Ich war Mittwoch in Berlin. Ich machte mich auf, verließ  meine kleine, beschauliche Stadt, um in Berlin zwei liebe Leute zu treffen. Zweimal im Jahr muss das sein.

Wir besuchten  das Aquarium. Ich war entzückt über die tollen Motive und konnte mich kaum bremsen. Der Fotoapparat war im Dauereinsatz. Die meisten Fotos kann ich allerdings vergessen, sie sind verschwommen, was ja für Unterwasserbilder eigentlich passend wäre, aber nein, ich behalte sie heute lieber doch für mich. Ein paar sind doch einigermaßen vorzeigbar, und so zeige ich sie.

Ich hätte gerne die unfassbar vielen  Kinder fotografiert, die um mich herumwuselten und für einen Lärmpegel sorgten, der nicht so recht zu den Unterwasserwelten passen wollte. Aber das tat ich natürlich nicht. Ich beobachtete sie einfach und fand das Gewimmel  zu und zu niedlich.

So ganz vergaß ich meine Schmerzen nicht, aber wir waren trotzdem ein paar Stunden unterwegs. Mit kleinen Sitzpausen, natürlich. Mir machte es Mut, dass es noch einigermaßen ging mit dem Gehen und Stehen.

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Zur Belohnung gab es die größte Pizza, die ich je gesehen habe und von der ich mir lieber nur eine halbe bestellte.

Wir fuhren mit dem Bus durch die Stadt und ich genoss das Leben mit allen Sinnen. Ich bin ursprünglich eine „Hamburger Deern“, lebe aber schon so lange eher „ländlich“, dass Großstädte fremde Welten für mich sind. So viele Menschen in allen Farben und Formen, Geräusche, Lärm, Autos, Bahnen, Busse, Schiffe, Musik, Berliner Gebäude, Läden,  erste Weihnachtsdekorationen (gibt es in meiner beschaulichen Stadt noch nicht!) und….und…und. Unglaublich. Mein Highlight  war Gustav Peter Wöhler, der im Bus hinter mir saß. Davon bin ich jedenfalls fest überzeugt. Dieser wunderbare Schauspieler und Musiker gibt nächstes Jahr in unseren Landkreis ein Konzert  und ich musste mich schwer zusammennehmen, ihn nicht mit einem „Bis demnächst in Hitzacker!“ zu begrüßen. Ich tat völlig unbeteiligt. Ich beschloss aber, mir auf alle Fälle eine Eintrittskarte zu besorgen. Denn bisher hatte ich gezögert, weil es mir eigentlich zu teuer war. Aber diese Begegnung war wohl ein Zeichen in die richtige Richtung, oder?

Jetzt genieße ich meine kleine, beschauliche Stadt mit ihrer Ruhe, guten Luft und Natur. Aber ich nehme mir vor, mich häufiger in eine große Stadt zu wagen, um nicht so ganz in die entspannte Ruhe zu versinken.

9 Gedanken zu “Hauptstadtfische

  1. Das mit Gustav Peter Wöhler war bestimmt ein Zeichen! BESTÜMMT! 😉 Geniess die Vorfreude, denn die finde ich auch immer sehr wichtig und schön bei sowas 🙂

    Aber können die im Restaurant nicht mal etwas größere Teller spendieren bei so grossen Pizzen? 😀

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