zwetschge habe! Ich liebe Dich und die ganze Welt! Dein Misi

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